nextnews: Rabatteschlacht um Elektroautos

Themenübersicht zu den nextnews #240 auf YouTube 

  • Wachablösung an der Spitze der Elektroauto-Charts: für uns überraschend, ist das Tesla Model Y nicht das meistzugelassene E-Auto im April.
  • Kaufinteressenten aufgepasst: Die Listenpreise für E-Autos werden in den kommenden Monaten bei nahezu allen markrelevanten Modellen fallen (müssen), bzw. werden Händler mit attraktiven Rabatten werben.
  • Kostenvergleich Verbrenner vs. E-auto: Elektro oft günstiger aber nicht immer!
  • Neustart bei Cariad: Volkswagen tauscht den Vorstand der Softwaresparte aus.
  • Billiger laden: Tesla senkt die Preise um 25% fürs Supercharging – wir zeigen, wie sich Tesla damit im Vergleich zum Wettbewerb positioniert, erfahrt ihr in unserer Ladeübersicht.
  • Kia und Hyundai Fahrer bekommen einen neuen Routenplaner spendiert. Erlkönigschau mit zwei spannenden Erlkönigen.

Wachablösung an der Spitze der Elektroauto Neuzulassungen

Im April wurden 29.740 reine E-Autos neu zugelassen, was einem Plus von 34% im Vergleich zum Vorjahres-April entspricht. Der Marktanteil an allen Zulassungen beträgt 15%. Allerdings wurden rund ein Drittel weniger E-Autos als noch im März zugelassen. Und das betrifft nahezu alle Modelle.

 

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Überraschend kommt die Wachablösung an der Spitze der Zulassungs-Charts: Das Tesla Model Y ist nicht mehr das meistzugelassene Elektroauto in Deutschland, sondern nur noch auf Platz 3. Im April steht VW mit dem VW ID.4/ID.5 auf Platz 1 mit 2723 Autos, gefolgt vom VW ID.3 mit 2050 Autos. Von beiden Modellen wurden 15 bis 20% weniger zugelassen als noch im März. Platz 4 Skoda Enyaq mit einem neue Allzeithoch von 1405 Einheiten. Viele Kunden warten schon sehr lange auf ihre Fahrzeuge. smart fortwo überraschend stark auf Platz 6 - immerhin ist es ein Auslaufmodell. Der Fiat 500e auf Platz 7 – nach wie vor weit hinter den Zulassungszahlen aus 2022 von durchschnittlich 2.500 pro Monat.

 

Ein echten Absturz um 70% zum Vormonat erlebte allerdings das Model Y mit nur 1636 Neuzulassungen. Zuletzt gab es im Oktober 2022 so wenige Neuzulassungen. Und das obwohl die Tesla Gigafactory in Grünheide weiter hochfährt und mittlerweile über 5.000 Fahrzeuge pro Woche produziert werden. In der Vergangenheit, als das Model Y noch aus China per Schiff importiert wurde, waren Model Y Auslieferungen monatsweise stark schwankend.

 

 

Große Umfrage zur Elektromobilität: Deine Stimme zählt

Nextmove führt einmal im Jahr mit unserem Partner Uscale eine große Umfrage rund ums Thema Elektromobilität durch. Es geht um Eure Erfahrungen mit E-Autos und da es nun schon die dritte große Befragung ist, hoffen wir, dass sich auch Tendenzen abzeichnen, welche Themen an Relevanz von Jahr zu Jahr zunehmen und welche Probleme jetzt gelöst sind. Welche Features und Hersteller verbessern sich und wer schneidet schlechter ab. Und ganz wichtig: Welche Empfehlungen habt ihr an die Entwickler eurer Autos? Je mehr Leute mitmachen, desto mehr Gewicht haben die Ergebnisse. Die Befragung ist in 10 bis 15 Minuten zu schaffen. Hier geht es zu Umfrage.

Tarifvergleich für Fahrstromanbieter

Tesla hat  die Preise für das Laden am Supercharger um 25% gesenkt. Preislich ist Tesla jetzt mit seinen Superchargern wieder absolut auf Augenhöhe mit dem Wettbewerb, egal ob Tesla-Fahrzeug oder Fremdmarke - platziert man sich am unteren Ende der Preisskala. Elli erhöht zum 1.6. die Preise. In den nextnews (Freitag 26.5.2023) zeigen wir dir, wie du dir einen Ladetarif für 26 Cent/kWh an allen Ionity-Ladesäulen sichern kannst. Aber du musst schnell sein, da das Angebot in Kürze ausläuft.

 

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Elektroauto-Zulassungsrekord im Dezember

Jeder dritte Neuwagen rein elektrisch

Getrieben durch die Kürzung des Umweltbonus zum Jahreswechsel, endete der Dezember mit einem fulminanten Emobility Feuerwerk. Mit 104.325 Neuzulassungen waren Elektroautos erstmals die meistzugelassene Antriebsart in einem Monat in Deutschland - jeder dritte Neuwagen war ein reines E-Auto.

 

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Wie erwartet hat Tesla einen neuen Auslieferungsrekord hingelegt und sich Platz 1 und 2 unter den Elektroautos gesichert. Insgesamt wurden 9566 Model 3 aus aus chinesischer Produktion zugelassen. Deutlich dahinter das Model Y mit 7382 aus deutscher Produktion. Volkswagen mit seinen beiden wichtigsten E-Autos auf Platz 3 (VW ID.4/ID.5) und Platz 4 (VW ID.3). Der Fiat 500e war lange Zeit die Nummer 1 im Jahr 2022 - im Dezember schaffte er es auf Platz 5. Dahinter auf breiter Front neue Höchstwerte für sehr viele Modelle: Opel Corsa-e, Dacia Spring, Cupra Born, Hyundai Kona, Opel Mokka-e, Renault Megane, Hyundai Ioniq 5. In diesem Video findest du die Detail-Analyse der Dezember-Zahlen.

 

 

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VW Akku Rückruf

nextnews: VW Akku-Serienfehler ID.3 & 4, Preisschock Tesla Supercharger & Alternativen, E-Auto Preise

Serienfehler-Fehler in Akkus von VW ID-Modellen

nextmove berichtet exklusiv als erstes Medium über einen Serienfehler in den Akkus der VW ID-Modelle. Schätzungsweise sind 10.000 Fahrzeuge von einer "Rückruf-Aktion" betroffen. Volkswagen bezeichnet es aktuell als Service-Aktion und damit als nicht sicherheitsrelevant. Auf Basis von Insider-Informationen haben wir bei Volkswagen nachgefragt und berichten im Titelthema der nextnews über den derzeitigen Sachstand.

Volkswagen bestätigte nextmove gegenüber einen Seriendefekt in den Zellen von ID.3 und ID.4 Fahrzeugen. Aufgrund eines Fertigungsfehlers kann es zu einer erhöhten Selbstentladung kommen. Ob auch die Schwestermodelle Skoda Enyaq und Audi Q4 e-tron betroffen sind, haben wir ebenfalls gefragt. In den nextnews erfährst du ab Minute 15:28 alle derzeit bekannten Details und unsere Einordung zu dieser Story. Due to international relevance, we have added English subtitles to the video - feel free to share the content on your channel/media and link to the video.

Preisschock am Supercharger - so geht's günstiger

Tesla hat die Preise fürs Laden am Supercharger erhöht. Für viele Tesla-Fahrer war bereits mit der Preiserhöhung im Mai die Schmerzgrenze erreicht. Doch nun legt Tesla angesichts der gestiegenen Beschaffungskosten für Strom nach und erhöht die Preise je nach Standort um 22 bis 25 Prozent. Das einzig Gute daran: zum ersten Mal informiert Tesla seine Kunden über die Preiserhöhung in einer Email und nicht nur beiläufig über das Display im Auto.

Tesla-Fahrer schwören auf die Einfachheit und Verfügbarkeit des Supercharger-Netzwerkes. Aber für Vielfahrer stellt sich die Frage, ob dieser Komfort Mehrkosten von bis zu 70 Prozent bei 1.000 gefahrenen Kilometern im Monat wert ist. Wir haben für dich den Preisvergleich gemacht und alternative Fahrstromanbieter gegenübergestellt: Elli, EnBW, EWE Go, Elvah. Im Video werden ab Minute 9:50 die Details erklärt. Teil den Link zu dieser Seite gern per Messenger oder Social Media.

Günstige Fahrstrom-Anbieter für Vielfahrer

Und ja: Aller Anfang ist schwer. Aber wag dich doch einfach mal aus dem golden Käfig heraus! Das Starten einer öffentlichen Ladesäule ist keine Raketenwissenschaft. Die Fahrer aller anderen Marken schaffen es ja auch. ;-)

Aktuelle Preistrends bei E-Autos

Die Preistrends bei E-Autos sind ein heißes Thema und wir geben regelmäßig Updates, wenn sich die Preise bewegen. In dieser Woche zeigen wir, dass auf der Tesla-Seite zum ersten Mal in Europa ein ein sofort verfügbares Tesla Model Y aufgetaucht ist. Was das wohl zu bedeuten hat?

Auch VW bietet auf der Webseite einen sofort verfügbaren echten Wagen fürs Volk an. Volvo möchte nur noch teure Varianten verkaufen - wir zeigen, warum das vor allem für Volvo teuer werden könnte! Der Skoda Enyaq scheint bis 2024 ausverkauft zu sein. Und der Ford Mustang Mach E macht einen gewaltigen Preissprung.

Warum wir dennoch glauben, dass sich die Preisspirale nicht zwangsläufig weiter nach oben drehen wird, ist unser erstes Thema in den nextnews.

Hyundai startet Coldgate Update

Hyundai spendiert dem IONIQ 5 ein wichtiges Update, der dem leidigen Coldgate, also dem langsamen Laden bei kalten Außentemperaturen, ein Ende bereiten soll. Wir haben die News zum Update für alle IONIQ 5 und Kia EV6 Fahrer, die sehnsüchtig darauf warten.

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nextnews: Preistrend-Umkehr, Tesla Model Y, Versicherungsbetrug, 1. Akkuwechselstation, MG4 startet

Versicherungsbetrug um brennende E-Autos 

Brennende Elektroautos erzeugen viel Aufmerksamkeit. Insbesondere dann, wenn ein Tesla brennt. Das wussten auch die Kommunikations-Experten der AXA-Versicherung und hatten eine zündende Idee. Ein brennender Tesla musste her, um die “neuen Risiken im Straßenverkehr” anschaulich aufzuzeigen. 

Im Rahmen einer Fahrsicherheits-Veranstaltung, die die Versicherung jährlich in der Schweiz durchführt, wurde ein öffentlicher Crashtest unter den Augen von ca. 500 Zuschauern durchgeführt. Die Aufnahmen des Tesla Model S, das sich erst überschlug und dann Feuer fing, gingen wie ein Lauffeuer durch die Medien und soziale Netzwerke. Natürlich mit den entsprechenden Überschriften und Kommentaren. 

Das Problem daran: Die AXA hat im Rahmen ihrer Pressekommunikation verschwiegen, dass der Tesla gar keine Batterie mehr an Board hatte und das Feuer mit Pyrotechnik gezündet wurde. E-Autos lassen sich nämlich nur schwer zu einem Überschlag bewegen, weil die Batterie im Unterboden den Schwerpunkt des Autos extrem nach unten verlagert. Und E-Autos brennen natürlich auch nicht zwangsläufig nach einem Unfall. Aktueller Stand der Statistiker ist, dass E-Autos seltener brennen als Verbrenner. Auf Anfrage des Magazins 24auto.de räumte die AXA-Pressestelle ein: “Die Demonstration eines Batteriebrandes wäre aufgrund der anwesenden Gäste zu gefährlich gewesen, weshalb die Batteriezellen der Elektroautos vor den Tests ausgebaut wurden.”. Der Begriff Versicherungsbetrug bekommt so eine ganz neue Bedeutung. Der Imageschaden, den solche Fake-Bilder anrichten, ist jedenfalls groß.  

 

Tesla Model Y Preise 

Wir hatten letzte Woche über den Verkaufsstart der neuen Tesla Model Y Basisvariante mit Heckantrieb berichtet. Die Vermutungen, dass bereits Fahrzeuge aus deutscher Produktion mit neuer Akkutechnik von BYD verkauft werden, haben sich aber nicht bestätigt. Die neuen Basismodelle kommen aus der Gigafactory in Shanghai – das ist inzwischen offiziell bestätigt. Was für ein Akku drin steckt wissen wir noch nicht – vermutet wird der gleiche 60 kWh-LFP Akku wie im Model 3. Anders als im Konfigurator als Lieferprognose ausgewiesen, sollen laut Nutzerhinweisen im TFF-Forum schon diesen Monat Fahrzeuge zur Auslieferung kommen. Auch in Österreich wurde bereits ein Transporter mit Fahrzeugen gesehen, die Unterschiede sind an Details von außen erkennbar.

Bild von Florian aus Österreich

Überraschend zum Verkaufsstart war die geringe Preisdifferenz in Deutschland von nur 3000€ zur Allradversion mit großer Batterie. In anderen Ländern liegen die Differenzen teilweise bei bis zu 16.000€ zwischen beiden Modellen. Das liegt unter anderem auch daran, dass die Allradvariante wiederum in Deutschland deutlich günstiger ist als in anderen Ländern. Der Konfigurator zeigt für das Model Y Long Range aktuell z.B. für Belgien, Frankreich, Spanien und Italien um 8000-9000€ höhere Preise an. Das wiederum könnte ein Zeichen dafür sein, dass eine Preiserhöhung für die Allradvariante für Deutschland kurz bevorsteht. Bisher war Tesla an den aktuellen Preisen gebunden, da die Allrad Version zugleich die beim Bafa gelistete Basisversion ist und eine Überschreitung dieser Preisgrenze zum Verlust der Förderfähigkeit führt.   

Die Umstellung der Rechnungen für aktuelle Neukunden, in denen der Allradantrieb bereits als Zusatzoption eines neuen Basismodells “Tesla Model Y 2023” beschrieben wird, lässt aber vermuten, dass diese neue Basis bereits an das Bafa gemeldet wurde und dort in kürze gelistet wird. Da sich diese neue Listung dann aber auf das günstigste Modell mit Heckantrieb bezieht, hat Tesla freie Hand bei der Bepreisung der Allradfahrzeuge für den deutschen Markt und kann die Preise für diese Variante nach Belieben erhöhen. Ob es so kommt, weiß man bei Tesla natürlich nie, aber die Anzeichen sind aus unserer Sicht sehr stark.  

 

MG4 startet in Deutschland 

Auch über den neuen MG4 haben wir in den vergangenen Wochen bereits öfter berichtet. Der kompakte Stromer kommt auf einer neuen Elektro-Plattform des SAIC-Konzerns nach Europa und hat das Zeug dazu, die Klasse ordentlich aufzumischen. In UK ist der Konfigurator seit einigen Wochen geöffnet, die ersten Autos kommen gerade an und sollen noch diesen Monat zu den Kunden kommen. Und Preise gibt es jetzt auch in Deutschland. Noch nicht offiziell auf der MG Homepage, aber bereits auf der Bafa-Liste der förderfähigen Fahrzeuge.  

Gelistet sind 3 Varianten mit netto Preisen. Inklusive Mehrwertsteuer ergeben sich dann folgende Bruttolistenpreise: 31.990€ für die Basisvariante mit 51kWh LFP-Akku und ca. 350km Reichweite. 35.990€ für die Comfort-Variante mit der großen Batterie und 450km Reichweite. Und das gleiche in der Vollausstattung names Luxury für 37.990€. An Zuschlägen kommen da nur noch die optionale Farbwahl und Überführungskosten hinzu. Der volle Umweltbonus von Hersteller und Staat mit 9.570€ für dieses Jahr geht aber noch ab.  Das heißt, das Basismodell kostet am Ende ca. 24.000€.  

Derzeit ist das Auto in Deutschland noch nicht verbindlich bestellbar, aber MG sammelt aktuell unverbindliche Reservierungen mit dem Versprechen, noch dieses Jahr ein Auto zu bekommen. 1000 Fahrzeuge sind für Deutschland eingeplant. Aus unserer Sicht ist solch eine Reservierung eine der wenigen Chancen, sich noch für dieses Jahr ein E-Auto in der Kompaktklasse zu sichern, das zum einen bezahlbar ist und bei dem zugleich noch volle 6000€ Förderung winken. Zum Vergleich: Wo beim MG4 die Preisliste mit ca. 60kWh nutzbar in der Vollausstattung aufhört, fängt sie beim ID. 3 in der Basisausstattung erst an – und beim ID. 3 ist die Lieferung in 2023 eher unwahrscheinlich. Der Renault Megane E-Tech wird für dieses Jahr eigentlich nur noch in der maximalen Ausstattung verkauft, da liegen wir deutlich über 50.000€. Bei der Reichweite und den Ladezeiten liegen die drei Modelle relativ dicht beieinander.  

 

Trendumkehr beim Preiswahnsinn?  

Über 50.000€ für ein Auto in der Kompaktklasse. Das Kundenfeedback zum Megane E-Tech ist durchaus positiv, aber der Preis ist schon heftig. Satte 5385€ sind die Top 15 E-Autos in Deutschland im Schnitt innerhalb eines Jahres teurer geworden, das berichtete kürzlich das Handelsblatt. Für unsere Stamm-Leser ist diese Zahl keine Überraschung, in Extremfällen sind es auch 10.000€ gewesen.

Quelle: Handelsblatt

Für neue Leser hier einmal die Trends am Markt in Kurzfassung: Basisvarianten mit kleinen Akkus und wenig Ausstattung entfallen, damit die Hersteller mit weniger teuren Autos mehr Menge machen können. Ursache ist der Teilemangel und der Markt gibt es aktuell her. Des Weiteren werden Listenpreise erhöht und interne Rabattmöglichkeiten fallen weg (Bei Herstellern wo das Instrument “Rabatt” bisher fester Bestandteil im Vertriebssystem war). Noch dazu kommen steigende Lieferzeiten, häufige Verschiebungen von Auslieferungsterminen und Zwangsumstellung bei Ausstattungen, sowohl nach oben, um mehr Menge zu machen, aber auch nach unten wegen Teilemangel. Die Sitten im Autohandel werden rauher, aber wie lange kann das so weitergehen? 

Viele Menschen müssen immer größere Teile ihres Einkommens für Lebenshaltungskosten, insbesondere Energie und Lebensmittel ausgeben. Die hohe Inflation führt zu einer Verringerung der Reallöhne. Inflationsbereinigt lag das Minus im zweiten Quartal in Deutschland bei 4,4%. Zudem wird der Umweltbonus schrittweise reduziert.  

Alle wichtigen Infos, wie es bei der staatlichen Förderung ab dem kommenden Jahr weitergeht, haben wir Mitte August bereits zusammengefasst. Dabei hatten wir auch den kommenden Sommer als möglichen Wechselpunkt für eine Trendumkehr beim Preiswahnsinn ins Spiel gebracht.  

Nächsten Sommer klingt noch lange hin, aber wenn wir die aktuelle Lieferzeit von geschätzt durchschnittlich einem Jahr ansetzen, dann müsste ja jetzt schon am Markt was passieren – und diese Woche ist was passiert.  

Für viele vielleicht nur eine Randnotiz, aber für Insider ein echter Knaller. Seat hat sein Händlernetz darüber informiert, dass die Quotierung für den Cupra Born zum Ende des Monats entfällt. Kurz zur Erläuterung:  Um die Lieferzeiten nicht ins unendliche ansteigen zu lassen, hatten viele Hersteller zwischenzeitlich mit Bestellstopps gearbeitet, oder den Händlern Kontingente mit bestimmten Anzahlen von Fahrzeugen zugewiesen. Also ein Verkaufsdeckel. Wer sein Kontingent erschöpft hatte, konnte seinen Verkaufsraum eigentlich zusperren.  

In der Nachricht heißt es: hiermit möchten wir Sie darüber informieren, dass die … beschriebene Quotierung des CUPRA Borns zum Ende des aktuell gültigen Intervalls (30.09.2022) beendet wird.” und weiter: “Somit gibt es ab dem 01.10. keine Einschränkungen mehr für Kundenbestellungen.”. In der Praxis ist das aber schon ab heute ein GO für die Händler für neue Bestellungen, wir nennen sowas ja liebevolle Schreibtischbestellungen, den auch diese werden zum 1.10. alle wirksam: “Alle bereits geschriebenen Aufträge mit einem späteren Übermittlungsdatum an das Werk … werden am 01.10.2022 an das Werk übermittelt.”.  

Die Tatsache, dass man so eine Info schon einen Monat vorher an die Händler rausjagt, zeigt deutlich, dass Kunden ab sofort wieder zahlreich willkommen sind. Noch keine Trendwende, aber zumindest ein starkes Indiz für eine Normalisierung am Markt. Daten, an denen man schon heute solche Trends messen kann, wie zum Beispiel der Bestelleingang einzelner Modelle, haben die Hersteller bei solchen Entscheidungen natürlich fest im Blick, sind aber zugleich auch gut behütete Interna, die nur sehr selten zu uns durchdringen. Das Postfach für solche Daten kennt Ihr: insider@nextmove.de.  

Natürlich sind beim Cupra Born auch Sondereffekte denkbar, denn das Auto wird ja noch auf absehbare Zeit nur in Zwickau gebaut und konkurriert dort gegen VW ID. 3, 4 & 5 und die Audi Q4 e-tron-Modelle um Bauteile und Produktionsplätze. In dieses Gefüge kommt aber immer mehr Bewegung. Beim ID. 4 läuft aktuell eine Produktion in Emden hoch. Für den ID. 3 startet im kommenden Jahr bereits eine Endmontage in Wolfsburg. Ab 2024 wird das Modell dann auch komplett im Stammwerk gebaut. Insofern könnten auch Kapazitäts-Umschichtungen der Grund für die Freigabe sein. So oder so bleibt aber die Aussage: Wir wollen wieder mehr Autos ausliefern! Statt zuletzt immer weniger.

 

Quelle: insideevs.de

Gegenläufige Signale gibt es im Markt natürlich auch noch. Beim Nissan Ariya gab es gestern eine Verschlechterung der Verkaufskonditionen. Und über eine wahrscheinlich bevorstehende Preiserhöhung für das Tesla Model Y Long Range in Deutschland hatten wir bereits berichtet. Aber auch bei Tesla gibt es Sondereffekte. Zum einen der hohe Abfluss von jungen Gebrauchtwagen aus Deutschland in andere Länder Europas, Stichwort Bafa-Karussell. Berichten zufolge landet jeder vierte Tesla im Ausland. Tesla könnte diesen Vertriebskanal natürlich nutzen und die quasi um 25% über dem Eigenbedarf Deutschlands liegende Nachfrage nutzen, um Autos auszuliefern. Die aktuell vergleichsweise kurzen Lieferzeiten für Tesla Model Y in Deutschland von unter 3 Monaten zeigen nach unserer Einschätzung nicht eine Kaufzurückhaltung der Kunden, sondern eine Priorisierung Deutschlands durch Tesla, um für möglichst viele Autos noch die hohe deutsche Förderung zu ermöglichen. Denn eigentlich wären kurze Lieferzeiten bei Tesla eher ein Vorbote für eine mögliche Preissenkung. 

 

 


nextnews: Preis für Tesla Model Y Basis, Wende bei VW, THG-Wallbox Update, eFuels, Xpeng P9

Model Y mit Heckantrieb startet

Heute ging der Konfigurator auf und die Nachricht ist so heiß, dass es heute unser Titelthema ist. Das Tesla Model Y startet in Deutschland in der kleinen Variante mit Heckantrieb. Die WLTP-Reichweite liegt bei 455km. Der Konfigurator bietet alle Farben und auch eine AHK mit bis zu 1600kg Anhängelast für dieses Modell. Zum Einsatz kommt vermutlich ein Akkupack von BYD mit den neuen Blade Batterien und vermutlich sollen die Autos ab Dezember im Dreischicht Betrieb in Grünheide vom Band rollen. Die ersten Kunden sollen noch dieses Jahr ihr Fahrzeug bekommen. Soweit die guten Nachrichten, jetzt der Haken.  

Verglichen mit dem Allradmodell gibt es einen Motor weniger und ca. 110km weniger Reichweite, jeweils mit 19 Zoll-Rädern betrachtet. Dafür ist das Auto satte 3000€ günstiger. Schauen wir auf die Preisdifferenz beim Model 3 zwischen diesen beiden Varianten, liegen wir in Deutschland aktuell bei 9500€ Differenz. Und noch ein spannendes Detail.  

Bei der Basisvariante des Tesla Model 3 gibt es einen versteckten Hinweis zum Schnellladen Verhalten im Winter: "Für optimale Langstreckenfähigkeit in sehr kalten Umgebungen empfehlen wir die Versionen Maximale Reichweite oder Performance des Model 3.". Beim Model Y fehlt dieser Hinweis. Entweder wurde er vergessen oder die vermuteten BYD-Akkus legen eine bessere Winter Performance hin.  

Quelle: Tesla

 

Rolle Rückwärts bei VW  

Herbert Diess geht zwar erst Ende August. Aber viele E-Mobilisten vermissen ihn jetzt schon. Unter Diess hat sich Volkswagen nach dem Dieselgate-Skandal klar auf den batterieelektrischen Antrieb ausgerichtet. Diess erteilte sowohl Wasserstoff als auch E-Fuels mit Hinweis auf die verheerende Energiebilanz eine klare Absage. Und das ist auch absolut richtig. Ein E-Auto fährt auch in Zukunft mit der gleichen Menge Grünstrom mehr als doppelt so weit, wie ein Brennstoff-Zellen-Fahrzeug und rund 5 mal weiter als ein Fahrzeug mit synthetischem Kraftstoff.  

Quelle: FENES

Dass sich Diess mit diesem Kurs bei Volkswagen nicht nur Freunde, sondern auch Feinde gemacht hat, konnte man regelmäßig in den Nachrichten verfolgen. Ende August muss Diess nun gehen und der aktuelle Porsche-Chef Oliver Blume übernimmt die Führung von Volkswagen. Den Porsche-Job wird er übrigens in Teilzeit weitermachen. Und Blume stellt klar, dass sich der Wind in Wolfsburg drehen wird, und spricht sich klar für E-Fuels aus. Nur mit Elektromobilität sind die Ziele des Pariser Klimaabkommens nicht zu erreichen", sagte er der Automobilwoche. “E-Fuels seien eine sinnvolle Ergänzung zur Elektromobilität. Auch in Jahrzehnten wird es noch Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren geben. Mit synthetischen Kraftstoffen können diese Autos einen Beitrag zur schnellen CO₂-Reduktion leisten.”. Spannend, denn Autohersteller interessieren sich ja in erster Linie für Neuverkäufe und nicht für Bestandsfahrzeuge. Wenn also Blume von Jahrzehnten spricht, dann meint er vermutlich auch neue Verkäufe mit Verbrennungsmotor in den 2030ern und 2040ern. Es wird spannend, ob VW seine Ressourcen neben der Elektromobilität nun auch wieder in Verbrenner investiert und welche Folgen das ganze haben wird.  

Unsere Einschätzung: Wer Klimaschutz ernst nimmt und tatsächlich CO2 einsparen will, der darf nicht auf synthetische Kraftstoffe gehen, sondern muss die bestehenden Verbrenner weiter mit fossilen Brennstoffen betreiben und dafür sorgen, dass möglichst wenig neue Verbrenner dazu kommen. Warum? Weil auch in den 2030er Jahren der Stromsektor weltweit noch nicht vollständig entkarbonisiert sein wird und wir dort jede kWh Grünstrom effizienter einsetzen können. Es macht also mehr Sinn eine kWh Kohlestrom durch Wind- und Solarstrom zu ersetzen, als die fünffache Menge für die Herstellung von synthetischen Kraftstoffen einzusetzen. Dabei ist es egal, ob diese kWh dann in einem E-Auto landet oder anders verbraucht wird. Die E-Fuel Lobby spricht in diesem Zusammenhang gern vom sogenannten Überschussstrom, den wir nicht anderweitig verbrauchen können und der dann in E-Fuels umgewandelt wird.  

Wer sich mit der Kostenkalkulation von E-Fuels beschäftigt, stellt fest, dass diese Anlagen 24 Stunden / 7 Tage die Woche laufen müssen, um die Kosten in den Griff zu bekommen. Es braucht also Wind- und Solaranlagen, die nichts anderes machen, als Strom für die Elektrolyse bereitzustellen. Und das sind eben mal 5 mal so viele Windräder für Bayern im Vergleich zur Batterie-Elektromobilität.  Das wird also in jedem Fall teurer, als direkt mit Strom zu fahren. Für Porsche-Fahrer, die kostbare E-Fuels zu Apotheken-Preisen einkaufen, könnte das vielleicht kein Problem sein. Für die breite Masse wird es aus Kostengründen keine Option sein. Die gleichen Leute, die nach E-Fuels rufen, haben meist ein Problem mit Windanlagen, die die Landschaft “verschandeln”. Deswegen sollten die Solar – und Windanlagen am besten außerhalb der Sichtweite gebaut werden. Gern in Afrika oder dem Nahen Osten. Und dabei lernen wir gerade auf die harte Tour, was es bedeutet von Energieimporten aus anderen Ländern abhängig zu sein.  

Die Antwort ist einfach: in Europa gibt es genügend Wind- und Solarpotenzial für bezahlbare Individualmobilität, wenn der Antrieb effizient genug ist – als batterieelektrisch. Und auch beim Thema bezahlbare Elektroautos gab es diese Woche gleich noch eine Rolle rückwärts bei VW. Thomas Schäfer, Leiter der Kernmarke VW äußerte sich zu Preisen der neuen Kleinwagen-Generation ab 2025. Bisher war dort eine Zielmarke von 20.000€ definiert und kommuniziert. “Wenn sie sich die Preissteigerungen anschauen, kommt man von den wünschenswerten 20.000 Euro schnell auf 25.000 Euro.”. Natürlich steigen aktuell die Rohstoff- und Energiepreise. Aber muss davon ein Auto gleich 25% teurer werden, zumal man die Akkus bis dahin komplett selbst bauen will? Oder ist es eher ein Strategiewechsel, lieber keine billigen Autos anzubieten, weil man gerade sieht, dass sich teuer auch ganz gut verkauft? Wir behalten das Geschehen in Wolfsburg und auch in München und Stuttgart weiter im Auge und werden berichten. Denn im spannendsten Strukturwandel unserer Zeit wird es nie langweilig.

 

THG-Quote für Wallboxen

Am Dienstag berichteten wir bereits über das heiße Thema. Für alle, die den Blog nicht gelesen haben: Es geht um viele hundert Euro zusätzliche THG-Quote durch die Öffnung einer ehemals privaten Wallbox für einen halböffentlichen Betrieb und Zugang für Dritte. Indirekt wäre das auch eine Art Cash Back von bis zu 50% für selbst geladenen Strom. Viele meinten ja, dass durch das ablehnende Statement der federführenden Behörden, Bundesnetzagentur und Umweltbundesamt das Thema schon nach einer Woche wieder tot sei.  

Unser Zwischenfazit im Video war ein anderes: Dieser Drops ist nicht gelutscht. Im letzten Blog zeigten wir, dass die Rechtslage auf Grund der Verordnungen nicht deckungsgleich ist mit der vorgetragenen Position der Behörden. Und offenbar lagen wir nicht ganz falsch. Gestern kam Bewegung in die Sache. Am Mittag gab es Post von der BNA für Anmelder von Wallboxen aus den letzten Tagen. Dort heißt es: “Die Bundesnetzagentur weist darauf hin, dass Ladepunkte in Carports, Garageneinfahrten oder auf sonstigen Parkflächen von Privatpersonen (natürlichen Personen) grundsätzlich keine öffentlich zugänglichen Ladepunkte sind.”. Soweit so gut. Das hatten wir schon. Ergänzend von uns noch der Hinweis zur Bedeutung des Wortes “grundsätzlich”. Im juristischen Wortschatz heißt das so viel wie “Ausnahmen sind möglich”. Das Adjektiv bedeutet hier also gerade nicht “Immer” oder “stets”. Die Behörde kann aus unserer Sicht eine korrekte Anmeldung nicht ablehnen. Und das schrieb Sie gestern auch den Anmeldern.  

E-Mail der BNA

“Um einen Ladepunkt auf privatem Grund öffentlich zugänglich zu betreiben, sind alle Anforderungen der Ladesäulenverordnung umzusetzen.” Und Achtung, Mindestöffnungszeiten: “Hierzu zählt auch, dass der Ladepunkt für einen ausreichend langen Zeitraum zur Verfügung gestellt wird, um den Zweck einer öffentlichen Ladeeinrichtung erfüllen zu können.”. An dieser Stelle hätte man gerne noch etwas konkreter werden dürfen, aber es steht nichts Konkretes drin, in der Verordnung.  

An anderer Stelle wird man dagegen sehr konkret: “In Abgrenzung zu rein privaten Ladepunkten müssen aus Sicht der Bundesnetzagentur öffentlich zugängliche Ladepunkte auch als solche erkennbar sein, sodass der Ladepunkt tatsächlich von Dritten genutzt werden kann.”. Wie soll das aussehen? “Dies kann sich aus den weiteren äußeren Umständen (z.B. Raststätten), aus einer entsprechenden Kennzeichnung am Ladepunkt oder in unmittelbarer räumlicher Nähe zum Ladepunkt oder der Veröffentlichung auf der Ladesäulenkarte der Bundesnetzagentur ergeben.”. In den aktuellen Anschreiben greift die Behörde also gleich zwei zentrale Punkte zur Lösung des Konflikts aus unserem Blog vom Dienstag auf. 

Das gewählte Vorgehen ist jetzt, dass man über die Mail einen Filter dazwischen schaltet, die Anmelder quasi um den persönlichen Faktencheck bittet – und wenn dieser positiv ausfällt, dann los und die 2. Chance nutzen: “Sollten Sie weiterhin zu dem Ergebnis kommen, dass es sich bei Ihren Ladepunkten um öffentlich zugängliche Ladepunkte gemäß Ladesäulenverordnung handelt, senden Sie uns bitte erneut eine entsprechende Anzeige.”. Aber aufpassen: “Die Bundesnetzagentur behält sich eine vertiefte Prüfung im Einzelfall vor.”.  

Das Thema bleibt also heiß. Auch eine Ungleichbehandlung zwischen privaten Anbietern mit einer eingetragenen und öffentlichen Wallbox und Anbietern mit 1.000 HPC-Ladern bei der Zertifizierung der geladenen kWh durch das Umweltbundesamt, ist aus unserer Sicht nicht haltbar. Entweder alle gleich behandeln oder die Regeln ändern!  

Zum Blogbeitrag vom Dienstag gab es auch einiges an Zuschauerpost mit sachdienstlichen Hinweisen in unserem Postfach. Viele Hinweise kamen zum Förderprogramm der KFW, wo ausschließlich nicht-öffentliche Wallboxen mit 900€ gefördert werden. Eine solche Wallbox zu öffnen, wäre ganz klar förderschädlich im Sinne der KFW-Förderung. Aber auch an dieser Stelle haben wir einen passenden Tipp: Die KfW sieht eine Mindest-Betriebsdauer von 12 Monaten vor. Wenn Ihr also Eure Wallbox nach Ablauf der 12 Monate einmal kurz ausschaltet, danach wieder einschaltet, dann wäre das eine neue Inbetriebnahme einer gebrauchten Wallbox. Diese unterliegt dann nicht mehr den Bedingungen aus der KfW-Förderung. Dann könnt Ihr damit tun und lassen, was Ihr wollt. Zum Beispiel die Wallbox auch öffentlich zugänglich machen. Auch den erforderlichen Ökostromvertrag könnt Ihr wieder kündigen. Kohle- und Atomstrom sind aktuell angesagt und so manche Anbieter machen euch sicher ein gutes Angebot. Viel besser wäre aus unserer Sicht natürlich, netzdienlich zu laden, d.h. dann, wenn Strom aus erneuerbaren Energien im Überfluss vorhanden ist.  

Quelle: KfW

Ganz aktuell zum Thema THG-Quote noch ein Hinweis in eigener Sache. Für alle von Euch, die als Halter im Fahrzeugschein eines voll elektrischen Autos eingetragen sind und dafür noch keine THG-Quote beantragt haben, gibt es jetzt einen weiteren Anbieter: nämlich nextmove.  

Seit heute sind wir damit online und natürlich haben wir weder das Rad neu erfunden, noch gibt es bei uns mehr Kohle als anderswo. Aber mit eurem Antrag über nextmove, könnt ihr uns in unserer Mission die Elektromobilität voranzutreiben, unterstützen.

Seit über 6 Jahren sind wir unterwegs mit unserer Mission, mehr E-Autos auf die Straße zu bringen und neugierigen Kunden ihr persönliches Alltagserlebnis in verschiedenen E-Autos zu ermöglichen. Jedes Jahr finden tausende Mieter mit uns zum für sie passenden E-Auto. Und seit über 4 Jahren sind wir auf YouTube auf Sendung, mit vielen Tests, Vergleichsfahrten, Enthüllungen, Verbraucherschutz und mit wöchentlichen E-Mobility News, heute Folge Nummer 208. So erreichen wir hunderttausende Menschen. Unabhängigkeit ist uns wichtig und wenn´s sein muss und die Argumente auf der Seite der Kunden sind, dann legen wir uns auch mit Tesla oder Volkswagen an. 

Wenn du dich hier gut informiert fühlst und uns vielleicht sogar eine Teilschuld trifft, dass du jetzt Elektroauto fahren musst und dein Umfeld mit Hardcore Fachwissen nervst, dann reich deine THG-Quote gern über nextmove ein.  

Also, Fahrzeugschein hochladen und aktuell 350€ kassieren. 

Einfach auf die Startseite nextmove.de gehen und dann siehst Du sofort, wie´s weiter geht. 

Für alle E-Autos, die bis zum 31.12. diesen Jahres zugelassen werden, wird übrigens der Betrag für das komplette Kalenderjahr ausgeschüttet. 

 

 


Krass: 50% Tankrabatt an eigener Wallbox. Noch mehr Geld für E-Auto-Fahrer durch THG-Wahnsinn?

Für E-Auto-Besitzer mit eigener Wallbox winkt jetzt noch mehr Geld. Aktuell sind ja bis zu 400 € fürs Auto möglich. Das gleiche gibt es jetzt nochmal für die eigene Wallbox – und sogar Steuerfrei. Auch Plug-in-Nutzer könnten profitieren. Aber die Sache hat gleich mehrere Haken und ist hoch umstritten.  

 

Was ist eigentlich die THG-Quote

Hinter der Abkürzung THG verbirgt sich die sogenannte Treibhausgasminderungsquote. Wir hatten im September hier erstmals in unserem Blog darüber berichtet. Seitdem ist viel passiert. Hintergrund ist die Pflicht der Energiewirtschaft, z.B. Mineralölkonzerne beim Verkauf von Diesel und Benzin, gesetzlich festgeschriebene Minderungen der Treibhausgasemissionen dieser Kraftstoffe zu erfüllen.  Die benötigten Emissionsminderungen können zum Beispiel erreicht werden, indem die Unternehmen zusätzliche alternative, klimaschonende Kraftstoffe in den Verkehr bringen, die wenig bis kein klimaschädliches CO2 freisetzen. Da elektrisch angetriebene Fahrzeuge mit dem aktuellen Strommix nachweislich weniger CO2-Emissionen als Verbrenner verursachen, können auch E-Autos zur Minderung der eigenen Quote eingesetzt werden. Vereinfacht ausgedrückt: Der Diesel-Fahrer zahlt an der Zapfsäule ein paar Cent mehr und das Geld landet dann auf eurem Konto. Aktuell sind bis zu 400 € garantiert möglich, zum Beispiel bei Geld für E-Auto.de. Nutzt gerne unseren Referral-Link zur Registrierung eures Autos. Wir bekommen eine Provision, aber erst nachdem Ihr das Geld auf dem Konto habt.  

Quelle: geld-fuer-eauto.de

 

Quote für öffentliche Ladestationen 

Auch hier gibt es Vergütungen, die großen Betreiber von Ladestationen in Deutschland kassieren alle fleißig für ihre Quoten. Aber wie definiert sich eigentlich eine öffentliche Ladestation? Ist eine Quote, wir reden da aktuell über bis zu 18 Cent/kWh, nicht ein attraktiver Anreiz, um weitere Ladestationen öffentlich zu machen, die eigentlich gar nicht als öffentlich geplant waren? 

Quelle: Elektrovorteil.de

Da der Einzelnutzer die Quote nicht selbst vermarkten kann, haben Dienstleister jetzt eine neue Geschäftsidee entwickelt und unterstützen Kunden dabei, für eine ehemals private Station jetzt mehrere 100 Euro im Jahr zu kassieren. Gestartet mit einem Privatkundenangebot ist Geld für E-Auto.de vor ca. einer Woche. Ein Artikel bei Heise online, der das neue Angebot beleuchtet, ging wie ein Lauffeuer durch die Community. Aber wie soll das ganze funktionieren? 

 

Voraussetzung für eine öffentliche Ladestation

Die erste Voraussetzung ist ein öffentlicher Zugang. Also zum einen die theoretische physische Möglichkeit für Dritte, die Ladestation zu erreichen. Zum Beispiel durch Öffnen des Garagentores. Das kann natürlich über Öffnungszeiten reguliert werden oder man legt fest, dass sich dritte vorher anmelden müssen. Die Bundesnetzagentur sagt zu der Relevanz der öffentlichen Zugänglichkeit folgendes: “...die durchgehende Erreichbarkeit und Nutzbarkeit eines öffentlich zugänglichen Ladepunkts gehört nicht zu den Anforderungen der Ladesäulenverordnung. Eingeschränkte Öffnungszeiten sind daher kein Kriterium für die Beurteilung, ob ein Ladepunkt als öffentlich zugänglich zu bewerten ist.”. 

Quelle: BNA

Ein sehr wichtige Voraussetzung ist die Anmeldung bei der Bundesnetzagentur. Dort gibt es ein Online-Formular und ein großes Verzeichnis mit aktuell über 60.000 Stationen. Aber, man muss seine Ladestation nur melden und nicht zwangsläufig veröffentlichen, man kann nämlich auch wiedersprechen. Dabei ist es aber auch wichtig eine Meldung beim Netzbetreiber nicht mit der Bundesnetzagentur zu verwechseln.  

Der vorgeschriebene Stecker ist klar geregelt – Typ 2 oder CCS. Es wird eine Schnittstelle, zum Beispiel zu Erfassung von Belegungsstatus gefordert, diese muss aber nur vorgehalten werden und nicht aktiv sein. Alle Wallboxen aus der KfW-Förderung haben so eine Schnittstelle. Die geeichte Erfassung des Stroms und Ad Hoc Bezahlung sind gefordert, sind aber nicht notwendig, wenn der Strom verschenkt wird. Auch die geladenen kWh müssen erstmal nicht nachgewiesen werden, der Quotenhandel läuft zunächst auf Vertrauensbasis. Also einfach melden, was in einer bestimmten Zeit verladen wurde. Bei unplausiblen Angaben oder bei konkreten Prüfungen, sollte man natürlich in der Lage sein, einen Nachweis vorzulegen, zum Beispiel dokumentierte Zählerstände. So einfach sollte das ganze funktionieren.  

Geld für E-Auto ist als erstes gestartet und bietet 10 Cent pro kWh, das wäre eine Rückvergütung von ca.  bis ¼ der Stromkosten bei reinem Netzbezug. Das ganze natürlich steuerfrei. Wir hatten übrigens als erstes großes Medium über die steuerfreie Vereinnahmung der THG-Quote berichtet. Hintergrund ist, dass die Beträge keiner Einkommensart zugeordnet werden können. Noch so ein Schlupfloch. Und es kommt noch besser, auch Plug-in-Fahrer können profitieren. Während bei der Fahrzeug-Quote Plug-in-Hybride zu Recht ausgeschlossen sind, kann man an einer Ladestation natürlich nicht unterscheiden, welches Auto die kWh zieht.

 

Das Medienecho

Das ganze klingt auf den ersten Blick ziemlich schräg und konstruiert, aber warum soll es diese Fälle nicht in der Praxis auch geben. Und natürlich kam, wie von uns erwartet, eine heftige Dynamik in das Thema. Wir hatten das genauso erwartet und deshalb das Thema noch nicht am vergangenen Freitag in den news platziert. Das Echo in den Medien wurde unter anderem durch den Medienartikel von Golem mit dem Titel: Das fragwürdige Abkassieren mit der eigenen Wallbox. Findige Vermittler bieten privaten Wallbox-Besitzern Zusatzeinnahmen für ihren Ladestrom. Wettbewerber sind empört.” deutlich. In dem Artikel heißt es zum Beispiel: “Das Vorgehen ruft bei den Wettbewerbern sofort Kritik hervor. "So was geht gar nicht. Hier werden Kunden zu unwahren Angaben angestiftet. Letztlich schadet das der ganzen E-Mobilität", sagt Marc Schubert vom Anbieter Elektrovorteil.”. Das war am 15 August. Was meint ihr dazu? Legal oder fragwürdig? Es kommt jedoch noch heftiger! 

Drei Tage nach dem Golem Artikel sendete der gleiche THG Händler Elektrovorteil, der sich kurz zuvor noch abweisend geäußert hatte, folgende Mail an seine Kunden. “aufgrund jüngster Medienberichte und zahlreicher Kundenanfragen möchten wir Ihnen diese Funktionserweiterung verkünden:” und weiter “Ab dem 01. September 2022 werden wir allen Nutzern die Funktion „THG Prämie Wallbox“ freischalten.””. Und beim Preis packt man direkt noch eine Schippe drauf: “Über die Wallbox abgegebener Ladestrom wird bei Elektrovorteil mit einer Prämie von derzeit 18 Cent je Kilowattstunde vergütet. Bei einer beispielhaften Abgabe von 3.000 kWh pro Jahr macht das demnach 540€ zusätzliche THG Prämie. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Strom über Dritte oder Sie selbst bezogen wurde. Sprich: Auch die Eigennutzung wird vergütet”. Auch andere Anbieter haben nachgezogen. Die Quote hier ist deutlich höher, das geht in Richtung 50% der Stromkosten oder höher, aber allen Wettbewerbern gemeinsam ist: Die Anmeldung der Wallbox bei der Bundesnetzagentur erfolgt durch den Nutzer selbst und nicht wie bei Geld für E-Auto.de durch den Dienstleister.  

 

Die politische Dimension

Uns war an der Stelle klar, dass sich nun massiv weiteres Konfliktpotenzial aufbaut. Aktuell sind ca. 60.000 Punkte gemeldet. Dieser Datenbestand der Bundesnetzagentur würde sich dieses Jahr um ein Vielfaches erhöhen. Viele Nutzer kennen das Kleingedruckte nicht und es kam sicher auch zu vielen unqualifizierten Meldungen. Ob das alles so läuft wie geplant, darüber haben wir in den vergangenen Tagen auch intensiv mit dem Autor des Heise-Artikels Christoph Schwarzer und auch mit führenden Anbietern im Bereich Quotenhandel diskutiert. Unsere Meinung im Austausch war immer, dass es einen politischen Aufschlag geben muss – und dieser politische Aufschlag kam bereits nach einer Woche. 

Die Bundesnetzagentur veröffentlichte am 19. August quasi eine Art Eilmeldung auf der eigenen Seite. “Die Bundesnetzagentur weist darauf hin, dass Ladepunkte in Carports, Garagen, Garageneinfahrten oder auf sonstigen Parkflächen von Privatpersonen (natürlichen Personen) grundsätzlich keine öffentlich zugänglichen Ladepunkte sind.”. Aber ist das wirklich so? Im Gesetz heißt es dazu: “ein Ladepunkt öffentlich zugänglich, wenn der zum Ladepunkt gehörende Parkplatz von einem unbestimmten oder nur nach allgemeinen Merkmalen bestimmbaren Personenkreis tatsächlich befahren werden kann…”. Wenn wir in die aktuelle Datenlage schauen, finden wir bereits eingetragene private Ladestationen. Das Gesetz lässt die Möglichkeit also offen, aber die BNA hat offenbar kein Verständnis für die aktuellen Bestrebungen und äußert sich gegenteilig. Warum ändert die Behörde jetzt ihre Meinung? 

Eilmeldung der BNA

Auch das Umweltbundesamt meldet sich zu Wort, das sind die, die eingereichte Quoten zertifizieren müssen, bevor sie gehandelt werden dürfen. “Das Umweltbundesamt vertritt die Auffassung, dass das Deklarieren privater Wallboxen als öffentliche Ladepunkte zum Zwecke der Bescheinigung entnommener Strommengen nicht im Sinne des Instruments der THG-Quote ist und zu einer missbräuchlichen Doppelanrechnung entnommener Strommengen auf die THG-Quote führt.”. “vertritt die Auffassung” ist natürlich “nur” eine Positionsbestimmung und eigentlich noch keine rechtliche Klarstellung. Und warum sollte die eigene öffentlich zugängliche Wallbox schlechter gestellt sein, als all die anderen Ladestationen da draußen? Nach dieser Logik wird ja auch dort doppelt abgerechnet. Das Geld landet dann eben nur in den Kassen der Ladeinfrastruktur-Betreiber. Und weiter: “Ein Vorgehen, das dazu führt, dass diese über private Wallboxen entnommenen Strommengen zusätzlich zum pauschalen Schätzwert bescheinigt werden, untergräbt diese Systematik.”. Untergraben heißt aber nicht verstoßen! Es geht noch weiter: “Durch das dargestellte Unterlaufen der Systematik würden unter Umständen auch solche privaten Ladepunkte profitieren, an denen keine reinen E-Fahrzeuge, sondern beispielsweise Plug-in-Hybride laden. Auch dies sollte mit Blick auf die geltenden gesetzlichen Regelungen ausgeschlossen sein.”. “Sollte” heißt es, nicht “Ist”.  

Natürlich startet ein Anbieter wie Geld für E-Auto.de nicht einfach so mit einem Angebot. Wir wurden bereits vor mehreren Monaten informiert, dass dieses Angebot kommen soll. Wir gehen davon aus, dass es zuvor umfangreich rechtlich geprüft wurde und die Abläufe formal mit der BNA und dem Umweltbundesamt abgestimmt wurden. Der Prozess zur Meldung ist bei Geld für E-Auto.de online integriert. Bei Punkten, die nicht im Sinne der LSV beantwortet werden, endet der Registrierungsprozess schon auf der Seite des Dienstleisters. Umso überraschender ist jetzt die Kehrtwende in der öffentlichen Beurteilung durch die Behörden. Das heißt, die Behörden sagen klar, sie wollen es nicht. Die rechtliche Basis ist aber nach wie vor da. Bei Geld für E-Auto versucht man den Ball flach zu halten und verspricht noch keine Ausschüttung der Quote. In den FAQ heißt es:   “Wir prüfen zudem im Rahmen deiner Anmeldung, ob deine Ladestation für die THG-Prämie infrage kommt.''.  

Eine Frage ist noch: Wenn die Wallbox-Quote, so nennen wir sie jetzt mal, jetzt doch kommt, wird dann die Quote für die Autos sinken? Denn, die Quote landet ja im gleichen Vermarktungstopf. Das ist eher nicht zu erwarten, denn das Thema E-Auto macht aktuell nur ca. 10% im gesamten THG Quotenhandel aus. Eine Verdopplung des Angebots würde sich also rechnerisch mit ca. 5% auf die Autoquoten auswirken.  

 

 Ausblick

Ihr seht, da ist richtig was los in E-Auto-Deutschland. Von wegen Gesetze und Verordnungen sind langweilig. Sie bieten offenbar Spielraum für neue und natürlich umstrittene Geschäftsmodelle, denn die Formulierungen sind zu Allgemein, um den Zugang für Privatnutzer auszuschließen. Fraglich ist, ob die Aussagen von Bundesnetzagentur und Umweltbundesamt ausreichen, um konkret belegte und nachvollziehbare Ansprüche von Privatpersonen zurückzuweisen oder ob man die Gesetze ändern muss, um den politischen Willen umzusetzen. Dankbar wäre eine nachträgliche Definition von Mindestöffnungszeiten und eine zwangsweise Veröffentlichung aller gemeldeten Einträge, um die Lücke zu schließen bzw. Missbrauch zu verhindern. Denn es soll ja auch private Wallboxen geben, die tatsächlich rund um die Uhr für Dritte frei zugänglich sind. Normal enden wir mit dem Blog immer gerne mit einem Fazit oder einer Empfehlung. Aber heute können wir diesen Sack noch nicht zu machen. Das Thema ist heiß, wir bleiben dran und informieren Euch bei Neuigkeiten zum Thema fortlaufend Freitags um 18 Uhr in unseren nextnews.  


nextnews: neue Tesla-Akkus, Lade-Rekord, China greift an, Umweltbonus-Update, Hilfe-Aufruf, Sion

Zulassungszahlen Juli

Laut Kraftfahrt-Bundesamt wurden im Juli in Deutschland 205.911 Personenkraftwagen neu zugelassen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist das ein Minus von 13%. Die Tendenz der Vormonate setzt sich also fort, denn erneut sind alle Antriebsarten bis auf reine Elektroautos im Minus. E-Autos wachsen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 13%. Insgesamt wurden 28.815 Elektroautos neu zugelassen. Der Marktanteil an E-Autos bleibt, wie auch schon in den Vormonaten, stabil bei 14%.  

Quelle: KBA

Wenn wir einen Blick auf die Erstzulassungen werfen, ist zum vierten Mal in diesem Jahr auf Platz 1 und immer in den Top 3 der Fiat 500 mit 2170 Fahrzeugen und 8% Marktanteil. Danach ein breites Mittelfeld mit Zahlen zwischen 1000 und 1600 Zulassungen, angeführt vom VW ID.4 und ID.5 auf Platz 2. In der Zulassungsstatistik des KBA werden beide Autos gemeinsam aufgeführt, so dass hier keine Unterscheidung möglich ist. Auf dem 3. Platz befindet sich der Opel Corsa-e mit 6% Marktanteil. Knapp dahinter der ID.3 mit 5% gefolgt vom VW E-up(?).Damit sind in den Top 5 immerhin drei Kleinwagen vertreten und nur ein SUV. Der BMW i3 auf Platz 6 ist auf Abschiedstournee. BMW hat die Produktion im Sommer eingestellt und das Auto wird bald aus den Zulassungszahlen verschwinden. Die anderen BMW-Modelle schwächeln allerdings. Der i4 liegt mit 209 Autos nur auf Platz 30. Der iX3 und der iX sind noch weiter hintendran.  

Quelle: KBA

Beim i4 könnte es auch an einem Auslieferungsstopp liegen. Kunden, deren Autos beim Händler stehen erhielten nun die Mitteilung: Im Rahmen der bei der BMW Group laufend durchgeführten Qualitätskontrollen wurde festgestellt, dass in Ihrem Fahrzeug eine Fehlfunktion der Ansteuerung des Heizabsperrventils vorliegt. Hierdurch könnte bei Bedarf der Innenraum geringer oder nicht geheizt werden.” und weiter: “Damit sich Ihr Fahrzeug in einem einwandfreien Zustand befindet, ist es notwendig, dass der Body Domain Controller ersetzt wird.” Dieser Domain Controller steuert dann das Heizventil an. Gut möglich, dass BMW nach 10 Jahren Stammpräsenz bald nicht mehr in den Top 10 vertreten sein wird. Auf den Plätzen 6 bis 11 liegen sich Hyundai IONIQ 5, Audi Q4, Dacia Spring, Opel Mokka und der Hyundai Kona eng beieinander. Die Modelle liegen nur rund 100 Autos auseinander. Das Model Y ist auf Platz 12 und ist noch immer gezeichnet von der Lieferunterbrechung aus China und dem schleppenden Hochlauf von Grünheide. Aber aktuell landen viele Schiffe aus Shanghai und die Schleusen beim Model Y gehen auf. Der August sollte schon deutlich stärker sein und für September erwarten wir einen Rekordmonat auf Platz 1 in den Zulassungen.  

 

Wer lädt am schnellsten

Dieser Frage hat sich die Unternehmensberatung P3 Group gestellt und in Kooperation mit dem Branchendienst electrive.net jetzt die Ergebnisse vorgestellt. Um das ganze Praxisnah auszuwerten, wurden nicht einfach Ladeleistung oder geladene kWh verglichen. Sondern der Index zur Bewertung setzt sich zusammen aus den in 10 bzw. 20 min. Geladen kWh. Dafür wurden sowohl die Ladekurven der einzelnen Fahrzeuge als auch die resultierenden Kilometer, die mit dem Strom gefahren werden können, von P3 aufgezeichnet. Es wurde aber nicht an der Herstellerangabe gemessen, sondern unabhängig und praxisnah ermittelt im ADAC Ecotest. Die Zielmarke für einen Index von 1 sind 300 nachgeladene Kilometer in 20 min. Die Erhebung erfolgte dieses Jahr bereits zum dritten Mal und zum ersten Mal gibt es ein Auto, dass die Zielmarke von 300 Kilometern in 20 min. Sogar überboten hat – und zwar der Kia EV6 mit Heckantrieb mit ganzen 309 Kilometern. Auf den Plätzen dahinter befinden sich: Mercedes EQS, BMW iX, Hyundai IONIQ 5 und Porsche Taycan GTS. 

Quelle: P3 Group

Der Fairness halber muss man hinzufügen, dass bei einer reinen Autobahnfahrt Fahrzeuge mit einer sehr guten Aerodynamik wie ein Mercedes EQS, Porsche Taycan oder auch ein Tesla Model 3 näher an den Kia EV6 heranrücken, oder ihn sogar schlagen können. Wir hatten 2021 angeregt, doch auch günstigere/kleine Fahrzeuge mit aufzunehmen – dem ist P3 gefolgt. Schließlich kommen immer mehr Modelle auf den Markt und auch kleine Autos sind für gelegentliche Langstreckenfahrten gut brauchbar.

Quelle: P3 Group

Wenn wir uns die Mittelklasse anschauen ist natürlich der Gesamtsieger EV6 ganz oben vorzufinden. Gefolgt wird der EV6 unter anderem vom IONIQ 5, BMW i4 und dem Tesla Model 3 LR. Für die Ermittlung der nachgeladenen kWh spielt natürlich die Ladekurve und damit indirekt auch die Größe des Akkus ein Rolle – das führt dazu, dass der Megane E-Tech auf einem hinteren Platz landet, obwohl er beim Verbrauch in dieser Gruppe auf Platz 3 rangiert.  

Quelle: P3 Group

Ein Blick in die Kompaktklasse zeigt, dass dort eigentlich der Megane vertreten sein müsste, womit er die Klasse auch knapp gewonnen hätte. Meßgröße war nämlich nicht die Größe der Fahrzeuge, sondern die Schwelle von 35.000 € Bafa-Nettolistenpreis. Somit ist der ID. 3 in dieser Klasse auf dem ersten Platz, gefolgt vom Hyundai Kona und Peugeot e-208. Alle Ladekurven und Verbräuche findet ihr im ausführlichen Report auf der P3-Seite. Interessant in den Verbrauchsgrafiken ist unter anderem die Darstellung der Abweichung im Vergleich zwischen WLTP und ADAC Ecotest. Die Werte liegen zwischen 2% beim BMW iX, 25% beim Tesla Model Y und 28% beim VW ID.4, der Kia EV6 ist mit 11% im vorderen Mittelfeld.  

Quelle: P3 Group

 

Neue Akkus fürs Tesla Model Y

Teslamag berichtete kürzlich über eine neue EU-Typgenehmigung für eine weitere Variante des Model Y. Das Besondere ist, dass die neuen Batteriezellen des chinesischen Herstellers BYD zum Einsatz kommen. Und zwar nicht irgendwelche, sondern BYD´s neue Technologie, die sogenannten Blade-Batterien. Premiere soll offenbar für Autos Made in Grünheide sein – die erste Lieferung ist laut Teslamag mit Verweis auf chinesische Medien bereits dort eingetroffen und ein Produktionsstart wird noch für diesen Sommer erwartet. Spannend ist, dass der Akku “nur” eine Kapazität von 55 kWh bietet - das sind 5 kWh weniger als der LFP-Akku von CATL im Model 3. Aber offenbar ist die Variante recht effizient und bringt es so auf 440 Kilometer Normreichweite. Mindestens genauso spannend ist, dass die Blade Batterien einen strukturellen Akkupack ermöglichen. Also keine Gruppierung der Zellen mehr in Module, sondern Cell to Pack. Das spart Kosten und Gewicht. 2087 kg soll das Auto am Ende wiegen. Damit noch nicht genug.  

Die neuen Blade-Batterien von BYD, Quelle: BYD

Auch eine neue Zellchemie soll an anderer Stelle im Tesla Model Y Einzug halten. Das berichtet diese Woche Christoph Schwarzer mit Verweis auf chinesische Medien bei heise online. LFMP heißt die Zauberformel, Lithium-Eisen-Mangan-Phosphat, also eine Weiterentwicklung von LFP. Hier gibt es immerhin 72 kWh Kapazität. Produktionsstart soll noch dieses Jahr in Shanghai sein. Ob diese Variante auch in Deutschland angeboten wird, ist noch nicht bekannt. Beide Meldungen zeigen die hohe Flexibilität von Tesla.  

 

Chinas Angriff auf den deutschen Markt

Nicht nur bei den Akkus für E-Autos hat China weltweit die Nase vorn. Auch bei den Autos erobern chinesische Hersteller immer mehr Märkte und Marktanteile. In Deutschland gestartet sind ja z.B. bereits Aiways und MG. MG kommt noch dieses Jahr mit dem 4. E-Auto nach Deutschland, gemeint ist der MG4. Das Auto ist jetzt bereits reservierbar. Preise sind noch nicht bekannt, aber die ersten 1000 Reservierer bekommen die Autos noch dieses Jahr und damit den vollen Umweltbonus. In Großbritannien ist der Konfigurator bereits online. Neben Preisen und Ausstattungslisten der beiden Varianten gibt es auch technische Daten wie die Nettokapazitäten des Akkus und die Ladezeiten.  

Quelle: MG UK

35 min. Auf 80% sind für einen 64 kWh-Akku kein schlechter Wert in dieser Preisklasse. Auffällig ist, dass die Daten in UK auf der AC-Seite nur einen einphasigen Onboard Lader erwarten lassen. An einer 11 kW-Wallbox führt das zu einer Verdopplung der Ladezeiten gegenüber einphasig 7 kW. Aber, die Ausstattung und das Gesamtpaket versprechen viel. Gegenüber UK erwarten wir in Deutschland einen um ca. 2000 € höheren Listenpreis, der Herstelleranteil zum Umweltbonus wird vermutlich branchenüblich anteilig aufgeschlagen.  

Quelle: MG UK

Das wären dann ca. 33.000 € für den kleinen Akku, wir haben gehört ein LFP-Akku kommt zum Einsatz, mit einer WLTP Reichweite von 350 km. Für den großen Akku sind es dann ganze 36.000 €, die Reichweite liegt dann nach WLTP bei 450 km. Das ganze natürlich abzüglich Herstelleranteil und staatlichem Bonus, d.h. minus 9.570 €.  

Neben MG hat im August ein großes Unternehmen seinen Markteintritt in Deutschland noch für dieses Jahr angekündigt, nämlich BYD. Einer der wenigen Autohersteller der zugleich Zellproduzent ist. Im Oktober startet der Verkauf und noch dieses Jahr sollen die ersten Autos kommen. Parallel zu Deutschland soll der Markteintritt auch in Schweden erfolgen. Geplant sind sogenannte Flagship-Stores in Großstädten. Erwartet wird zunächst das Mittelklasse-SUV “Tang”. Später könnte das Markenflaggschiff “Han” folgen, welches als Limousine bis zu 600 Kilometer Reichweite bietet.  

Auch Nio will noch dieses Jahr in Deutschland starten und ab 2024 seine Batteriezellen selbst produzieren. Die ersten Batteriewechselstationen werden in München und Berlin entstehen. Die Niederlande, Schweden und Dänemark sollen folgen. Zum Start kommt der NIO ET7. Ein kleiner Akku mit 70 kWh soll einen Einstiegspreis ab ca. 48.000 € ermöglichen. Ein großer Akku mit 150 kWh soll bei einem cW-Wert von 0,23 bis zu 1000 km Reichweite bieten. 

 

So lädt Deutschland

Vor einigen Wochen hatten wir zur Teilnahme an einer großen Umfrage rund ums Laden aufgerufen. Vielen Dank an alle, die mitgemacht haben. Aktuell stehen schon die vorläufigen Ergebnisse fest. Vorläufig deswegen, weil wir die Datenbasis gerne noch etwas breiter aufstellen möchten. Schauen wir auf die Ladeorte und Gewohnheiten:  

Hier waren mehrfach-Angaben möglich. 72% gaben an, zu Hause laden zu können und 21% nutzen ausschließlich diese Möglichkeit. 26% können beim Arbeitgeber laden. Aus diesen beiden Gruppen gaben 29% an, nie öffentlich zu laden. Schauen wir auf die Langstrecke – da muss man zwangsläufig öffentlich und natürlich auch möglichst schnell laden. Auch hier waren wieder mehrfach-Angaben möglich. 

Auf Platz 1: Die Lage nah an der Route. Des Weiteren sind auch hohe Ladeleistung und sichere Verfügbarkeit für Euch wichtig. Immerhin 52% bevorzugen einen günstigen Ladetarif. Die sind, wie bereits erwähnt, vorläufige Ergebnisse. Für noch aussagekräftigere Ergebnisse möchten wir gerne den Teilnehmerkreis erweitern und dann noch tiefere Einblicke geben. Teilnehmen können also alle Nutzer von E-Autos, aber auch diejenigen, die gerade erst “auf dem Weg” zum eigenen E-Auto sind. D.h. sich informieren, rechnen und planen, wie eine Ladelösung zu Hause aussehen könnte. Konkret geht es um eure Erfahrungen, Eure Erwartungshaltung und Wünsche, wie es besser gehen könnte. Macht gerne unter diesem Link mit, wenn Ihr ein paar Minuten Zeit habt.  


Kauf kein Elektroauto, bevor du dieses Video gesehen hast - kritische Änderungen beim Umweltbonus

Update zum Umweltbonus

Das große Warten hat ein Ende. Die Unsicherheit im Bezug auf den Umweltbonus war schon oft ein Thema in unseren nextnews. Nun gibt es neue Eckdaten aus dem Wirtschaftsministerium, welche für einige Kunden Entwarnung, aber für viele Alarmstufe Rot bedeuten. Was Kunden jetzt beachten müssen, die derzeit auf ein E-Auto warten, ob man jetzt noch ein E-Auto bestellen sollte und wie es in Zukunft weiter geht, erfahrt ihr hier.  

Zuletzt hatte das Wirtschaftsministerium im April einen eigenen Entwurf zum Umweltbonus veröffentlicht, jedoch gab es offenbar einen massiven Gesprächsbedarf in der Koalition. Das Thema war so umstritten, dass es vor der Sommerpause sogar aus dem Haushaltsplan 2023 zurückgestellt und nicht mit beschlossen wurde.  Jetzt gibt es nun offenbar eine Einigung. Man muss dazu sagen, dass alle Infos zur Förderrichtlinie aktuell noch vorläufig sind, da die Richtlinie derzeit noch erarbeitet wird.  Es ist aber sehr zu begrüßen, dass man trotzdem mit diesen vorläufigen Infos an die Öffentlichkeit geht. Damit haben die Kunden immerhin zu 95% Planungssicherheit. Nach dem jetzigen Stand der Dinge soll die Förderung bis Ende 2025 laufen und in Zukunft nur einen pauschalen Fördersatz enthalten. Plug-In-Hybridfahrzeuge sollen nur noch bis zum Ende diesen Jahres gefördert werden. Der alte Entwurf mit einer Orientierung am Brutto-Kaufpreis inkl. Ausstattung und Rabatten und einer harten Obergrenze von 65.000€ ist somit hinfällig. Zudem gibt es auch Entwarnung beim Thema Preisobergrenze. Wer aktuell auf der BAFA Liste steht, Wird voraussichtlich auch 2023 voll gefördert - natürlich sofern das Fahrzeug voll elektrisch ist. 

Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz

Allgemein sollen die Änderungen terminlich in 3 Stufen ablaufen. Ab dem 01.01.2023 würden die ersten Änderungen gelten. Wie bereits erwähnt sollen Plug-In-Hybridfahrzeuge dann nicht mehr durch den Umweltbonus gefördert werden. Für E-Autos bis zu einem Nettolistenpreis von 40.000 Euro gäbe es eine Förderung in Höhe von 4.500 Euro. Liegt der Nettolistenpreis zwischen 40.000 und 65.000 Euro, so ist mit 3.000 Euro Förderung zu rechnen - Der Herstelleranteil ist dann immer 50% des Staatsanteils. Über die Haltefrist und die Gebrauchtwagenförderung gibt es noch keine weiteren Infos. Wir vermuten, dass die Haltefrist bei 12 Monaten liegen wird und sehen eine Gebrauchtwagenförderung als eher unwahrscheinlich an. Beim Antragsverfahren hat sich soweit nichts verändert, der Antrag kann erst nach Erstzulassung gestellt werden. Der nächste Stichtag ist der 01.09.2023. Die bisher genannten Änderungen bleiben erhalten, jedoch würde sich die Förderung ab diesen Zeitpunkt auf Privatpersonen und gemeinnützige Organisationen beschränken. Somit tickt die Uhr für Unternehmen und die Anträge müssten bis zum 31.08.2023 gestellt werden. Der dritte und letzte Stichtag ist der 01.01.2024. Ab diesem Zeitpunkt sollen nur noch Fahrzeuge mit einem Nettolistenpreis von bis zu 45.000 Euro, für Privatpersonen und gemeinnützige Organisationen, gefördert werden. Der Bundesanteil beträgt dann 3.000 Euro und es wären neben den batterieelektrischen Fahrzeugen auch Brennstoffzellenfahrzeuge zur Förderung zugelassen. 

Eine Frage die man sich natürlich stellt ist, ob beim Nettolistenpreis die Ausstattung mit berücksichtigt wird oder nicht. Dazu sagt das Wirtschaftsministerium folgendes: “Durch die Weiterführung der aktuellen Fördersystematik für batterieelektrische Fahrzeuge bis zum 31.8.2023 (für Privatpersonen sogar bis 31.12.2023) entsteht für Käuferinnen und Käufer Planungssicherheit,...”. Zusatzausstattung oberhalb der genannten Preisgrenzen sind also mit hoher Wahrscheinlichkeit in beliebiger Höhe zulässig. Das Budget für die Förderung ist jedoch beschränkt, weshalb es zum aktuellen Zeitpunkt einen Mittelvorbehalt in der Förderrichtlinie gibt. So heißt es: “Sofern die nach dem Wirtschaftsplan des EKF zur Verfügung stehenden Mittel ausgeschöpft sind, können keine weiteren Fördergelder bewilligt werden.”.  Somit wäre es möglich, dass es von einem auf den anderen Tag keine Förderung mehr gibt, unabhängig von den vorhin erwähnten Stichtagen.  

Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

Wir haben das Szenario mal durchgerechnet. Laut Finanzminister Christian Lindner stehen für den Umweltbonus “letztmalig” neue Mittel in Höhe von 2,5 Milliarden Euro zur Verfügung. Durch 0,9 Milliarden Euro an nicht verausgabten Altmitteln ist der Fördertopf letztendlich auf insgesamt 3,4 Milliarden Euro gedeckelt. Wenn diese Mittel erschöpft seien, werde es (stand jetzt) keine Kaufprämie mehr geben. Nach genaueren Angaben des Wirtschaftsministeriums sieht der Haushaltsplan für das Jahr 2023 2,1 Milliarden Euro für die Förderung vor. Wenn man von 40.000 Neuzulassungen im Monat ausgeht, was etwas über dem aktuellen Durchschnitt liegt, und mit einer Prämie von je 4500 Euro rechnet, müsste das Budget eigentlich ausreichen. Im Jahr 2024 sollen 1,3 Milliarden Euro zur Verfügung stehen. Es werden ab diesem Zeitpunkt aber nur noch Fahrzeuge von Privatpersonen und gemeinnützigen Organisationen gefördert und das mit je 3000 Euro. Insgesamt könnten also 36.000 E-Autos gefördert werden. Da schätzungsweise 2/3 der E-Autos gewerblich angeschafft werden, ist der Wegfall dieser Gruppe aus der Förderung eine massive Entlastung für den Fördertopf. Somit sollte es auch in diesem Jahr keine Probleme mit dem Geld geben. 

   

Fazit und Ausblick

Für uns als Unternehmen, dass zu 100% auf Elektromobilität setzt, ist das natürlich ein harter Schlag. Aber: aktuell sind E-Autos ausverkauft. Die Abschmelzung der Prämie ist aus Sicht der Steuerzahler absolut sinnvoll. Für Privatkunden und BEV (reine Elektroautos) ist die Abschmelzung moderat und war ja im November 2021 bereits angekündigt. Lindners “letztmalige” Mittelbereitstellung lässt vermuten, dass 2025 komplett Schluss ist.  

Die Förderrichtlinie hat natürlich auch Auswirkungen auf den Markt. Plug-In-Hybride werden für Privatkunden weniger attraktiv, weshalb die Verkäufe wahrscheinlich zurück gehen werden. Das kann aber auch gleichzeitig heißen, dass mehr Kunden dann direkt voll elektrisch fahren.  

 

Tipp für E-Auto Fahrer

Für alle die jetzt schon elektrisch fahren, aber vielleicht nicht 100% zufrieden mit dem aktuellen Modell sind: Der Fahrzeugverkauf ist aktuell hoch attraktiv. Es gibt auch für ältere Gebrauchtwagen Rekordpreise, weshalb sich trotz der hohen Neuwagenpreise ein Fahrzeugwechsel lohnen könnte.  


nextnews: BMW i4 patzt, Tesla Resterampe, Ladestau vermeiden, Stromspeicher E-Auto, Nio ET7

Nio startet in Deutschland

Wer für dieses Jahr noch ein E-Auto sucht und heute noch keins bestellt hat, für den stehen die Chancen aktuell schlecht, wobei es bei einzelnen Modellen noch Möglichkeiten gibt. Eine neue Chance könnte NIO sein. In einem Exklusivinterview mit der Automobilwoche kündigte Vizepräsident Hui Zhang einen Marktstart noch in diesem Jahr an. “Wir starten im vierten Quartal in Deutschland mit dem ersten Fahrzeug, der Limousine ET7”. Das Wort “starten” lässt natürlich Interpretationsspielraum: Präsentation und Verkündigung des Einstiegspreises – oder Bestellbarkeit – oder vielleicht sogar schon die ersten Autos zum Kunden? Wenigstens das erste Modell für Deutschland ist jetzt klar. 

Was aus unserer Sicht gegen eine Auslieferung von ersten Fahrzeugen an Kunden noch in diesem Jahr spricht, ist, dass die aktuellen Testwagen noch nicht mit dem europäischen CCS-Standard ausgerüstet sind, sondern noch mit dem chinesischen GB/T-Standard. Schnelles Laden ist aber zumindest im Heimatmarkt China aktuell nicht so wichtig, denn dort setzt NIO auf Akkutausch, leer gegen voll. Insgesamt hat man bereits 1.000 Stationen für den Akkutausch in wenigen Minuten errichtet. Das aktuelle Ausbautempo liegt bei 2 Stationen pro Tag.  

Twitter: Nio

Die Vorteile liegen unter anderem darin, dass es schneller geht als eine Vollladung, der Akku zu 100% geladen ist statt nur 80 oder 90% wie beim Beenden eines Ladevorgangs am Schnelllader und dass das Nachladen der Batterien in den Stationen bei normalem aufkommen netzdienlich gesteuert und damit sehr preisgünstig erfolgen kann. Der Nachteil ist, dass der Hersteller eine zusätzliche Infrastruktur für die eigene Flotte errichten und finanzieren muss. Die ersten Stationen in Deutschland sollen in Berlin und München gebaut werden. NIO hat bereits über 200.000 Autos ausgeliefert. In Europa gab es bisher ein Pilotprojekt in Norwegen. Nach Deutschland sollen die Niederlande, Schweden und Dänemark folgen.  

 

 

BMW i4 patzt beim Euro NCAP

patzen” ist eventuell nicht das richtige Wort, aber von einem hochpreisigen deutschen Auto erwartet man eigentlich eine 5-Sterne Wertung. Der BMW i4 erhielt im aktuellen Sicherheitstest jedoch nur 4 von 5 möglichen Sternen. Kritikpunkte am BMW i4 waren bspw. der fehlende Mittelairbag, welcher bei einem Seitenaufprall die Insassen vor einem gegenseitigen Aufprall bewahren soll, sowie fehlende Knieairbags vorne. Insgesamt erhielt der BMW bei der Sicherheit von erwachsenen Insassen und Mitfahrern im Kindesalter eine Bewertung von 87% - in diesen beiden Kategorien bekam der BMW also eine recht gute Bewertung. 

 Anders sah es aber bei den Assistenzsystemen und beim Schutz von schwachen Verkehrsteilnehmern, gemeint sind Fußgänger und Radfahrer, aus. Hier wurde mit 71% bewertet, unter anderem wegen eines fehlenden automatischen Notbremssystems beim Rückwärtsfahren und Patzern des Notbremssystems bei der Erkennung von querenden Fußgängern im Abbiegevorgang. Und jetzt der eigentliche Patzer: Für die Assistenzsysteme bekam der BMW i4 das enttäuschende Ergebnis von 64%. Schuld für diese schlechte Wertung war ein teilweise schwaches “emergency lane keeping”, auf Deutsch also der Spur-Verlassens-Verhinderungs-Assistent. Ebenfalls aktuell bewertet wurde der Cupra Born, der in dieser Kategorie eine 80% Wertung schaffte. Der Born erhielt insgesamt eine 5 Sterne Wertung.

 

 

Ladetipps für den Sommer-Urlaub:  

Letzten Sommer hatten wir über 50 Einsendungen zu Ladestaus, betroffen waren vor allem Hotspots auf Reiserouten zu touristischen Zielen, wie zum Beispiel das Dreieck Wittstock Dosse. In den Winterferien gab es von Tesla auf verschiedenen Transitrouten ein umfangreiches Anti-Ladestau-Programm. Zum einen gab es den Einsatz von sogenannten Ladesheriffs an den betroffenen Stationen – wir hatten ausführlich in unserem Blog darüber berichtet. Zum anderen hatte Tesla dutzende von Ladeparks in Europa in den Nachstunden von Freitag bis Sonntag auf einen kostenfreien Betrieb umgestellt, um so die Hauptstoßzeiten zu entlasten.  

Diese Woche landete ein spannender Newsletter von IONITY in unserem Postfach. IONITY ist zwar nicht der größte Anbieter Europas, hat aber als Zusammenschluss von vielen Automobilherstellern eine zentrale Position im Markt. Zum einen ist das Ziel, Fahrten in ganz Europa zu ermöglichen, d.h. eine hohe Abdeckung auf allen wichtigen Reiserouten. Des Weiteren werden häufig Premium-Lagen besetzt, d.h . möglichst nah an der Autobahn. Hinzu kommt, dass es kein power sharing gibt und somit jedes Auto bekommt so viel es möchte. Und es gibt spannende Tarife und ABO-Angebote mit sehr geringen kWh-Preisen, oft im Bereich von 29 bis 35 Cent. Die Ladeparks sind jedoch mit im Schnitt 4-6 Stationen zur Hauptreisezeit gerne mal am Limit. Auch außerhalb der Ferien kommt es an beliebten Stationen regelmäßig zu Staus. IONITY gibt auch in ihrem Newsletter eine Stauprognose für diesen Sommer ab: “Am Wochenende sowie zum Beginn und Ende der Sommerferien kann es an Ladestationen vermehrt zu Wartezeiten kommen. Planen Sie Ihre Ladestopps, wenn möglich, schon bevor Sie losfahren und versuchen Sie dabei Stoßzeiten zu vermeiden.”. IONITY hat auch eine Auslastungstabelle für das gesamte Ladenetzwerk Europas für die letzten 12 Monate veröffentlicht. Man sieht unter anderem eine leicht höhere Auslastung von Freitag bis Sonntag 

Grafik: IONITY

Aber die Zahlen von 16-18% sind trügerisch. Denn 1. stehen ja nicht alle IONITY-Lader an gut frequentierten Standorten. Wer eine große Fläche abdecken will, muss auch unwirtschaftliche Standorte besetzen. Die ziehen die Werte natürlich nach unten. Und 2. ist das eine Gesamtjahres-Statistik und keine Ferien-Statistik. IONITY schreibt: “Idealerweise fahren Sie unsere Stationen früh am Morgen oder spät am Abend an und vermeiden das Wochenende.”. Die Realität sieht natürlich oft anders aus. Aber IONITY hat noch mehr Tipps auf Lager. Zum Beispiel, die eigene App zu installieren: “Unsere IONITY App ist übrigens auch das optimale Back-up, falls Ihre RFID oder Ladekarte mal nicht funktionieren sollte.”. Könnte dann natürlich teurer werden, weil man als Spontanlader dann die 79 Cent pro kWh zahlt. Auch für Nutzer von, sagen wir mal “kleineren” Autos hat IONITY noch einen Hinweis: “Bedenken Sie: nicht jedes Elektrofahrzeug kann das volle Potenzial von Schnellladesäulen nutzen. Falls das bei Ihrem E-Auto der Fall sein sollte, nutzen Sie lieber eine andere Ladesäule in der Nähe.”. Der Fairness halber muss man natürlich hinzufügen, dass dieser Hinweis auf eine Stausituation beschränkt ist. Insgesamt sind die Hinweise im Newsletter hilfreich und verständlich.  

 Passend zu der Ladethematik haben wir mit unserem Umfragepartner Uscale eine Befragung zu aktuellen Themen rund um das Laden von E-Autos zusammengestellt. Die Umfrage ist je nach Nutzerszenario zweigeteilt, um sie zum einen kurz zu halten und natürlich zielgerichtet zu fragen. Teilnehmen können alle Nutzer von E-Autos und auch diejenigen, die gerade erst “auf dem Weg” zum eigenen E-Auto sind, d.h. sich informieren, rechnen und planen, wie eine Ladelösung zuhause aussehen könnte. Konkret geht es um Eure Erfahrung, Eure Erwartungshaltung und Wünsche, wie es besser gehen könnte. Je mehr Leute mitmachen, umso mehr Gewicht haben die Ergebnisse.   

Link zur Umfrage: https://uscalegmbh.eu.qualtrics.com/jfe/form/SV_9oVzQG2VLBSIw4e  

 

 

Zu schade für den Schrott

So titelte diese Woche Teslamag mit Verweis auf verschiedene Medienberichte und Eigenrecherche. Wir schauen nochmal einige Wochen zurück. Die Erteilung von Genehmigungen für die Tesla Gigafactory und der Bau der ersten Model Y waren, nicht wie in Deutschland bisher üblich, aufeinander folgende Prozesse, sondern liefen parallel. Der Bau des Werkes erfolgte komplett auf Teslas Risiko über unverbindliche Vorab-Genehmigungen. Fahrzeuge für Kunden durften aber erst am Tag nach der finalen Genehmigung produziert werden. Zum Hochlauf der Produktion hatte Tesla aber vorab eine Genehmigung für 250 und dann nochmal für 2000 – nenn wir sie mal Vorserienfahrzeuge erhalten. Bestandteil der Genehmigungen war, dass diese Autos nicht verkauft werden dürfen, sondern anderweitig verwendet oder verschrottet werden müssen. Eigentlich schade drum, denken sicher viele. Und offenbar auch Tesla.  

Die Beantwortung einer Bürgeranfrage im Portal “Frag den Staat” zeigt, dass bisher erst 102 der Fahrzeuge verschrottet wurden. In einem Schreiben vom 11. Juni teilt Tesla dem Landesamt für Umwelt mit, dass die Zahl von 2.000 in der Vorab-Produktion deutlich unterschritten worden sei. In dem 8-seitigen Schreiben heißt es zur Verwendung der Fahrzeuge:  “Eine verhältnismäßig kleine Zahl von Fahrzeugen weist derart gravierende  Qualitätsmängel auf, dass für diese Fahrzeuge nur eine Entsorgung in Betracht kommt. Insgesamt trifft dies nach aktueller Bewertung XX Fahrzeuge zu, von denen bereits XX entsorgt worden sind. Derzeit ist davon auszugehen, dass auf Grund von Qualitätsmängeln weitere XX Fahrzeuge entsorgt werden müssen.”. Das ist für den Beginn einer Serienproduktion normal, aber offenbar gab es auch bessere Autos im fraglichen Zeitraum: “Eine Zahl von weiteren XX Fahrzeugen weist signifikante Qualitätsmängel auf, die eine weitere Verwertung ausschließen und allenfalls für interne Testzwecke nutzbar gemacht werden können und sollen''. Die nächste Stufe: “XX Fahrzeuge weisen eine ausreichende („geringe“) Qualität auf, die jedoch eine begrenzte weitere Verwendung der Fahrzeuge zulässt. Diese Fahrzeuge sind technisch voll funktionsfähig.”. Aber, völlig überraschend, es waren auch gute Autos dabei. Dazu heißt es: “Schließlich sind im Rahmen der Anlagenprüfungen auf Fahrzeuge gefügt worden, die - im Vergleich zu den anderen Fahrzeugen - über eine verhältnismäßig “gute” Qualität verfügen.”. Weiter heißt es “Die insgesamt etwa XX Fahrzeuge dieser Fallgruppe können ohne größere Einschränkungen weiterverwendet werden, …”. Aber was bitte darf man unter weiterverwendet verstehen? 

“Vor diesem Hintergrund halten wir es weder für sachdienlich noch für gerechtfertigt, gerade auch mit Blick auf die abfallrechtlichen Anforderungen, alle im Rahmen der Anlagenprüfungen produzierten Fahrzeuge zu entsorgen und schlagen nach umfassender fachlicher und rechtlicher Prüfung die folgende Verwendung vor:” "Schließlich sollen Fahrzeuge mit einer verhältnismäßig guten Qualität an Endverbraucher veräußert werden.”. Ja, warum auch nicht? Bringt Geld in die Kasse und schont die Umwelt.


nextnews: Tesla Produktionsstopp, Umweltbonus, fiese Verträge, Kona zersägt, BMW i3, Nio ET7

Zulassungszahlen Juni 

Laut Kraftfahrt-Bundesamt wurden im Juni 2022 in Deutschland 224.558 Personenkraftwagen neu zugelassen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist das ein Rückgang von 18%. Diesmal sind jedoch alle Antriebsarten im Minus. Der Teilemangel macht sich inzwischen immer stärker auch bei rein batteriebetriebenen Elektroautos bemerkbar. Deren Absatz fiel um 4%, nachdem er bereits im April rückläufig war. Wir sehen also einen deutlichen Nachlass im Wachstum bei Elektroautos, die im Juni auf einen Marktanteil von 14% kommen, was dem Schnitt von 2022 entspricht. 

Quelle: KBA. Grafik: nextmove

Bei den Einzelzulassungen gibt es einen alten Bekannten in den Top 3. Zum dritten Mal in diesem Jahr auf Platz 1 und immer in den Top 3, der Fiat 500 mit 9% Marktanteil. Rund jedes zehnte E-Auto war ein Fiat 500. Fiat kann offenbar im Vergleich mit anderen Herstellern am besten liefern. Auch nextmove ist nächste Woche dran - pünktlich zum Sommer flotten wir fünf Fiat 500 Cabrio ein. E-Auto und Cabrio passen besonders gut zusammen, da man weder von seinen eigenen Abgasen noch dem Motorgeräusch gestört wird. Wenn Du das beste Cabriofeeling aller Zeiten spüren willst, dann findest du das Auto demnächst auf unserer Homepage.  

Quelle: KBA. Grafik: nextmove

Auf Platz 2 ist der Tesla Model Y mit 2144 Autos – es sind wieder Schiffe aus China angekommen und das teurere Model Y hat in der Produktion offenbar Vorfahrt vor dem Model 3, das nur auf Platz 18 kommt. 75% der Model 3 waren übrigens Long Range Modelle – auch hier der nachvollziehbare Trend zur Priorisierung der teuren Varianten. Insgesamt war es für Tesla ein schwacher Monat für ein Quartalsende. Minus 35% gegenüber Juni 2021 zeigen das Ausmaß des Produktionsstopps und das Grünheide noch nicht in der Lage ist, die Lücke zu füllen. Wie das künftig gelingen soll, erfahrt ihr gleich noch. Auf Platz 3 ist eine echte Sensation. Der VW e-up ist mit 1765 Fahrzeugen der zweite Kleinwagen in den Top 3. Das Auto ist derzeit nicht bestellbar, soll aber bis 2025 als Quotenbringer weiterlaufen und wohl dosiert bestellbar sein.  

 

 

Grünheide pausiert Produktion

Ein Produktionstopp bedeutet natürlich zunächst, dass weniger Autos gebaut werden, d.h. konkret gesagt gar keine Autos. Aber nicht nur in Deutschland stagniert Tesla, auch weltweit zeigen die ersten beiden Quartale einen Bruch in der bisherigen Wachstumskurve.  

Quelle: electrive.net

Grund ist wie schon häufiger erwähnt der Lockdown in Shanghai, der zum Produktionsstopp der Gigafactory und des Hafens führte. Das will Tesla natürlich ändern. In dieser Woche gab es viele Berichte über die Gigafactory in denen gemutmaßt wurde, wie es denn mit der Produktion weitergeht. Wir informierten uns bei unserem Außenreporter Tobias Lindh um der ganzen Sache auf den Grund zu gehen.  

Quelle: YouTube: Tobias Lindh

Fest steht, dass die Fabrik ab Montag für zwei Wochen die Produktion pausieren wird um die Fertigungslinien auf einen 45-Sekundentakt umzubauen. Außerdem soll Berichten zufolge die Produktion von Antrieben starten, welche bisher noch aus Shanghai geliefert werden. Die Unterbrechung ist auch seit längerem geplant und hat nichts mit bestimmten Problemen zu tun. Bereits seit Anfang des Jahres ist das erste Ziel von 1000 Fahrzeugen pro Woche bekannt und im Sommer sollte dann eine zweite Schicht dazukommen um die Produktion hochzufahren - Genau das ist jetzt eingetroffen. Zudem erhöht Tesla ab August auch die Löhne um 6%, sowohl für bestehende als auch für neue Mitarbeiter. Aktuell arbeiten schon 5000 Mitarbeiter in der Fabrik und jeden Monat kommen knapp 500 dazu. Angeblich sollte diese Woche auch eine dritte Schicht beginnen, dies hat sich jedoch nicht bewahrheitet. Jetzt gehen die Medien davon aus, dass die dritte Schicht nach dem Umbau kommen wird. 

 

 

Showdown beim Umweltbonus 

Kaum ein anderes Thema ist für die Elektromobilität in Deutschland aktuell so brennend und wichtig zugleich, wie der Umweltbonus. Deswegen findet ihr in unserem Blog regelmäßig den aktuellen Stand der Dinge, denn Klarheit, wie es 2023 weitergeht gibt es immer noch nicht. Aber klar ist aus unserer Sicht: Der Umweltbonus steht komplett im Feuer, d.h. es ist völlig unklar, wie es ab Januar weitergeht. 

Eigentlich lief zunächst alles nach Plan. Koalitionsvertrag am 24. November 2021 und die sofortige Verlängerung der alten Regel um ein Jahr – um Zeit zu gewinnen und eine umfassende Neuregelung, verbunden mit einer Abschmelzung, auf den Weg zu bringen.  

Ausschnitt vom Koalitionsvertrag 2021-2025

Im April gab es dann erste Eckdaten aus dem Wirtschaftsministerium – unverbindlich als Vorab-Entwurf, um den Menschen zumindest mitzuteilen, wie man sich im zuständigen Wirtschaftsministerium die Weiterführung vorstellt.  Seitdem ist Funkstille bzw. Die Förderung wurde vom Finanzminister Christian Lindner öffentlich in Frage gestellt – entgegen der Vereinbarung im Koalitionsvertrag. Unseren Recherchen zufolge wird auf oberster politischer Ebene weiter knallhart um den Fortbestand des Umweltbonus gerungen. Man hat entweder noch keine Einigkeit erzielen können, oder der gefundene Kompromiss ist zu komplex, um ihn auf die schnelle noch in den Regierungsentwurf zum Haushaltsplan aufzunehmen. Aber die Entscheidung muss ja irgendwann fallen, denn der Bundestag muss über das Gesamtpaket abstimmen.  

Der Zeitplan ist klar definiert und eigentlich muss es noch im Juli zu einer Entscheidung kommen. So oder so ist die verbleibende Reaktionszeit für Hersteller, Handel und Kunden viel zu kurz. Investitionssicherheit und Bestandsschutz waren seit jeher ein hohes Gut in Deutschland - zumindest im Vergleich zu vielen anderen Ländern. Offenbar haben sich die Zeiten derart gewandelt, dass ein harter Cut zumindest denkbar scheint – aus unserer Sicht ist ein Wegfall des Umweltbonus für Zulassungen ab dem 01.01.2023 derzeit sogar das wahrscheinlichere Szenario. Warum sonst, gibt es dazu bis jetzt keine klare politische Aussage. Unwahrscheinlich – aber denkbar ist auch, dass man doch noch mit heißer Nadel ein zweistufiges Antragsverfahren auf die Beine stellt und Kunden die Möglichkeit gibt, bestehende Bestellungen hochzuladen und sich so eine Auszahlung vorab zu reservieren. Zuletzt gab es dazu auf konkrete Nachfrage der Union zur Reservierbarkeit der Prämie aber eine klare Ablehnung der Regierung.  

 

 

Kleingedrucktes

Es geht um die Fortsetzung unserer Reihe “nachträgliche Kaufpreiserhöhung” durch Klauseln in den AGB der Hersteller. Wir hatten berichtet, dass einige Hersteller anstreben, sich vertragliche Möglichkeiten zu schaffen, trotz einer verbindlichen Bestellung den Preis im Vertrag im Nachhinein erhöhen zu können. Hintergrund sind Preissteigerungen im Einkauf, z.B. bei Akkus, verbunden mit langen Lieferzeiten wegen der Knappheit von Bauteilen. Bei Kia sollte es eigentlich am 1. Juli neue AGB geben – bisher wurde die Umstellung aber noch nicht vollzogen. Entsprechende Klauseln bei Toyota und der VW Leasing GmbH hatten wir in den vergangenen beiden nextnews erwähnt. Heute legen wir bei zwei weiteren Marken nach. Zwei Zuschauer haben sich mit der Lupe auf die Suche gemacht – und sind fündig geworden. Das erste Foto hat uns Alex zukommen lassen mit der entsprechenden Passage eines Kaufvertrages von Mini.  

AGB Mini

Das Muster kennen wir bereits. Mindestens vier Monate zwischen Bestellung und Auslieferung, sonst gilt Preisschutz und bei mehr als 5% kann der Kunde kostenfrei zurücktreten. Ganz wichtig sind die Worte “kann” und “zulässig” in den Formulierungen. Es ist also eine Option, die der Hersteller ziehen kann, aber nicht muss. Der Preis des bestellten Fahrzeuges kann also trotz Erhöhung der Listenpreise auch unangetastet bleiben. Deutlich straffer geht es bei Mercedes zu.  

Quelle: Mercedes-Benz AGB

Das Word Vertrag erweckt offenbar den Eindruck von zu viel Verbindlichkeit. Bei Mercedes sind die Bedingungen übrigens online einsehbar und wenn der Käufer nicht privat – sondern gewerblich kauft, legt Mercedes noch einen drauf. Wenn Ihr dazu noch mehr wissen wollt, dann schaut auf unserem YouTube-Kanal vorbei. Dort gibt es noch zwei weitere Beispiele zum Thema “nachträgliche Preiserhöhung”. 


nextnews: Umweltbonus im Feuer, Probleme mit Model Y, ID Buzz & bZ4X, Vorstellung Ioniq 6 & ID Aero

Hyundai IONIQ 6 enthüllt

So sieht es aus, Hyundais zweites Elektroauto aus der IONIQ-Reihe mit 800V-System, der IONIQ 6. Das Pixeldesign des IONIQ 5 findet auch im neuen Modell seine Fortsetzung. Was das äußere Gesamtbild angeht, haben die beiden Autos allerdings nicht mehr viel gemeinsam. Auffällig ist das aerodynamisch optimierte Design, das sich in dem außerordentlich niedrigen cW-Wert von 0,21 widerspiegelt.

Foto: Hyundai

Technische Daten zum Antrieb, Akku und Reichweite sind noch nicht bekannt. Ob der IONIQ 6 an die Effizienz des "Ur-IONIQ" herankommt, bleibt abzuwarten. IONIQ 5 & 6 basieren natürlich auf der gleichen Plattform und die ist auf Performance und hohe Ladeleistung entwickelt. Beim WLTP-Verbrauch sind eigentlich keine Wunder zu erwarten. Aufgrund der verbesserten Aerodynamic dürfte die Autobhanreichweite allerdings besser sein, als beim bekannten IONIQ 5. Der Marktstart soll Anfang kommenden Jahres sein. Wir erwarten, dass sich das Auto preislich oberhalb des IONIQ 5 platziert.

 

VW zeigt ID. Aero

Auch hier dauert es noch, aber VW veröffentlichte jetzt ein paar interessante technische Daten. Der ID. Aero will sich wie der IONIQ 6 im Segment der Limousinen der gehobenen Mittelklasse platzieren.

Foto: Volkswagen

Das Auto basiert natürlich auf VW's MEB-Plattform. Bereits verkündet wurde eine Batteriekapazität mit den bekannten 77 kWh. Der geringe Luftwiderstandsbeiwert von 0,23 soll langstreckentaugliche Reichweiten von bis zu 620 Kilometern nach WLTP ermöglichen. Das vorgestellte Fahrzeug ist aktuell noch eine seriennahe Studie. Die Serienproduktion für Europa soll 2023 in Emden starten.

 

ID.Buzz Produktionsstopp

Dunkle Wolken über Hannover, denn solche Schlagzeilen kann niemand zum Marktstart eines Hoffnungsträgers gebrauchen. Der NDR berichtete über das Problem. “Volkswagen Nutzfahrzeuge muss die Produktion des neuen Elektro-Bullis ID.Buzz in Hannover stoppen. Grund seien Probleme bei der Batterie, heißt es. Bei Qualitätskontrollen des Zulieferers seien Mängel festgestellt worden, bestätigte das Unternehmen.”

Foto: Volkswagen

Viele andere Medien berichteten ebenfalls darüber. Grund seien Probleme bei der Batterie, heißt es. Bei Qualitätskontrollen des nicht genannten Zulieferers seien Mängel festgestellt worden. VW betont, dass es sich bei dem Defekt um eine Funktions-, nicht aber um eine Sicherheitsbeeinträchtigung handele. Bereits bekannt ist, dass eine grundlegende Voraussetzung einer Plattform-Konstruktion ist, dass man auf möglichst viele verschiedene Lieferanten bei einem der wichtigsten Bauteile, nämlich den Batteriezellen, zugreifen kann. Bekannt ist nämlich, dass Abhängigkeiten von nur einem Lieferanten hoch riskant sind. VW hatte bereits bestätigt, dass auf der MEB-Plattform verschiedene Zellen zum Einsatz kommen.

Nach uns vorliegenden unbestätigten Informationen handelt es sich beim Zulieferer der Zellen für den ID.Buzz um ein großes Unternehmen aus China. Betroffen sind nicht alle Zellen, sondern es gibt anscheinend eine unerwünschte Streuung. Das ist auch der Grund, weshalb es relativ schnell weitergehen soll. Bereits nächste Woche soll die Produktion wieder anlaufen. Die bisher gebauten 500 Fahrzeuge sind noch nicht für Endkunden bestimmt. Die Zielmarke für dieses Jahr liegt bei 15.000 Fahrzeugen.

 

Probleme in Grünheide?

Das Magazin Teslamag berichtete diese Woche über eine Häufung kurzfristiger Absagen für anstehende Übergaben bei Tesla. Betroffen sind Tesla Model Y Performance aus deutscher Produktion. Eine offizielle Bestätigung oder Äußerung von Tesla gibt es dazu nicht.

Daher stützen sich betreffende Berichte ausschließlich auf gesammelte Einzelmeldungen von Nutzern. Die Absagequote lag teilweise über der Zahl an ausgelieferten Fahrzeugen, zumindest gemessen an Rückmeldungen im Tesla-Fahrer- und Freunde-Forum. Als Grund für die Absagen werden im Forum erhebliche Mängel im Bereich der Antriebseinheit genannt. Beide Meldungen zeigen, dass es bei einem Produktionshochlauf, egal welcher Marke, immer wieder zu unerwarteten Rückschlägen kommen kann.

 

Rückruf bei Toyota

Einen holprigen Marktstart hatten auch der Toyota bZ4X und das Schwestermodell Subaru Solterra. Für beide Modelle gibt es einen weltweiten Rückruf für die ersten 5.000 produzierten Fahrzeuge. Bei scharfen Kurven und plötzlichem Bremsen können sich die Radnabenschrauben lockern. Als Folge könnte sich das Rad vom Fahrzeug lösen. Toyota warnt Besitzer des bZ4X davor, das Auto zu nutzen, bis das Problem gelöst wurde. Unfälle, die auf das Problem zurückzuführen sind, sind bisher nicht bekannt. Bei Toyota sind immerhin 2.200 Fahrzeuge in Europa betroffen.

Foto: Toyota

 

EnBW startet in die Sommerferien

Aber nicht etwa in die Sommerpause, sondern in die Offensive. EnBW öffnet seine App für das Laden in Europa um sieben weiteren Ländern. Mit dabei sind jetzt auch Schweden, Dänemark, Polen, Tschechien, Slowakei, Slowenien und Kroatien. Insgesamt haben Nutzer über die mobility-App jetzt Zugriff auf über 300.000 Ladepunkte zu Festpreisen in 16 Ländern. Im Heimatland Deutschland betreibt EnBW das derzeit größte Schnellladenetz mit mehr als 700 Standorten.

 

Duell der Effizienz-Meister

Manchmal sind neue E-Auto-Modelle beim Verbrauch keine Sparkünstler. Aber in Zeiten knapper Energie und steigender Preise für Energie, sollte das Thema eigentlich mehr Aufmerksamkeit bekommen. Zumindest punktuell passiert das.

Mercedes hat mit seinem EQXX kürzlich ein Concept Car vorgestellt, welches auf maximale Effizienz getrimmt ist und zugleich nicht nur nett aussieht, sondern tatsächlich auch fahrfähig ist, um die reale Effizienz zu beweisen. Und das hat das Auto jetzt auch gemacht. Ohne Nachzuladen ging es aus Stuttgart nach Silverstone in Großbritannien. Das ganze natürlich nicht als Hypermiling per Schleichfahrt, sondern mit realistischem Fahrverhalten. Letztendlich ergab sich eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 83 km/h bei einem Verbrauch von 8,3 kWh/100km. Das Auto kam nach knapp über 1000 km in Silverstone an und hatte noch genug Strom im Akku, um vor Ort auf 1202km zu kommen. Es handelt sich hierbei allerdings nicht um ein Serienauto.

Foto: Lightyear

In einer Kleinserie hingegen wird der Lightyear Zero gebaut. Wir konnten das Auto diese Woche in einer ersten Testfahrt mit Thomas Geiger auf unserem YouTube-Kanal vorstellen. Das Auto ist nicht nur effizient, sondern kann bei einem normalen Nutzungsverhalten im Sommerhalbjahr dank 5 Quadratmeter großen Solarzellen fast ohne externes Laden gefahren werden.


nextnews: neue Preisfallen, Umweltbonus wackelt, Ladeflatrate, VW ID Aero, IONIQ 6, Wohnwagen & EV

Das Ende der Ladeflatrates

Diese Woche gab es wieder eine Kündigungswelle im Markt der Fahrstrom-Anbieter.

“Wir möchten dich darüber informieren, dass der Flat-Tarif für alle Kund:innen nicht länger angeboten werden kann.  Deshalb sprechen wir heute die Kündigung deines Tarifs zum Ende deiner Vertragslaufzeit am 07.07.2022 aus. Dein Flat-Tarif steht dir noch bis zum Ablauf deiner Vertragslaufzeit zur Verfügung. Danach wird der Tarif nicht verlängert und du kannst nicht mehr über elvah laden.”

Für Neukunden hatte Elvah den Vertrieb der Flatrates schon vor einiger Zeit gestoppt. Jetzt naht auch das Ende für Bestandskunden. Natürlich dürfen die Kunden auch zukünftig die Elvah-App nutzen, aber nur zu den gleichen Bedingungen wie Neukunden. Die günstigste Ladeflatrate ist natürlich ein Gratis-Ladeangebot, zum Beispiel beim lokalen Supermarkt. Für viele E-Auto Fahrer, die keine Möglichkeit haben, zuhause zu laden, ist das Laden des eigenen Elektroautos während des Einkaufs ein ideales Angebot. Vor allem wenn dies noch kostenlos ist. Bisher war das bei vielen Supermärkten möglich, teilweise aber nur begrenzt für eine Stunde.

Foto: nextmove

Allerdings wird sich auch hier einiges verändern. Seit Juni bietet Aldi Süd kein kostenloses Laden an seinen Standorten mehr an. Mittlerweile bezahlt der Kunde an den Ladesäulen des Discounters 39 Cent je kWh für schnelleres - und 29 Cent für normales Laden. Die Ladesäulen wurden mit Kartenlesegeräten für Kredit- oder Girocard ausgestattet. Das Laden mit Ladekarten anderer Anbieter ist natürlich auch möglich, meist kostet es dann aber ein paar cent mehr. Nun berichtet das Handelsblatt, dass auch Lidl und Kaufland prüfen, das Laden an ihren Stationen kostenpflichtig zu machen. Zur Freischaltung ist hier bereits teilweise eine App erforderlich, sodass ein Umstieg auf ein Bezahlsystem jederzeit möglich wäre. Gratis-Ladestationen haben aber auch einen großen Nachteil: Sie sind meistens besetzt und teilweise sogar von Fahrern, die nur wegen dem Gratisstrom kommen und gar nicht einkaufen. Insofern sorgt eine Umstellung auf einen kostenpflichtigen Betrieb auch für eine bessere Verfügbarkeit  gerade für die Kunden, die mangels privater Lademöglichkeit auf öffentliches Laden angewiesen sind.

 

Hyundai IONIQ 6

Bei Hyundai rückt die Vorstellung des IONIQ 6 näher. Den passenden voll verhüllten Erlkönig hatten wir bereits auf unserem Kanal gezeigt. Von Hyundai selbst gab es diese Woche eine Design-Skizze als Vorgeschmack. Wann genau das Serienmodell gezeigt wird ist noch offen, vielleicht noch im Juni - andere Quellen sagen, dass am 14. Juli die Hüllen fallen.

Grafik: Hyundai

 

ADAC testet E-Auto mit Wohnanhänger

Urlaub mit Elektroauto und Wohnwagen: Geht das schon? Wir hatten vor ein paar Wochen bereits über zwei Zuschauer von nextmove berichtet, die das bereits mit einem KIA EV6 ausprobiert haben. Nun hat der ADAC einen ähnlichen Test gemacht - auch mit einem KIA EV6. Als Testfahrzeug kam die Version mit Allradantrieb zum Einsatz. Gezogen wurde ein Wohnwagen mit dem maximal zulässigen Gewicht von 1600 kg und gefahren wurde so, als wäre man mit einem Verbrenner unterwegs - zumindest was das Tempo angeht. Der Durchschnittsverbrauch auf der Alpentour lag bei ca. 36 kWh/100km. Das ermöglicht Fahrzeiten von 2 bis 3 Stunden und Etappen von 180-200 km.

Das Zugfahrzeug wird als hervorragend beschrieben, die Ladeinfrastruktur als teilweise problematisch. Besonders störend war, dass der Anhänger mehrfach beim Laden abgekuppelt werden musste. Besonders komfortabel hingegen war die Nutzung des Autos als Powerbank für den Wohnwagen.

Hier findet ihr den vollständigen Bericht zum Test: https://www.adac.de/reise-freizeit/ratgeber/tests/elektroauto-mit-wohnwagen/

 

Umweltbonus und Verbrenner-Verbot wackeln

Das EU-Parlament hat ein Verbot von Neuwagen mit Verbrennungsmotor ab 2035 beschlossen. Die Hintergründe haben wir vor 2 Wochen in den nextnews besprochen. Bis Ende Juni wollen sich die EU-Mitgliedstaaten auf eine gemeinsame Position festlegen. Auch die deutsche Bundesregierung muss daher zu einer abgestimmten Position finden.

Für SPD und Grüne ist der Fall klar. Sie verweisen auf den Koalitionsvertrag und die Position vom März, wonach die gesamte Bundesregierung sich darauf geeinigt hatte, „den Vorschlag der EU-Kommission in allen Ausgestaltungsformen zu unterstützen, ab 2035 nur noch emissionsfreie Fahrzeuge zuzulassen“. Der Koalitionspartner FDP hat seine Meinung zwischenzeitlich aber geändert. Diese Woche sagte Christian Lindner beim „Tag der Industrie“ des Bundesverbandes der Deutschen Industrie: „Ich habe deshalb entschieden, dass ich in der Bundesregierung, dass wir in der Bundesregierung, dieser europäischen Rechtsetzung nicht zustimmen werden.“

Lindner verwies auf die nötige Technologieoffenheit, die ein wesentlicher Bestandteil der Marktwirtschaft sei. Auch Verkehrsminister Wissing sagte, dass sein Ministerium dem Verbrenner-Aus nicht zustimmen kann. Neben der Technologieoffenheit führt er die vielen Arbeitsplätze an, die in Deutschland am Verbrennungsmotor hängen.

Damit stellen sich der Finanz- und Verkehrsminister gegen die EU-Pläne und die Ampelkoalition steuert auf eine mögliche Regierungskrise hin. Und es wird noch problematischer, denn auch in einem weiteren wichtigen Abschnitt des von der FDP unterschriebenen Koalitionsvertrag macht Linder klar, dass er nicht mehr dazu steht. Die Förderung für E-Autos und Plugin-Hybride sollte verlängert werden und bis 2025 schrittweise sinken. Ein Entwurf des Bundeswirtschaftsministeriums befindet sich aktuell in der Ressortabstimmung und sieht vor, dass Plug-in-Hybride ab 2023 nicht mehr gefördert werden. Das geht Lindner aber nicht schnell genug: „Wir können uns fehlgeleitete Subventionen schlicht nicht mehr leisten. Wenn es nach mir geht, werden zum Beispiel die Kaufprämien für Elektrofahrzeuge und Plug-in-Hybride gestrichen. Die Autos werden bisher über die Lebensdauer teils mit bis zu 20.000 Euro subventioniert, auch für Top-Verdiener. Das ist zu viel. Da können wir Milliarden sparen, die wir sinnvoller einsetzen können.“

Aus der Automobilindustrie und den Verbänden erntete er dafür harte Kritik: „Die Hersteller von E-Fahrzeugen und ihre Kunden verlassen sich darauf. Ein abrupter Wegfall der E-Auto-Prämie würde daher einen schweren Vertrauensbruch bedeuten.“ sagte VDIK-Präsident Reinhard Zirpel. Für viele von euch ist das Thema natürlich hoch relevant, weil teilweise für bereits vor einem Jahr bestellte Fahrzeuge nicht sicher ist, dass sie noch pünktlich zum Stichtag 31.12.2022 ausgeliefert und zugelassen werden können.

Falls die Koalition an dieser oder an einer der anderen Streitpunkte zerbricht, könnte folgendes passieren: Formal wäre ein kommissarisch geführtes Wirtschaftsministerium handlungsfähig, da es sich nur um eine Förderrichtlinie handelt, d.h. eine Zustimmung des Bundestages ist nicht erforderlich. Erlässt man keine neue Förderrichtlinie, würde die aktuelle aber weiterlaufen. Das hieße dann immerhin noch bis zu 3000€ für E-Autos.

 

 


nextnews: Tesla Preisfalle, Supercharger offen, ID.3-Fighter, BMW spioniert, Dacia Spring,Tankrabatt

MG zeigt ID.3-Konkurrent 

Die Marke MG als Teil des chinesischen SAIC-Konzerns bietet seit letztem Jahr auch Fahrzeuge in Deutschland an. Inzwischen ist man sogar mit drei Fahrzeugen auf dem Markt. Zum einen mit dem Kombi MG5 aber auch dem Marvel R sowie dem ZS EV. In den ersten Monaten des Jahres wurden davon zusammen 1225 Fahrzeuge hierzulande zugelassen. Jetzt aber wirft ein weiteres spannendes Model seinen Schatten voraus – der in China vorgestellte “Mulan”. Der Kompakt-Stromer erinnert im äußeren Auftritt durchaus an den Cupra Born, platziert sich also im ID.3-Segment. Laut Auto Motor Sport basiert das Auto auf der Konzernplattform Nebula.  

MG Mulan
Bild: MG Motors

Der Hersteller spricht von unter 4 Sekunden auf 100 km/h und der Markteintritt in Europa gilt allgemein als sicher. Das Modell könnte im europäischem Markt den Namen MG4 bekommen. In Großbritannien soll er bereits ab dem vierten Quartal diesen Jahres bestellbar sein. Welche exklusiven Bilder wir aus den Niederlanden zugesendet bekommen haben und wie unsere Wunschliste für das Auto aussieht, erfahrt Ihr in unseren Nextnews auf YouTube.

 

Tesla Preiserhöhung

Am Freitagvormittag ging es in Deutschland für mehrere Varianten bei Tesla um 1500-2500 € nach oben. Die jeweilig günstigste Variante bei Model 3 und Y bleiben dabei unangetastet. Grund ist die Abhängigkeit der Förderfähigkeit von diesen Basispreisen. Damit gehen auch Kuriositäten einher. So kostet aktuell ein Tesla Model Y mit Allrad sogar 2500 € weniger als ein identisch ausgestattetes Model 3. 

Das Kleingedruckte solltet Ihr beim lesen eurer Verträge auch nicht zu kurz kommen lassen. Besonders dann, wenn euer neuer Tesla an der 65.000 € Schwelle liegt und die Möglichkeit besteht, dass das Auto dieses Jahr nicht mehr kommt. Bei Überschreitung des Kaufpreises von 65.000 € (inklusive der Bearbeitungskosten von 980 €) droht euch nämlich nicht nur ein Verlust des staatlichen Umweltbonus – voraussichtlich 4000 € für 2023. Tesla hat auch das Recht, den Preis nachträglich um genau 2975 € zu erhöhen, “wenn ... die Förderungsberechtigung nachträglich wegfällt”.  

Ab heute sind davon sehr wahrscheinlich alle Neubestellungen des Model Y Performance betroffen. Bei den anderen Varianten solltet Ihr auf die Konfiguration achten. Es zählt voraussichtlich der Rechnungsbetrag inklusive der Bearbeitungsgebühren. Natürlich werden in den nächsten Wochen auch andere Hersteller ihren Pflichtrabatt für den Umweltbonus entsprechend streichen – fraglich ist dabei nur, ob das auch für bestehende Bestellungen möglich ist. 

 

Tankrabatt und Energiewechsel 

Seit Anfang Juni gibt es in Deutschland einen fossilen Tankrabatt von 17 bzw. 35 Cent pro Liter. So richtig gesunken sind die Preise für Endkunden trotzdem nicht. Je nach Analyse wird aktuell der Schluss gezogen, dass der Tankrabatt entweder nicht an den Kunden weitergegeben wird, oder dies doch nahezu vollständig passiert. Letztere Analysen basieren meist auf dem Vergleich zu internationalen Preissteigerungen. Es zeichnet sich ab, dass die Mineralölkonzerne erkannt haben, dass die kriegsbedingten Preis-Turbulenzen nicht zu einem Absatz-Einbruch führten und man die hohen Preise jetzt zum Geschäftsmodell macht. 

Für die Gesellschaft ist das natürlich ein sozialer Sprengstoff, bei dem 35 Cent Rabatt als Gegenmaßnahme verpuffen. Das Wirtschaftsministerium möchte nun rechtliche Voraussetzungen schaffen, damit die Gesellschaft im Notfall aus dem Würgegriff der Ölindustrie befreit werden kann. Diese Woche wurde zudem bekannt, dass Russland jetzt auch die Gaslieferungen direkt nach Deutschland deutlich drosselt.  

Langfristig muss das Ziel sein, für unsere Energieversorgung weg von Öl und Gas zu kommen. Kurzfristig hat die Energieeinsparung eine große Bedeutung. Unabhängig davon, was wir uns persönlich leisten können und unabhängig davon, ob wir in unserer persönlichen Lebenssituation schon heute fast ohne CO2-Ausstoß durch´s Leben gehen.   

“80 Millionen gemeinsam für Energiewechsel” heißt die Überschrift einer Kampagne, die uns durch die zweite Hälfte des Jahres tragen soll. Jeder soll Alltägliches hinterfragen und schauen, wo es individuell möglich ist, Energie zu sparen. Erarbeitet wurde diese Aktion vom Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Getragen wird sie von einem breiten Bündnis von Verbraucherzentralen, Gewerkschaften, Arbeitgebern, dem Handwerk und der Energiewirtschaft. Auf gesamtdeutscher Ebene ist eine Einsparung von 24 % bis 2030 das Ziel. 

 

Neuer Lade-Rekord 

Die Elektromobilität nimmt immer mehr Fahrt auf. Mehr Modelle, mehr Reichweite, mehr Ladeleistung – aber auch neue Segmente werden erobert. Im Bereich schwerer Nutzfahrzeuge hatte man noch vor nicht allzu langer Zeit Wasserstoff favorisiert. Inzwischen schwenken auch hier immer mehr Hersteller und die öffentliche Meinung auf den batterieelektrischen Antrieb um. Passend hierzu haben uns Bilder von Ralf auf Leipzig erreicht. 

Bild von Stefan aus Leipzig

Er hat in der Innenstadt den offenbar ersten Mercedes-Benz eActros der Serienproduktion im Praxiseinsatz gesichtet. Beim 2-Achser liegt das Gesamtgewicht bei 19 Tonnen. Der 3-Acher bringt es mit Anhänger sogar auf 40 Tonnen Gesamtgewicht. Mercedes bietet für das Fahrzeug sogar einen Reichweitenrechner und einen Rechner für die Ladezeiten an.  

Das Auto hat einen normalen CCS-Anschluss und der Akku ein 400V-System - Da ist bei 160kW Schluss. Das heißt über zwei Stunden Ladezeit an den aktuell verfügbaren HPC-Ladestationen entlang der Autobahnen. Für viele Anforderungen reicht das, aber langstreckentauglich ist das nicht. Zum einen ist die Ladezeit zu lang und die Parkplätze sind zu klein. Deshalb braucht es ein eigenes Ladenetz für Lkw´s - und das soll bald kommen. In Oslo wurde diese Woche erstmals das Megawatt Charging System (MCS) als neuer Standard demonstriert. Letztes Jahr wurden die Pläne dafür veröffentlicht, kommendes Jahr sollen erste Pilotprojekte folgen und 2024 dann der Roll out in der Praxis. Die Ladeleistung des neuen Systems, der Name sagt es schon, soll dabei im Megawatt-Bereich liegen, konkret bei bis zu 3,75 MW. Das sind 3750 kW und damit das 10-Fache des maximalen Pkw-Standards. Für so hohe Leistungen gibt es aus unserer Sicht 4 besondere Herausforderungen zu lösen. 

Zum einen gibt es die Ladestationen. Hier sehen wir die geringsten Probleme. In Oslo war Alpitronic der Partner der Präsentation. Bereits im Mai gab es eine Präsentation von MAN gemeinsam mit ABB. In Berlin Tempelhof rollte sogar der 40-Tonner im Beisein von Minister Wissing durch die Halle zum Ladestop. Der zweite Punkt ist der Stecker. In Oslo wurde das Prototyp-Design des Steckers gezeigt. Auch hier muss man natürlich etwas größer Denken. Stefan hat uns Bilder gesendet, die die Dimensionen ganz gut zeigen. 

Prototyp-Design des Steckers

Die dritte Herausforderung ist der Akku im Auto. Kann dieser so viel Strom ab? Entscheidend ist hier nicht die Ladeleistung allein, sondern der Bezug zur Akkugröße. Es resultiert der sogenannte Wert einer Laderate. Diese gewichtet die Ladeleistung im Verhältnis zur Batteriegröße. Der Hyundai Kona, welcher einen 64 kWh Akku und ca. 70 kW Ladeleistung besitzt, hat eine Laderate von ca. 1 C. Beim Kia EV6 oder Porsche Taycan geht es etwas schneller, hier sind es in der Spitze schon ca. 3 C. Beim eActros ist der Akku 450 kWh groß. Das wären theoretisch betrachtet, bei voller Ausnutzung des neuen Systems, ca. 8 C. Also schon deutlich mehr Last für den Akku. Das zeigt aber wohin die Reise geht. Das System soll zukunftsfähig für noch größere Akkus aufgestellt sein, die dann nicht mehr aushalten müssten als aktuelle Pkw-Akkus. Auch hier wären dann Ladezeiten im Bereich von unter 20 Minuten möglich.  

Die aus unserer Sicht größte Herausforderung ist die Anschlussleistung. Wenn wir auch hier wieder den Vergleich zum Pkw ziehen, werden die Dimensionen nochmal deutlicher. Die größten Tesla Supercharger in Deutschland stehen aktuell in Oberhonnefeld und Hilden, mit jeweils 40 Stationen. Jeweils vier Stationen teilen sich bei der Generation V3 aber eine Leistung von ca. 300 kW – zumindest spiegeln das Tests von Tesla-Fahrern wieder. Bei 40 Stationen sind das also ca. 3000 kW oder 3 MW. Diese Leistung entspricht ca. dem, was zukünftig genau ein Lkw mit dem neuen Standard laden kann. Das heißt, der 40er Supercharger läuft komplett durch diesen einen Stecker.  

Für den Anschluss solcher Standorte an das Stromnetz ist das natürlich eine extrem hohe Hürde, denn es soll ja nicht nur ein Lkw geladen werden. Sicher müssen hier Puffer-Batterien zum Einsatz kommen und gegebenenfalls auch ein Power-Sharing zwischen den Ladeplätzen, wie ja auch bei Tesla oder EnBW im Einsatz. Der neue Standort soll dann natürlich auch in anderen Bereichen Anwendung finden, z.B. für Schiffe, in der Luftfahrt oder im Bergbau.    

 

BMW spioniert bei Tesla 

Nextnews-Zuschauer Michael hat einen BMW iX1 am Tesla Supercharger in Langkampfen – Tirol gesichtet. Dieser Standort ist bereits für Fremdmarken geöffnet. Das Auto stand etwas verlassen in der zweiten Reihe und die Fahrer haben sich wohl einige Meter weiter an den extern aufgebauten (eigentlichen) Ladeeinheiten umgesehen.  

BMW iX1 am Tesla Supercharger, Bild von Amir

Am gleichen Tag und am gleichen Ort wurde das selbe Auto von Amir wieder gesichtet. Und diesmal hat das Auto geladen, aber nicht normal, wie man es erwarten würde - sondern mit Hilfe einer Art Diagnose Box. Sowas ähnliches kennen wir bereits von Nio-Testfahrzeugen. Dort ist der Grund aber rein technischer Natur, da die Fahrzeuge die Box sozusagen als Adapter nutzen. Die Ladesäule liefert CCS, aber der Stecker passt bei NIO nicht in die Testwagen, da diese nur mit dem chinesischen Schnellladestandart GBT ausgestattet sind. 

 

Nio Testwagen bei IONITY, Bild von Gerhard

So ähnlich hat das BMW in Österreich gemacht, aber die Box war deutlich größer und einen Adapter hat man ganz sicher nicht gebraucht. CCS von Tesla in die Box und CCS aus der Box in den Testwagen. Gut zu sehen ist außerdem noch ein weiteres helles Kabel aus dem Kofferraum des Autos in die Box und ein Laptop zur Datenanalyse. Wir vermuten, dass es bei den Tests nicht darum ging, über eine simulierte Tesla VIN gratis Supercharging abzugreifen. Auch das reibungslose Ladeerlebnis für BMW-Fahrer an Superchargern dürfte für BMW irrelevant sein, denn dafür gibt es ja schließlich den CCS-Standard und wenn es da Probleme geben sollte, dann müsste Tesla die lösen. Wir gehen davon aus, dass es bei BMW ein grundsätzliches Interesse an der Ladeinfrastruktur von Tesla gibt.  


nextnews: 30ct Ionity, Tesla Serienfehler, Ioniq-Aus, Verbrenner-Verbot, neuer VW ID, Polestar 3

Zulassungszahlen Mai

Im Mai wurden in Deutschland laut Kraftfahrbundesamt 207.199 PKW neu zugelassen. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist das ein Rückgang von 10 %. Der Teilemangel und Logistikprobleme halten die Branche nach wie vor in Atem. Bei Dieselfahrzeugen beträgt das Minus 18 %, bei Benzinern 14 % und bei Plug-in-Hybriden 15 %. Lediglich reine Elektroautos stemmen sich gegen den Trend, denn im Mai wurden 29.182 neu zugelassen. Das sind    9 % mehr als im Vorjahresmonat und ca. ein drittel mehr als im April. Der Anteil der Elektroautos unter allen Pkw-Neuzulassungen des Monats lag damit bei 14 %.

Quelle: KBA. Grafik: nextmove
Quelle: KBA. Grafik: nextmove

 

Das Ende einer Legende

Hyundai stellt im kommenden Monat die Produktion des IONIQ im Stammwerk Ulsan in Korea ein. Marktstart in Deutschland war Ende des Jahres 2016. Eine hohe Effizienz auch bei schneller Fahrt gepaart mit einer hohen Ladeleistung machten das Auto für viele E-Auto-Fans zum ersten bezahlbaren Langstreckenauto. Nach Abzug der Förderung lagen die Einstiegspreise damals bei knapp über 30.000€.

nextmove Hyundai Ioniq Elektroauto in Leipzig
Auch bei nextmove war der Inoiq eines der beliebtesten Mietfahrzeuge. Foto: nextmove

Zwischenzeitlich gab es beim IONIQ auch ein Facelftift. Die Effizienz blieb, die Reichweite wurde durch einen größeren Akku deutlich gesteigert, aber die Ladeleistung ca. halbiert - vor allem im Winter war das Facelift mit Ladeleistungen im Bereich von 30 kW nicht mehr langstreckentauglich. Insgesamt wurde das Modell in Deutschland über 24.500 verkauft, wobei die Elektro-Variante im Mix der Antriebe mit 38% führend war.

In der Pressemeldung zum Abschied heißt es: “Hyundai führt das Erbe unter der neuen Submarke IONIQ fort” “Noch in diesem Jahr wird der IONIQ 6 das Angebot erweitern. Die aerodynamische viertürige Limousine wird viele Merkmale des Konzeptfahrzeug Prophecy tragen. 2024 folgt dann der Hyundai IONIQ 7, ein großes batterieelektrisches SUV.”

 

Polestar 3

Am Dienstag kündigte Polestar die Weltpremiere seines neuen Elektro-SUV Polestar 3 für den Oktober dieses Jahres an. Das erste SUV des Unternehmens soll unter anderem durch den LiDAR-Sensor von Luminar “zu gegebener Zeit" autonomes Fahren auf der Autobahn ermöglichen. Zum Start kommt eine Variante mit Dual-Motor-Antrieb und großer Batterie. Die Reichweite soll bei über 600 km nach WLTP liegen.

Quelle: Polestar

Ab dem Tag der Premiere wird das Fahrzeug online bestellbar sein. Produktionsstart ist Anfang 2023 in China und in den USA. Polestar kündigte darüber hinaus an, in den folgenden drei Jahren drei Autos auf den Markt zu bringen. Der Polestar 3 ist eines dieser drei Fahrzeuge.

 

Verbrenner-Verbot ab 2035

Paukenschlag in der EU: Ab 2035 sollen neu zugelassene PKW und leichte Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen kein CO2 mehr ausstoßen dürfen. Das hat diese Woche das EU-Parlament entschieden. Dies ist nur mit reinen Elektromotoren erreichbar, also batterieelektrische Fahrzeuge oder Autos mit Brennstoffzelle. Faktisch handelt es sich um ein Verbot für Neuzulassungen von Verbrennern, da diese nicht emissionsfrei sind. Damit folgte das Parlament weitgehend einem Gesetzentwurf der EU-Kommission. Dass auch die Mitgliedstaaten der EU zustimmen werden, gilt als wahrscheinlich. Ende des Monats wollen die EU-Staaten ihre Position festlegen - die Bundesregierung unterstützt den Plan zum Ausstieg. Wichtig: Auch für synthetische Kraftstoffe auf Basis erneuerbarer Energien soll es keine Ausnahmen geben.

Entsprechende Änderungsanträge konnten sich nicht durchsetzen. Dieser Ruf nach Technologieoffenheit kommt aus den gleichen Kreisen, die seit Jahrzehnten den dynamischen Ausbau der erneuerbaren Energien verhinderten und auch heute noch auf der Bremse stehen. Dank dieser Politik ist es klar, dass wir 2035 weltweit nicht genügend Ökostrom haben werden, um den PKW-Sektor mit E-Fuels anzutreiben. Eine Energieverschwendung um das Vierfache können wir uns nicht leisten, wenn sogar im Stromsektor noch fossile Brennstoffe genutzt werden müssen. Mit einer kWh Grünstrom fährt ein E-Auto rund viermal weiter als ein Verbrenner mit E-Fuels.

 

Gutachten gegen Tesla

Verschiedene Medien berichteten diese Woche über einen potentiell sicherheitskritischen Mangel bei bestimmten Tesla Model 3. Tesla soll vorsätzlich mangelhafte Fahrzeuge ausgeliefert und eine nachträgliche Behebung des Mangels verweigert haben. Konkret geht es um die Karosserie-Hebepunkte, also die Stellen im Unterboden, an denen Hubarme beim Aufbocken des Fahrzeuges platziert werden müssen.

Quelle: Tesla

Die Punkte sind relativ klein und die Position muss zentimetergenau eingehalten werden, um Schäden an der Batterie zu vermeiden. Es gibt sogar spezielle Pads, die genau in die runden Aussparungen passen und zusätzlich ein Verrutschen verhindern sollen. Im vorliegenden Fall waren die Hebepunkte jedoch verbogen und bei 3 von 4 Punkten sogar angerissen.

Quelle: Christoph Lindner

Bemerkt wurde dies aber noch nicht bei Übergabe, sondern erst beim Besuch beim Reifendienst einige Wochen nach Auslieferung. Der Mangel wurde daraufhin vom Kunden angezeigt. Die Abhilfe von Tesla erfolgte durch eine kosmetische Ausbesserung mit schwarzer Farbe. Tesla verweigerte eine weitergehende Instandsetzung mit der Begründung, die Beschädigungen seien kein Mangel, der die Sicherheit und Zuverlässigkeit des Fahrzeugs beeinträchtige. Es läge somit kein Garantiefall vor. Das wollte der Kunde nicht akzeptieren und suchte nach einer externen Überprüfung des Sachverhalts und wandte sich an Anwalt Christoph Lindner in Rosenheim.

Auch ihm gegenüber blieb Tesla bei seiner Position: kein Mangel, sondern nur unerhebliche kosmetische Beeinträchtigungen, die man auf Kosten des Kunden beheben könne. Da dafür aber die komplette Batterie getauscht und vermutlich zentral aufgearbeitet werden muss, belaufen sich die Kosten dafür auf ca. 15.000€. Um die Sache zu klären, reichte Anwalt Lindner einen Antrag auf Einleitung eines selbständigen Beweisverfahrens am Landgericht in München ein. Das Gericht beauftragte daraufhin einen unabhängigen Gutachter der DEKRA.

Das Ergebnis lautet folgendermaßen: Zunächst die gute Nachricht: Bei der normalen Benutzung des Fahrzeugs werden die Gesamtgefahrenpotentiale als "eher gering" eingestuft. Die schlechte Nachricht ist, dass "im Falle eines Anhebens des Fahrzeuges die werksseitig vorgegebene, konstruktive Stabilität und Integrität des Akkugehäuses nicht mehr vollständig gegeben" ist. Und das wiederum bedeutet: "Aufgrund der festgestellten Beschädigungen am Hebeprofil des Akkugehäuses kann im Rahmen der Hauptuntersuchung nach §29 StVZO eine Prüfplakette an dem hier vorgestellten Fahrzeug nicht zugeteilt werden." Wer Tesla kennt und verfolgt, weiß dass der zitierte Fall aber vermutlich kein Einzelfall ist. Sogar auf dem Werkstattbeleg des Kunden für kosmetische Verbesserung fand sich ein Hinweis von Tesla, der auf ein Serienproblem hindeutet: "Der Werksprozess wurde am 26. April 2021 verbessert.” Der vorliegende Fall beschreibt also vermutlich ein Problem, das eventuell tausende Fahrzeuge in Europa betreffen könnte. Soweit wir die Entwicklungen verfolgt haben, geht es um Auslieferungen von Tesla Model 3 aus 2020, sowie die Allradmodelle bis Mitte 2021. Allein in Deutschland sind das ca. 10.000 Autos. Erkennbar sind die Fahrzeuge aus amerikanischer Produktion an der ersten drei Stellen in der Fahrgestellnummer 5YJ. Diese Nummer findet ihr in Eurer App, hinter der Windschutzscheibe oder natürlich in den Dokumenten.

Wie es für Euch rechtlich weitergeht, wenn Ihr betroffen seid, erklärt euch Herr Lindner in unseren nextnews.


nextnews: Wallbox- & PlugIn-Förderung, VW Kombi, Preise bei Renault, Porsche Macan, Xpeng G9, BDEW

Doch kein Förderstopp für Plug-in-Hybride?

Zuletzt sah es so aus, als wenn die staatliche Förderung für Plug-in-Hybride zum Ende dieses Jahres auslaufen wird. Laut Medienberichten haben sich auch der Verkehrsminister Volker Wissing und Wirtschaftsminister Robert Habeck auf diese Regelung abgestimmt. Laut einem Bericht des “Tagesspiegels” verfolgt Bundeskanzler Scholz aber offenbar ein ganz anderes Ziel.

Ein Ende der staatlichen Förderung für Hybride steht vor allem deshalb zur Debatte, da im alltäglichen Betrieb große Zweifel an der Umweltfreundlichkeit der Fahrzeuge bestehen. Die von den Herstellern versprochenen Emissionswerte werden nämlich nur erreicht, wenn der Akku regelmäßig geladen wird und das Fahrzeug damit zu einem großen Teil elektrisch fährt. Im Alltag ist das aber häufig nicht der Fall. Aus Sicht des Verkehrsministeriums würde man die Förderung aber wohl trotzdem gerne beibehalten, um zu den geplanten 15 Mio. Elektrofahrzeugen bis 2030 auch Plug-in-Hybride hinzuzählen zu können.

Plug-in-Hybride wie der VW Passat GTE sind besonders als Dienstwagen sehr beliebt. Foto: Volkswagen

Für Gewerbekunden soll der Kaufanreiz für einen Hybrid aber nicht komplett verschwinden. Die Dienstwagenbesteuerung von 0,5% statt 1% bei reinen Verbrennern soll auch in Zukunft bestehen bleiben. Im Koalitionsvertrag hatte man jedoch eine Besteuerung nach dem realen elektrischen Fahranteil in die Planung genommen. Diese Umsetzung scheint in der Praxis aber zu aufwändig und damit nicht praktikabel zu sein. Laut "Tagesspiegel" wolle Olaf Scholz die Kaufprämie noch um 2 oder 3 Jahre verlängern. Bei den Autoherstellern und Gewerkschaften gäbe es nämlich Sorge darüber, dass die Nachfrage nach Hybriden auf einmal zusammenbrechen könnte. Angesichts der aktuellen Situation auf dem Automarkt und der extrem langen Lieferzeiten für viele Plug-in-Modelle, ist allerdings fraglich, ob die Nachfrage wirklich derart zusammenbrechen würde.

 

VW Kombi ab 2024

Viele unserer Zuschauer können sich mit den aktuell am Markt verfügbaren Karosserieformen für E-Autos nicht anfreunden und wünschen sich daher einen vollelektrischen Kombi. Der MG-5 ist der erste Vertreter dieses Segments und erfreut sich deshalb großer Beliebtheit. Bereits 2019 hatte Volkswagen die Konzeptstudie ID. Space Vizzion vorgestellt und für 2022 in Aussicht gestellt. Laut Recherchen von "Auto, Motor und Sport" steht nun zumindest der Name für das elektrische Pendant vom Passat fest. Volkswagen hat den Namen "ID.7 Tourer" beim Europäischen Patentamt schützen lassen. Die Namensreihe ID.1 bis ID.9 wurde bereits vor geraumer Zeit geschützt. Mutmaßlich 2023 soll die Limousine als ID.7 auf den Markt kommen, ein Jahr später dann der ID.7 Tourer. Das Auto soll im Werk in Emden produziert werden, wo schon seit vielen Jahrzehnten der Passat vom Band läuft.

Foto: Volkswagen

Die Eckdaten der Studie dürften viele Kunden ansprechen: Eine Länge von fünf Metern, 205 KW Leistung mit Heckantrieb (230 kW mit Allradantrieb), 77 kWh Akku mit 590 Kilometern Normreichweite. Kombis spielen im weltweiten Markt keine Rolle mehr und werden auch hierzulande zunehmend von SUVs verdrängt. Wir sind gespannt, ob der ID.7 Tourer wirklich schon 2024 kommt und wie er sich preislich neben ID.4 & ID.5 platziert. Für die weitere Verbreitung der Elektromobilität erscheint uns allerdings noch wichtiger, dass auch im Kleinwagensegment mehr Modelle zu günstigen Preisen angeboten werden. Von VW können der ID.1 bzw. ID.2 eine wichtige Rolle in der flächendeckenden elektrifizierung des Individualverkehrs spielen.

 

Zurück in die Zukunft

Der DeLorean DMC-12 aus der Filmreihe "Zurück in die Zukunft"  ist eines der bekanntesten Filmautos aller Zeiten. Die DeLorean Motor Company will nun den Klassiker neu auflegen und das natürlich elektrisch. Der vollelektrische Alpha 5 soll der Nachfolger des DeLorean DMC-12 werden. Die markanten Flügeltüren sind allerdings das einzige, was an den Vorgänger erinnert. Das “Basis-Performance-Modell" soll eine Akku-Kapazität von mindestens 100 kWh haben und eine EPA-Normreichweite von 480 km bieten. Die Beschleunigung von 0 auf 60 Meilen pro Stunde verspricht der Hersteller in 2,99 Sekunden und in der Spitze sollen 250 km/h möglich sein. Der Produktionsstart ist für 2024 in Italien geplant. Es werden aber wohl nur 88 Exemplare entstehen. Da es sich hierbei um die Basis-Version handelt, liegt es nahe, dass noch weitere Modelle folgen werden. Zum Preis gibt es noch keine Aussagen.

Foto: DeLorean

 

Elektrische Meile und Mobilitätstag

Die Elektrische Meile findet kommende Woche am Samstag, den 11.06 am Euref-Campus in Berlin statt. Ziel des Events ist es, den Ausbau klimafreundlicher Mobilität zu fördern und maßgeblich zu beschleunigen. Natürlich geht es auch um Autos und Elektromobilität, aber nicht nur. Neben neuen Mobilitätskonzepten gibt es auch Aussteller aus dem Bereich Photovoltaik und Balkonkraftwerke, Speicherlösungen bis hin zur Inselversorgung - und vieles mehr.

Nicht nur die Veranstaltung, sondern auch die Location des Euref-Campus ist absolut sehenswert. Die Elektrische Meile ist familienfreundlich und es gibt spezielle Angebote für Kinder mit thematischem Bezug. Am Euref Campus ist übrigens auch unser nextmove Standort in Berlin. Auch wir öffnen an diesem Tag unsere Türen und Fahrzeuge am Ladepark unterm großen Solar-Carport und beantworten gerne Eure Fragen.

Für alle, denen Berlin zu weit ist, gibt es zur gleichen Zeit eine Veranstaltung in der Mitte Deutschlands. Die TEAG lädt zum Elektromobilitätstag im Fahrsicherheitszentrum in Nohra an der A4 in Thüringen ein. Unter Anleitung von Trainern stehen insgesamt 18 verschiedene E-Autos für 10-minütige Testfahrten zur Verfügung. Kinder sind auch dort willkommen, bitte auch Sitzerhöhung mitbringen, wenn die Kids mit zur Testfahrt wollen. Bei beiden Veranstaltungen ist der Eintritt frei von 10-18 Uhr.


nextnews: VW teurer, Strom billiger, Tesla Autopilot, Rückruf KIA & Hyundai, Umweltbonus-Kampf, THG

Preiserhöhung bei VW 

Bereits in der letzten Woche haben wir im Zuge der Einordnung der Einführungspreise des ID. Buzz am Rande die Preiserhöhung bei VW erwähnt. In der kommenden Woche werden wahrscheinlich sehr viele VW-Modelle teurer - konkret am 1. Juni.  Diesmal gibt es aber eine Besonderheit. VW hat zum Umfang der Erhöhung bisher gegenüber den Händlern, anders als sonst üblich, vorab noch keine Höhe des Aufschlags genannt. Wir vermuten, dass es deutlich nach oben gehen wird, besonders für E-Fahrzeuge, denkbar ist eine Erhöhung von über 5%. Die Vorstellung der Faceliftmodelle ID. 3 und 4 wird aber erst für das erste Quartal 2023 erwartet. 

Um endlich auch mehr E-Autos liefern zu können, braucht es natürlich nicht nur Teile, sondern auch Produktionskapazitäten. Dafür hat VW letzte Woche im Werk in Emden die Produktion des ID. 4 gestartet. Emden ist der zweite europäische Standort für die ID-Pkws und soll schrittweise auf 100% Elektroautos umgestellt werden. Bereits vollzogen wurde diese Umstellung ja in Zwickau, wo sich die Produktionskapazität aber auch auf den Cupra Born und den Audi Q4 e-tron mit verteilen.  

 

Zwischenstand THG-Quote  

Aktuell gibt es bereits über 100 größere und kleinere Anbieter, die beim Handel um die THG Quote von Elektrofahrzeugen mitspielen wollen. Für Endkunden winken aktuell bis zu 410€, je nach Anbieter und je nachdem ob Festbetrag oder flexible Vermarktung. Vor zwei Wochen berichteten wir bereits, dass die Einnahmen für Privatkunden, entgegen vorherigen Einschätzungen, jetzt doch komplett steuerfrei sind. Daraufhin haben es verschiedene Medien aufgegriffen und die Anbieter haben ihre Kunden informiert.  

Das Magazin Elektroauto-News hat jetzt einen ersten Zwischenbericht zur Marktlage veröffentlich. Interessant ist zum einen, dass es auch Bestrebungen der Mineralölunternehmen gibt, direkt in den Markt einzutreten und Fahrzeugscheine bei Haltern einzusammeln. Aktuell sind knapp 750.000 E-Autos in Deutschland zugelassen. Die Marktteilnehmer schätzen, dass aktuell aber nur 30-45% der Halter ihre Quoten vermarktet haben. Alleine diese Tatsache birgt natürlich das Risiko von fallenden Preisen, da noch deutlich mehr Quoten auf den Markt kommen könnten. Auch ein insgesamt nachlassender Spritverbrauch und zugleich steigende Neuzulassungen von E-Autos können in den kommenden Jahren vermutlich zu fallenden Vergütungen führen. Die aktuelle Regelung ist noch bis ins Jahr 2030 angelegt. Eine Erschwernis in der Dynamik der Marktentwicklung ist auch die aktuell noch sehr lange Bearbeitungszeit für die Zertifizierung beim Umweltbundesamt von bis zu 3 Monaten.   

 

Tesla Auslieferungsstopp

Diese Woche erreichten uns Hinweise zu abgesagten Auslieferungen für Neuwagen von Tesla - betroffen sind Model 3 und Y. Diese Absagen kamen, sehr kurzfristig, einen Tag vor Auslieferung mit Verweis auf eine europaweit entzogene Zulassung für den Autopiloten. Betroffen sind aber nur Fahrzeuge, die mehr als den Basis-Autopilot konfiguriert haben, was eher eine geringere Anzahl ist.  

Laut Nutzertabellen im Tesla-Forum liegt die Kauf-Quote für diese Autopilot-Funktion für die günstigen Varianten deutlich unter 10%, bei teuren Varianten wie dem Model Y Performance befindet sich diese Quote im Bereich von 20%. Insidern zufolge muss im Nutzungsumfang, des erweiterten Autopiloten und volles Potenzial für autonomes Fahren, eine Funktion deaktiviert werden – das kann natürlich über ein passendes Software-Update erfolgen. Die Datenlage ist aktuell noch dünn. Wenn Ihr in diesen Tagen euren Tesla Neuwagen mit einem der beiden Autopilot-Pakete zur Auslieferung erwartet, dann schreibt uns gerne den aktuellen Status an insider@nextmove.de. Wenn die Informationen für Neuwagen zutreffend sind, dann würde es natürlich auch die Bestandsflotte betreffen. Für Bestandsfahrzeuge waren die Autopilot-Pakete Stand Mittwoch aber weiterhin buchbar.  

Ein offizielles Statement von Tesla selbst gibt es nicht dazu. Ein sehr klares Statement gab es vor einigen Wochen aber bereits vom Kraftfahrt-Bundesamt im Bezug auf Tesla.  Man hatte dem Unternehmen auf offener Bühne das Misstrauen ausgesprochen. Soweit uns bekannt, ist das KBA aber nicht für die Typen-Genehmigung bei Tesla Neuwagen zuständig, diese erfolgt in den Niederlanden. Sehr wohl liegt aber die Überwachung der Versorgung des Fahrzeugbestandes mit Softwareupdates in der Zuständigkeit des KBA. Offenbar will man die Fehler aus dem Abgas-Skandal nicht wiederholen und in Sachen Software den Herstellern genauer auf die Finger schauen.  

 

Rückruf bei Kia und Hyundai 

Diese Woche gab es Medienberichte zu einem sicherheitskritischen Rückruf für den Hyundai IONIQ 5 und den KIA EV6, also die beiden Konzernfahrzeuge auf der neuen E-GMP-Plattform. Die Fahrzeuge könnten sich trotz aktiver Parksperre selbstständig in Bewegung setzen, wenn sie beispielsweise am Hang abgestellt werden. Die Ursache ist ein fehlerhaftes Lösen der elektronischen Parksperre, ausgelöst durch Spannungsschwankungen - gemeint ist natürlich nicht das 800V-System, sondern Schwankungen im 12V-Bordnetz. “Stromspitzen” sollen dabei fehlerhaft als Befehlssignal erkannt werden.

Wenn Autos einfach losrollen, kann das natürlich nicht nur zu Sachschäden führen, sondern auch Leib und Leben sind in Gefahr. Deshalb ruft Hyundai in den USA jetzt gut 20.000 betroffene Fahrzeuge in die Werkstatt – ein Software-Update soll Abhilfe schaffen.  Eine Zuschrift von unserem Zuschauer Stefan in unserm Insider-Postfach belegt den vermutlich ersten bekannt gewordenen Fall in Deutschland.  

IONIQ 5 beim Unfall

Vor ca. 4 Wochen setzte sich der abgestellte IONIQ 5 seines Schwiegervaters auf einem Parkplatz ohne Fremdeinwirkung in Bewegung. Auffällig war eine rote Batterie-Warnmeldung in der Bluelink-App. Der Vorfall wurde vom Händler über die Deutschlandzentrale auch nach Korea gemeldet. Wenn Ihr eines der beiden Modelle besitzt, dann schaut gerne bei unseren next news auf YouTube vorbei. Dort zeigt euch Stefan was Ihr tun könnt, damit euer Auto auch ohne Bremskeil nicht wegrollt.   

Hyundai Deutschland gab am 27.05. folgendes Statement dazu ab:

"Hyundai Motor ruft aus Sicherheitsgründen bestimmte Fahrzeuge des Hyundai IONIQ 5 im Modelljahr 2022 zurück, um das Parkhilfesystem des IONIQ 5 entsprechend anzupassen. In den betroffenen Fahrzeugen kann das Parkhilfesystem die Parkstellung ("P") während oder nach dem Einparken deaktivieren. Das unbeabsichtigte Auslösen der Parkstellung erhöht das Risiko, dass das Fahrzeug nach dem Einparken wegrollt. Die betroffenen Fahrzeuge wurden zwischen dem 10. September 2020 und dem 03. Mai 2022 produziert.

Betroffene Kunden werden im Juni schriftlich durch das Kraftfahrtbundesamt benachrichtigt und erhalten beim Hyundai Vertragshändler ein kostenloses Software-Update. Hyundai empfiehlt in der Zwischenzeit allen betroffenen Fahrzeughaltern, beim Abstellen des Fahrzeugs die elektronische Parkbremse (EPB") zu betätigen, um die Gefahr des Wegrollens des Fahrzeugs zu verringern.

Wie viele Fahrzeuge in Deutschland vom Rückruf betroffen sind, wird derzeit noch in Zusammenarbeit mit dem KBA ermittelt."

 

Strom wird günstiger 

Zuletzt kannte der Strompreis nur eine Richtung, vor allem um den Jahreswechsel ging es heiß her. Zum Teil stellen Anbieter rechtswidrig sogar die Versorgung ein und Kunden landeten in Grundversorgung für bis zu 1€ pro kWh. Der Stromanbieter “Naturstrom” hatte die Preise für Bestandskunden zuletzt im Versorgungsgebiet Leipzig auf 34,9 Cent angehoben – mit dem Verweis, man habe sich vor dem Hintergrund der unkalkulierbaren Preisentwicklung vorsorglich fürs Gesamtjahr entsprechend mit Strom eingedeckt. 

Diese Woche dann gute Nachrichten. Die Absenkung der EEG-Umlage auf 0 wird komplett an die Kunden durchgereicht. Grundsätzlich sind die meisten Anbieter vertraglich zu dieser Maßnahme verpflichtet – es sei denn, sie kombinieren mit einer Preisanpassung. Die EEG-Umlage wird zukünftig aus dem Staatshaushalt beglichen. Zumindest für E-Auto-Nutzer, die ihr Auto zu hause laden können, wird es also deutlich günstiger.  

Auch Benzin und Diesel sollen ja ab 1. Juni spürbar günstiger werden. Viele Verbrenner-Fahrer warten sehnsüchtig darauf und Fahren die letzten Tage auf Reserve. Es könnte also zu langen Warteschlangen kommen. Und was wohl mit den Preisen an der Tankstelle passiert, wenn hohe Nachfrage auf begrenztes Angebot stößt...

 

Update zur Diebstahlserie bei E-Autos 

Bereits in der letzten Woche hatten wir über vier gestohlene Hyundai Kona Elektro berichtet. Alle Autos wurden im Osten Deutschlands gestohlen und über einen Angriff auf das Funksignal des Schlüssels geöffnet und weggefahren. Warum machen es die Hersteller den Dieben so einfach? Dazu gab es im Posteingang einen Faktencheck von Alex im Insider-Postfach.  

Nicht alle Fahrzeuge mit Funkschlüssel können in dieser Weise angegriffen werden. Viele Hersteller haben reagiert und aufgerüstet - und inzwischen eine sogenannte “UWB-Technologie” verbaut. Mit dieser Technik wird exakt die Reichweite bzw. Signallaufzeit zwischen Schlüssel und Auto gemessen. Eine Verlängerung des Signals ist somit nicht möglich, da das Auto erkennt, dass das Schlüsselsignal gerade eine viel zu weite Strecke zurücklegt. Eine zweite Methode, die teilweise auch in Kombination mit UWB angewendet wird, ist ein Bewegungssensor im Schlüssel, sodass das Signal gar nicht erst gesendet wird, wenn er z.B. ruhig in der Wohnung liegt. Wenn ihr euch gerade vom geparkten Auto mit Schlüssel entfernt, reicht allein der Bewegungssensor natürlich nicht aus, um einen Angriff abzuwehren. Infos dazu liefert u.a. der ADAC auf seiner Webseite. Stand Februar waren 23 von 501 Modellen laut ADAC gut geschützt. Bei 95% haben Diebe also ein leichtes Spiel. Nicht gut geschützt ist übrigens auch Renault ZOE, davon wurde diese Woche ein fast neues Auto aus aktueller Produktion in Süddeutschland gestohlen. Der Besitzer ist uns persönlich bekannt, wollte aber nicht genannt werden.  

 

Tauziehen um dem Umweltbonus 

Bereits vor einigen Wochen hatte das Wirtschaftsministerium Eckdaten zur geplanten Neuregelung der staatlichen Förderung für die Jahre 2023 bis 2025 vorgestellt. Wir hatten mehrfach darüber berichtet und die aus unserer Sicht enthaltenen Schwachstellen aufgezeigt. Was Plug-in-Hybride angeht, klang der vorgestellte Entwurf damals so, als sei der komplette Wegfall der Förderung bereits zum 1.1. schon beschlossene Sache. Hintergrund: Die Im Koalitionsvertrag vereinbarte Kopplung der Förderung an den nachgewiesenen elektrischen Fahranteil ist technisch und regulatorisch natürlich schwer umsetzbar und wäre ein neues Bürokratiemonster. Laut Medienberichten gibt es jetzt intern deutlichen Widerstand aus SPD und FDP.

Spannend ist auch die fragliche Weiterführung der 0,5%-Regel in der Dienstwagenbesteuerung für diese Fahrzeuge. Dies ist das Haupt-Kaufargument für viele Dienstwagenfahrer, die vom Arbeitgeber auch eine Tankkarte bekommen und keinen finanziellen Vorteil haben, nach jeder Fahrt mit dem Ladekabel herumzuhantieren. Auch dort steht im Koalitionsvertrag eine Kopplung an 50% elektrischen Fahranteil. Bis jetzt haben wir noch keine Informationen zur geplanten Umsetzung oder Weiterführung. 

Ausschnitt vom Koalitionsvertrag 2021-2025

Auch bei Thema Reservierbarkeit des Umweltbonus im Zuge immer längerer Lieferzeiten gab es einen politischen Vorstoß. Aktuell kann ja die Förderung erst nach Zulassung des Fahrzeuges beantragt werden. Es zählt die zu diesem Zeitpunkt gültige Förderrichtlinie. Für viele Kunden bedeutet dass weniger Geld vom Staat in Kombination mit einer hohen Unsicherheit über den Förderbetrag. Deshalb hatte die CDU/CSU die Förderung nach einer Reservierbarkeit zur Abstimmung in den deutschen Bundestag eingebracht. Der Antrag wurde jedoch mit den Stimmen aus den Koalitionsfraktionen abgelehnt. Aus unserer Sicht ist der Gedanke dahinter, im Sinne der Kunden, natürlich positiv zu bewerten. Auch der ADAC vertritt diese Position schon länger. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es das ehemals CDU-geführte Wirtschaftsministerium 2021 in 10 Monaten nicht geschafft hat, einen Kabinettsbeschluss vom November 2020 in eine neue Förderrichtlinie umzusetzen.  


Der neue Maxus eDeliver 9 im Härtetest

Doppelte Reichweite für den gleichen Preis?

Das soll der neue Maxus eDeliver 9 im Vergleich zu seinen Wettbewerbern aus dem Hause VW und Mercedes bieten. Wir haben den, vielen vielleicht noch unbekannten, E-Transporter mal auf die Probe gestellt und sind auf spannende Ergebnisse gestoßen. 

Bild: Maxus Motors

Das E-Autos in Deutschland derzeit Mangelware sind ist kein Geheimnis. Vor allem im Segment der E-Transporter mangelt es an Angeboten für den Volumen-Markt. Diese Lücke nutzen chinesische Hersteller für den Markteintritt. Mit dem Maxus eDeliver 9 brachte der Hersteller einen sehr vielversprechenden Transporter ins Rennen. Mit einer Reichweite, je nach Variante, von 165 km bis 296 km WLTP und einer maximalen Anhängelast von 1500kg, platziert sich der Maxus bei gleichen Preisen vom Leistungsumfang deutlich besser als die elektrifizierten Varianten des VW Crafter und Mercedes Sprinter. Die Preise für den Maxus beginnen ab ca. 67.000 € inkl. MwSt., mit einer 52 kWh Batterie und 150 kW Motorleistung. Schaut man sich die Konkurrenz an, sind diese Preise wettbewerbsüblich. Der Mercedes Sprinter ist zwar mit einem Startpreis von 64.000€ etwas billiger, jedoch bietet er weniger Ausstattung und besitzt nur 35 oder 47 kWh Akkus und kommt somit auf eine Reichweite von 92-158 km WLTP.  Der VW Crafter hat ebenfalls einen preislichen Einstieg bei ca. 63.900 € und nur 100 kW Ladeleistung  mit einem 31,7 kWh Akku und einer Reichweite von 115 km. Der Fiat Ducato kann zumindest beim Leistungsumfang mithalten. Dieser bietet nämlich eine 47 kWh Batterie bei einem Startpreis von ca. 66.000 €. Der härteste Konkurrent ist der neu im Markt platzierte E-Transit von Ford, der ein vergleichbares Preis-Leistungs-Verhältnis bietet.

 

Reichweitentest 

Datenblätter sind das eine, aber gerade bei großen und schweren E-Autos bringt ein Praxistest oft Überraschungen. So auch im nextmove Autobahntest, allerdings war die Überraschung eher positiver Natur...

Der Testwagen hat einen 72 kWh-Akku und wurde am 12.05.2022 von Leipzig nach Berlin und wieder zurück gefahren. Zum Zeitpunkt des Tests waren es ca. 25 °C, sonnig und relativ stark windig aus wechselnden Richtungen.  

Auf der Hinfahrt (ohne Zuladung) wurde im Wesentlichen so schnell wie möglich gefahren (das Auto ist auf max. 103 km/h gedrosselt) oder die rechte Spur mit ACC in sicherer Distanz zu den LKWs genutzt. Der Bordcomputer-Verbrauch wurde mit unter 25 kWh pro 100 km angezeigt – was deutlich unter der WLTP-Angabe ist. Nach 190 km wurde das Ziel in Berlin, mit 1/3 Restkapazität im Akku, erreicht. Aufgeladen wurde dann auf 95%. Die nächste positive Überraschung: selbst bei 94% zeigte die Ladesäule noch eine Ladeleistung von ca. 63 kW an. 

Übersicht des Reichweitentests

Für den Rückweg wurde der eDeliver 9 unter Zuladung von ca. 900kg Nutzlast (Räder-Transport) auf sein zulässiges Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen gebracht. Die Fahrweise war im Vergleich zur Hinfahrt unverändert und der Verbrauch ging nur moderat nach oben auf knapp 26 kWh pro 100 km.

In welchen Bereichen der Maxus noch überzeugen konnte und welche Schwächen er trotz allem noch aufweist, erfährst du in diesem Video. 

Hier geht´s zum Video:

https://youtu.be/0v-PcZ1GOaw

 

Zuladung der Reifen in Berlin

nextnews: VW ID.Buzz limitiert, Tesla gehackt, Akku-Recycling, Diebstahl-Serie, Model Y Produktion

ID Buzz Konfigurator

Der Startschuss für den ID Buzz ist heute gefallen. Bereits am Mittwoch haben wir euch (in unserem Blog) über die Varianten, Ausstattungen, technischen Daten und vor allem die preisliche Positionierung berichtet. Grundsätzlich muss man sagen, dass das Auto mit einem Basis-Listenpreis für den 5-Sitzer von knapp 65.000€, zwar 20.000€ teurer als ein gleich motorisierter ID. 4 ist. Jedoch ist er preislich ähnlich aufgestellt, wie die Wettbewerber im Segment. Auch wenn ein Mercedes EQV oder ein Opal Zafira teilweise mehr Platz bieten, wird der ID Buzz vermutlich den ersten Platz im Segment erobern. Das setzt natürlich voraus, dass VW liefern kann.  

Bild: Volkswagen

Viele hatten einen günstigeren Start des ID Buzz erwartet und wurden jetzt massiv enttäuscht - zumindest aus unserer Community. Die Gründe dafür sind aus unserer Sicht aber durchaus auf VW zurückzuführen. Als im Frühjahr erste Medienberichte zu einem möglichen Startpreis von 65.000 € kursierten, gab es vermutlich gezielte Leaks von VW in Richtung Presse und es landeten so deutlich geringere Preise in den Leitmedien. So titelte “Auto Motor Sport” im März mit einem Preis von 53.900 €. Schaut man sich den Artikel genauer an wird klar, dass es der Preis für die Pkw-Variante war und es war der Listenpreis vor Abzug des Umweltbonus. Damals hieß es nämlich im Artikel “Nach Abzug der Förderprämie wird man bei rund 45.000€ landen”. Stand heute ist der AMS-Artikel nicht mehr online und erst ein Blick ins Archiv brachte die Datenlage vom März ans Licht.        

Bild: Volkswagen

Durch solche Aktionen weckt man natürlich falsche Erwartungen, aber wieso macht VW sowas? Kurz gesagt, weil sie es können. Natürlich betrifft das nicht nur VW, sondern auch andere Hersteller gehen derzeit an die Schmerzgrenzen in der Kundenbeziehung. Bereits am Mittwoch hatten wir Knappheit als Preisargument erwähnt. Da die Knappheit den Markt regiert, sind die Hersteller kreativ und diktieren die Konditionen. Das ist aber noch nicht alles! 

Bild: Volkswagen

Auch das teuerste ID-Modell wird im Verkauf einer harten Quotierung unterworfen. Kleinere und mittlere Händler haben Quoten im Bereich fünf bis 20 ID. Buzz zum Start - aus dieser Quote müssen auch Ausstellungs- und Vorführwagen bestritten werden, in der Regel sind das zwei bis vier Fahrzeuge. Da bleibt nicht viel für zahlungsfähige Kunden übrig. Wer nicht spätestens kommende Woche bestellt, wird vermutlich dieses Jahr keinen ID Buzz bekommen. Zum einen, weil die Quote dann weg ist und zum anderen, weil die Lieferzeit länger ist. Für einen normal ausgestatteten 5-Sitzer bedeutet das, dass das Auto in 2023 wegen des überschreitens der 65.000€ Kaufpreis-Marke vermutlich nicht mehr vom staatlichen Umweltbonus profitiert. Der Herstelleranteil muss dann natürlich auch nicht mehr gewährt werden. Vielleicht ist das ja auch der Grund für die geringe Quote zum Start - man will eine Lieferung noch dieses Jahr absichern. Denkbar ist auch eine Strafmaßnahme für die deutsch Nutzfahrzeuge-Händler, die sich ja erfolgreich gegen den von VW geforderten Vertrieb im Agenturmodell gewehrt hatten. Weiterhin denkbar ist eine vorweggenommene Preiserhöhung für den Buzz, die bei ID. 3, 4 und 5 noch ansteht. So sollen die Fahrzeuge ja im kommenden Modelljahr optisch und technisch aufgewertet werden. Gut denkbar, dass es auch dort in Kürze eine deutliche Preiserhöhung gibt.  

 

Warten auf neue Software

Wir bleiben weiterhin bei der Mangelverwaltung von VW. Offenbar Ist auch Software eine Mangelware, welche der Konzern noch nicht rausrücken will. Bereits Ende März berichteten wir über die umfangreichen Weiterentwicklungen der neuen Softwaregeneration 3.0. Schon damals war VW mit dem Update eigentlich schon 6 Monate im Verzug – Der eigentliche, selbst formulierte, Anspruch liegt bei Updates im 3-Monats-Rhythmus. Seit der Vorstellung des letzten Updates 2.3 herrscht aber inzwischen über 10 Monaten lang Funkstille. Wann kommt jetzt also die nächste Runde? Im ID Drivers Club hatte VW den Start des Roll outs für die zweite April-Hälfte in Aussicht gestellt. Der Mai neigt sich dem Ende zu und die Händler haben immer noch keine Freigabe für die Aktion. Wieso die Händler? Die Kunden mit Bestandsfahrzeugen müssen vor dem (installieren?) der Software 3.0 OTA zum Boxenstopp beim Händler. Dort gibt es eine neue 12V-Batterie und das vorausgehende Update 2.4.  

Die Fahrzeughalter sollen dafür vom ausliefernden Händler kontaktiert und zur Durchführung der Aktion eingeladen werden. Außerdem ist die Einrichtung einer “Landingpage” im Internet geplant. Aktuell steht die Seite jedoch noch nicht zur Verfügung. Heute haben wir erfahren, dass die Aktion auf unbestimmte Zeit verschoben wurde. Kunden müssen sich wohl bis zum 3. Quartal gedulden. Also Abwarten und Tee trinken.  

 

Diebstahlserie bei E-Autos

Wir hatten vor einigen Wochen über den Diebstahl eines Hyundai Kona berichtet. Das Auto wurde am frühen Abend in der Dresdener Innenstadt professionell entwendet. Unsere Meinung war bis dahin etwas pauschalisiert - “E-Autos klaut doch keiner!”. Auch der Kona in Dresden war offenbar der erste geklaute E-Auto in der Stadt. Wir hatten unsere Zuschauer zum Faktencheck aufgerufen. Anscheinend schlägt der allgemeine E-Auto Mangel auch auf den Schwarzmarkt durch. Es gab nämlich auch zwei weitere Einsendungen zu gestohlen Elektrofahrzeugen. Und vermutlich ist es kein Zufall, dass es wieder Hyundai Kona Elektro betraf.  

Bereits im letzten August wurde unserem Zuschauer Florian sein Hyundai Kona in Vollausstattung gestohlen. Er war in der Region Zittau im Urlaub. Trotz Kameraüberwachung des Parkplatzes schlugen die Diebe nachts um 2:30 Uhr zu. Die Tür wurde in 3 Sekunden geöffnet und der Wagen wurde gestartet und direkt weggefahren. Der Angriff erfolge wahrscheinlich über das Funksignal des Keyless go Systems. In solchen Fällen hilft eine gesicherte Verwahrung des Schlüssels in Bspw. Einer Mikrowelle oder einer Dose aus Edelstahl.  

Florian´s Bescheinigung der Strafanzeige

Ebenfalls im letzten Jahr, wurden unserem Zuschauer Jakow 2 von 3 frisch angeschafften Hyundai Kona Elektro Firmenwagen in Berlin gestohlen. Der erste im September in Berlin-Lichtenberg, der zweite einen Monat später am Grunewald. Da es aber offenbar nur Halbprofis waren, konnte ein Auto durch die App Wiedergefunden werden.  

Auch Hersteller, die beim Thema Software und Abwehr von Cyber-Kriminalität als führend gelten, sehen sich immer wieder Angriffen ausgesetzt. Diese Woche haben die Sicherheitsexperten der NCC Group via Reuters und Bloomberg veröffentlicht, dass sich eine Sicherheitslücke in der Bluetooth Low Energy-Relay-Funktion ausnutzen lässt, um Zugang zum Tesla Model Y und 3 zu erlangen. Die Sicherheitsexperten haben ein Tool entwickelt womit sie, über das Bluetooth-Signal des Handyschlüssels, einen Tesla Model Y Öffnen, starten und fahren konnten. Der “Angriff” dauerte gerade einmal 10 Sekunden und lässt sich unbegrenzt wiederholen. Diese Methode ist nicht neu, aber mit Hilfe von 2 Repeatern ist es nun gelungen, sämtliche Abwehrmaßnahmen gegen dieses Vorgehen zu überwinden. Laut NCC lässt sich diese Sicherheitslücke nicht per Software, sondern nur durch ein Hardware-Upgrade im Auto schließen. 

Die NCC empfiehlt drei Maßnahmen zum unterbinden solcher Angriffe. Zum einen die Funktion “PIN to Drive” verwenden, bei der vor der Fahrt ein 4-stelliger PIN eingegeben werden muss. Des Weiteren sollte man das Bluetooth am Handy ausschalten, wenn man es nicht braucht, oder die Key Cards statt dem Handy als Schlüssel verwenden. Wenn ihr ebenfalls betroffen seid oder wart, dann schreibt uns an insider@nextmove.de 

 

Supercharger-Öffnung geht weiter

Diese Woche hat Tesla ausgewählte Supercharger Standtorte in Belgien, Großbritannien, Österreich, Spanien und Schweden für alle Fahrzeuge mit CCS-Anschluss geöffnet. Bereits zuvor erfolgte dieser Schritt in Norwegen, den Niederlanden und Frankreich. Somit bietet Tesla 200 Standorte in 8 Ländern und ist nun Europas größter Anbieter von öffentlich zugänglichen Schnellladestationen, zumindest gemessen an der Anzahl der Ladepunkte.  

Grafik: Tesla

Es drängt sich somit einmal mehr die Frage auf: Wann startet Tesla in Deutschland? Letzte Woche hatten wir darüber spekuliert, dass die aktuelle Preisrunde die nötigen Kapazitäten für diesen Schritt schaffen soll. Wir halten es aber auch für denkbar, dass Deutschlands Supercharger wegen der hohen Relevanz als Transit-Land und befürchteter Überlastung nicht oder erst nach dem Sommer geöffnet werden.  

Tesla wird in diesem Jahr noch viele neue Supercharger in Betrieb nehmen. Es gibt auch Stimmen, die das deutsch Eichrecht als Hintergrund sehen. Wir sehen das aber anders. Nach unserem Kenntnisstand gilt diesbezüglich “Narrenfreiheit” in Deutschland. Die Versorgungssicherheit mit Ladestationen, gemeint sind Schnellader die nicht eichrechtskonform abrechnen, steht über der Durchsetzung Deutschen Rechts- Das gilt natürlich nicht nur für Tesla.  


Der Kia EV6 im Camping-Einsatz

 

Campingausflug? Geht auch elektrisch! 

 Die Frage, ob sich ein Elektro-Fahrzeug genauso gut wie ein Verbrenner für einen Campingurlaub eignet, bewegt wahrscheinlich viele Menschen. Unsere beiden Youtube-Zuschauer Tanja und Nick stellten sich dieser Herausforderung. Zum Einsatz kam ein Kia EV6, welcher laut Hersteller eine Reichweite (WLTP) von ca. 500 km hat und für schnelles Aufladen von 10 auf 80 % rekordverdächtige 18 min. benötigt. Die 500km schafft das Auto natürlich nur im Sommer mit Sonntagsfahrertempo - und ohne Anhänger versteht sich. 

Die Elektrolimousine mit einer 77 kWh-Batterie, Heckantrieb (RWD) und einer maximalen Anhängelast von 1600 kg stellte sich für die beiden als ein gutes Fahrzeug für einen Camping-Trip dar. Mit einem immerhin 2,30 m hohen und 1100 kg schweren Wohnwagen am Haken ging es für die beiden nach Holland. 

Durch die mobile Wohnung im Schlepptau geht der verbrauch auf der Autobahn natürlich ordentlich nach oben - und die Reichweite schmilzt dahin. Bei einem eingestellten Tempomat auf 110 km/h lagen die Werte im Bereich von 30 bis 40 kWh pro 100 km. Damit war bereits nach 50 km 1/3 des Ladestandes aufgebraucht. Aufgrund des Tempolimits für Gespanne in den Niederlanden, drosselten Sie Ihre Geschwindigkeit auf ca. 90 km/h und  nutzten dadurch gezwungenermaßen auch den Windschatten der LKWs - natürlich mit ausreichend Sicherheitsabstand und aktivierter Fahrassistenz. Der Verbrauch reduzierte sich deutlich auf Normalwerte im Bereich 22-24 kWh pro 100km, was ca. 300 km Autobahnreichweite entspricht.

So laden geht nur, wenn man im Auto bleibt.

Positiv zu erwähnen war die hohe Dichte an Ladestationen. Fast an jeder Raststätte in den Niederlanden gab es einen FastNed-Schnelllader, welcher sogar auch Gespann-geeignet war, d.h. zum einen genug Platz bot ohne andere Ladestationen zu blockieren und eine Durchfahrt ohne Rangieren ermöglicht. Wer möchte bei 18min Ladezeit des Autos schon 10min Zusatzaufwand für sicheres Ab- und An-Koppeln des Wohnwagens investieren?

Gelobt wurden im Handling sowohl die Kameraeinblendungen beim Spurwechsel bzw. Abbiegevorgang im Display des Fahrzeuges, als auch der Abstandstempomat, welcher das Reisen um einiges entspannter machte.

Luft nach oben gab es bei der Ladeleistung - bei 13 °C Außentemperatur gab´s am ersten Stop nur ca. 130 kW und damit eine um 10-15 min längere Ladezeit. 

Insgesamt war es für die beiden, vor allem durch den Abstandstempomat des EV6 und den vielen Lademöglichkeiten in den Niederlanden, eine entspannte Reise. Für Tanja und Nick steht somit auch fest, dass ihre nächste Reise in den Camping Urlaub wieder elektrisch sein wird. 

 

Hier noch ein paar zusätzliche Bilder vom Camping-Trip:

 

 

 

 


VW startet Verkauf des ID Buzz: Preise, Daten, Ausstattungen

Warum der VW ID. Buzz so teuer ist?

Bereits im April veröffentlichte des Bafa die netto-Preise für die beiden Varianten des ID. Buzz auf der Liste der förderfähigen Fahrzeuge. Unklar war damals jedoch, ob dies die Basis-Preise waren oder für Editionsmodelle mit höheren Ausstattungen. Nun steht fest, dass damit die Basis-Preise gemeint waren. Vorkonfigurierte Editionsmodelle wird es zum Start des ID.Buzz nicht geben.

Die Basis-Listenpreise liegen für den ID. Buzz Cargo bei 54.430,60 € und für den ID Buzz Pro als 5-Sitzer bei 64.581,30€. Gegenüber einem ähnlich ausgestatteten VW ID. 4 sind dies ganze 20.000 € Preisaufschlag. 

Die Basis-Variante des ID Buzz Pro bietet 5 Sitzplätze, die in der zweiten Reihe 15cm verschiebbar sind, einen nutzbaren Akku von 77 kWh, 150 kW Heckantrieb und eine Höchstgeschwindigkeit  von 145 km/h. Die Ladeleistung liegt bei bis zu 170 kW DC für schnelles Laden und 11kW für normales Laden an Wallboxen. Das Kofferraumvolumen beträgt satte 1121 Liter – mit umgeklappten Sitzen sind es 2205 Liter. Die Reichweite liegt bei 423km (WLTP), im Cargo sind es 2 km mehr. Wenn man dies mit dem ID. 4 vergleicht, sind dies knapp 100 km weniger nach Norm. In der Praxis fährt ein Buzz wohl ca. 70 km weniger weit als ein ID.4 mit gleichem Antrieb. 

In der Serienausstattung gibt es für die Kunden unter anderem den Notbremsassistent, einen Spurhalteassistenten und eine Verkehrszeichenerkennung. Darüber hinaus gibt es eine Einparkhilfe (vorn und hinten), eine “Air Care Climatronic”, zwei manuelle Schiebetüren sowie eine App-Anbindung. Selbstverständlich sind beide Varianten auch OTA updatefähig. Die große Besonderheit ist jedoch die Geschwindigkeitsregelanlage – auch besser bekannt als dummer Tempomat ohne Abstands-Funktion, welchen es so im MEB noch nicht gegeben hat. Bisher war ein Limiter als Basis verfügbar.

Wem die Basis-Version nicht ausreicht, muss gezwungenermaßen Pakete kaufen. Für Matrix-LED Scheinwerfer benötigt man das Design-Paket, einen Travel Assist ist im Assistenz-Paket Plus dabei. Für elektrische Heckklappe und elektrische Schiebetüren werden die Open&Close-Pakete benötigt und das Navi bekommt man mit dem Infotainment-Paket. 

Das Preisniveau mag viele Kunden abschrecken. Medienberichte hatten in den vergangenen Wochen auf einen günstigeren Einstiegspreis hoffen lassen. Trotzdem ist der Preis dem Wettbewerbsniveau und der Marktlage angemessen.

Die preislich ambitionierte Platzierung hat mehrere Gründe. Der erste Grund ist eine zu erwartende hohe Nachfrage bei zugleich branchenüblich begrenzter Verfügbarkeit. Zum zweiten beklagen Hersteller aktuell steigenden Kosten und anhaltenden Teilemangel. Die hohe Inflation ist allgemein bekannt, aber nicht nur Öl und Gas wird teurer, sondern auch Teile und Rohstoffe, insbesondere Akkus. Interessant ist, dass VW sich offenbar Teile für den Buzz aufgespart hat, da der Travel Assist – kurz Autopilot – und das Matrix LED Licht aktuell nur für den Buzz bestellbar ist.  Der dritte, und zugleich auch erstaunlichste Grund, ist der "Aufstand" der Nutzfahrzeuge Händler. Diese wollten sich nicht mit dem neuen Agenturmodell von VW abspeisen lassen. Der Wiederstand war offenbar gut organisiert und hatte auch erfolgt. So berichtete das Magazin Autohaus.de über eine Einigung in letzter Minute. Somit erfolgt die Einführung nun auf Basis des Händlervertrages. Die Grundmarge liegt vermutlich bei 6-8%. Hinzu kommt noch ein Leistungsbonus von bis zu 7% schreibt das Magazin.  

Der Umweltbonus ist für beide Modelle nur noch in diesem Jahr sicher. Für beide Varianten gibt es 5000€ vom Staat, unabhängig von der Konfiguration. Nächstes Jahr sieht das ganze schon wieder anders aus, wenn der aktuelle Entwurf aus dem Wirtschaftsministerium so umgesetzt wird. Für den Cargo sollte es auch im kommenden Jahr 4000 € Umweltbonus geben, beim Pro könnte es für viele Kunden knapp werden. Ein Wegfall des Umweltbonus für 2023 ist wahrscheinlich. Die Hintergründe dazu hatten wir in unseren Next News ausführlich erläutert: die geplante Obergrenze für 2023 ist ein Kaufpreis von 65.000€. Der Kaufpreis beinhaltet die Ausstattung und den Rabatt. Wer mehr Rabatt bekommt, kann mehr Ausstattung wählen. Die Rabattschlachten, die darauf folgen werden, wollte VW eigentlich über das Agenturmodell vermeiden. 

Verkaufsstart und Öffnung des Konfigurators ist am Freitag dem 20.05.2022. Wer dieses Jahr noch seinen ID.Buzz bekommen möchte und sich damit den Umweltbonus nach aktueller Förderrichtlinie 2022 sichern will, sollte wohl schnell sein.

Durch die frei konfigurierten Fahrzeuge wird natürlich eine termingerechte Auslieferung in diesem Jahr erschwert. Der Startschuss der Auslieferungen fällt im Herbst und die Produktion läuft bereits. Insider berichten über volle Parkplätze am Werk von Hannover, die Händler werden vermutlich die ersten sein, die mit Neuwagen versorgt werden.


nextnews: THG-Quote Einkommenssteuer, Lucid Air in Deutschland, ID.3 GTX

Besteuerung THG-Quote

Vorweg eine kurze Einleitung zum Thema: Hinter der Abkürzung verbirgt sich die sogenannte Treibhausgasminderungsquote. Wir hatten im September erstmals darüber berichtet und seitdem ist einiges passiert.

Hintergrund der THG-Quote ist die Pflicht der Energiewirtschaft, z.B. Mineralölkonzerne beim Verkauf von Diesel und Benzin, gesetzlich festgeschriebene Minderungen der Treibhausgasemissionen dieser Kraftstoffe zu erfüllen. Die benötigten Emissionsminderungen können z.B. erreicht werden, indem die Firmen zusätzlich alternative, klimaschonende Kraftstoffe in den Verkehr bringen, die wenig bis kein klimaschädliches CO2 freisetzen. Da elektrisch angetriebene Fahrzeuge nachweislich weniger CO2-Emissionen als Verbrenner verursachen, können auch E-Autos zur Minderung der eigenen Quote eingesetzt werden.

Durch eine Marktliberalisierung können seit Jahresbeginn 2022 auch Endkunden dieses Potential vermarkten. Da die Rahmenbedingungen dafür relativ komplex sind, ist es für Einzelpersonen unwirtschaftlich, selbst in den Handel einzutreten. Selbst wir bei nextmove nutzen für unsere Flotte mit knapp 400 Autos spezialisierte Dienstleister.

Am Ende führt das zumindest bei den finanziellen Anreizen zu einer Umverteilung: fossile Energien werden teurer und die Elektromobilität damit günstiger. Antragsberechtigt ist der im Fahrzeugschein eingetragene Halter des jeweiligen Fahrzeuges. Aber darf man als Privatkunde das Geld einfach so einnehmen oder muss man den Betrag in seiner Einkommensteuererklärung angeben und entsprechend versteuern?

Die bisherige Meinung von Steuerberatern und Gutachtern ist folgende: Es gilt eine Freigrenze von jährlich 256 € für „Einkünfte aus sonstigen Leistungen“. Das heißt, bei Einkünften ab 257 € wird der gesamte Betrag steuerpflichtig und nicht nur der Teil oberhalb dieser Grenze. Diese steuerliche Betrachtung ist auch in den FAQ's der meisten Anbieter nachzulesen. Wir gehen davon aus, dass kommende Woche alle Anbieter diese Darstellungen revidieren werden. Es gibt nämlich gute Nachrichten für alle E-Auto-Fahrer: die Prämie ist steuerfrei! In unserem Insider-Postfach war diese Woche ein interessantes Dokument des Landesamtes für Steuern aus Rheinland-Pfalz zu finden.

Hier findet Ihr das Dokument zum Download: THG-Quote Einkommenssteuer

Wenn Ihr noch mehr zu dem Thema erfahren wollt, dann schaut auf unserem Kanal vorbei.

 

Lucid startet in Deutschland

Am Mittwoch wurde in München der Lucid Air geladenen Gästen präsentiert. Heute am Freitag den 13.05. öffnete der Store dann auch für Besucher. Zum Marktstart bringt der Hersteller branchenüblich zuerst das Topmodell auf den Markt, den Lucid Air in der Dream Edition. Die Topvarianten bieten je nach Konfiguration eine Norm-Reichweite von 780 bis 900 Kilometern. Die Systemspannung liegt bei 924 Volt, das ermöglicht Ladeleistungen im Bereich von 300 kW. In Deutschland startet die limitierte Top-Version bei 218.000€, später folgenden dann auch die günstigeren Varianten.

Foto: Lucid Motors

VW bringt ID.3 GTX

Jetzt also doch: VW bestätigt die Einführung der sportlichen Variante GTX für den ID.3. Anders als zuvor von vielen Medien vermutet, wird der GTX keinen Allrad- sondern wie alle anderen ID.3 auch, einen Heckantrieb haben. Laut VW soll das Modell aber erst im Jahr 2024 an den Start gehen. Erwartet werden Fahrwerksanpassungen, Gewichtseinsparungen und ein Sprint auf 100km/h in unter 6 Sekunden. Damit wäre der GTX das schnellste Elektro-Serienfahrzeug der Marke Volkswagen.

Der ID.3 GTX zeigt sich mit markanten Felgen und auffälligen Zierleisten in Gelb. Foto: Volkswagen

Bereits vor längerer Zeit hatte sich der damalige VW Markenchef Ralf Brandstetter mit einem Prototypen gezeigt. Auch wir durften vor knapp einem Jahr schon einmal im Auto probesitzen.

Foto: Volkswagen

Wie wir aus Insider-Kreisen erfahren haben, war das Auto aber gar nicht geplant bzw. eigentlich auch gar nicht gewollt. Im Zuge eines eigenständigen Projektes auf Mitarbeiter-Ebene, wurde aus mehreren Crash-Fahrzeugen der Modelle ID.3 und ID.4 aus der Produktentwicklung der erste Prototyp des sportlichen Kompaktstromer gebaut und entsprechend technisch und optisch modifiziert. Der interne Aufschlag des Autos, als man ihn dann doch nach oben durchgereicht hat, war wohl so groß, dass der Vorstand seine Meinung geändert hat. Das spricht natürlich auch für eine gewisse Agilität im Konzern.

 

Lidl lohnt sich?

Auf jeden für Elektroauto Fahrer... Die Schwarz-Gruppe hat bekannt gegeben, bis zum Ende des Jahres europaweit rund 6.200 neue Ladepunkte aufzubauen. Damit soll das eigene Netz auf insgesamt ca. 13.000 Ladepunkte erweitert werden. Allerdings werden diese neuen Lademöglichkeiten nicht nur bei Lidl, sondern auch bei Kaufland errichtet. Denn Kaufland gehört ebenfalls zur Schwarz-Gruppe.

In Deutschland plant man bei Lidl 1.800 neue Ladepunkte zu installieren und bei Kaufland sollen es nochmal 380 werden. Bei beiden Lebensmittelketten sollen ab März nächsten Jahres gut ein Drittel aller Filialen mit Ladestationen ausgestattet sein. Dabei gibt es nicht nur langsame AC Ladepunkte, sondern auch Gleichstrom-Anschlüsse für schnelles Laden.

Aber nicht nur bei Lidl und Kaufland gibt es Neuigkeiten zu Ladestationen. Auch von der Konkurrenz, nämlich von Aldi, gibt es was zu berichten. Aldi Süd will seine Ladestationen in das Ladenetzwerk integrieren, sodass sie rund um die Uhr auch nach Ladenschluss nutzbar sind. Allerdings wird das Laden außerhalb der Öffnungszeiten nicht wie sonst eine Stunde kostenlos sein, sondern direkt pro kWh abgerechnet. Der große Vorteil besteht darin, dass die Ladeinfrastruktur abends bzw. nachts oder am Wochenende nicht ungenutzt bleibt, sondern sinnvoll weiter betrieben werden kann. Gerade in Großstädten, in denen es hin und wieder knapp werden kann, ist das eine gute Ergänzung zur öffentlichen Ladeinfrastruktur.


nextnews: Bafa-Betrug 2.0, Tesla-Ansage, 50% Sonder-AfA, E-Auto-Preise, e.Wave X, Microlino, Enyaq

Zulassungszahlen im April

Im April wurden 180.264 PKW neu zugelassen und damit 22% weniger als im Vorjahresmonat. Nahezu alle Hersteller haben zweistellige Rückgänge zu verzeichnen und der Abschwung beschleunigt sich weiter. Gleichzeitig steigt der Trend hin zu größeren und damit margen-stärkeren Fahrzeugen. Während der Anteil an SUV's nur um 10% sank und mit 28% das anteilsstärkste Segment war, schrumpfte die Kompaktklasse um 37% und Kleinwagen um 22%.

Auch bei Elektroautos sanken die Zulassungszahlen deutlich. Im April wurden 22.175 Elektroautos und damit 7% weiniger neu zugelassen, als im April 2021. Die Gründe hierfür sind natürlich weiterhin die Lieferengpässe durch die Corona-Pandemie und den Krieg in der Ukraine.

E-Auto Neuzulassungen. Quelle: KBA, Grafik: nextmove

 

Top 20 E-Autos in Deutschland im April 2022. Quelle: KBA, Grafik: nextmove

 

Sofortprogramm für mehr E-Autos

Die Überschrift ist etwas verkürzt, der Titel müsste eigentlich heißen: “Plattform Klimaschutz in der Mobilität”, gemeint ist ein Klimaschutz-Sofortprogramm der Bundesregierung zur Erreichung der gesetzten Klimaschutzziele im Verkehrssektor. Im Verkehrssektor war bei der CO2-Reduktion in den vergangenen Jahren eher eine Stagnation zu verzeichnen. Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat die Pläne jetzt in einem Interview mit dem Handelsblatt vorgestellt. Aktuell stößt der Verkehr in Deutschland 146 Mio Tonnen CO2 pro Jahr aus. Dieser Wert soll bis 2030 fast halbiert werden auf 85 Mio Tonnen. Erschwerend hinzu kommt, dass wir aus der Vergangenheit noch 41 Mio Tonnen “Schulden” gemessen an den nicht erreichten Absenkungen mitbringen. Eine wichtige Maßnahme für das Erreichen der Ziele ist die zusätzliche Förderung von elektrischen PKW und Nutzfahrzeugen.

Für die Jahre 2023 bis 2026 soll es bei Neuanschaffung für Gewerbekunden eine Möglichkeit zur Sonderabschreibung von 50% im ersten Jahr geben. Plug-in Hybride sollen dagegen nicht von dieser Regelung profitieren. Noch handelt es sich allerdings nur um einen Entwurf, das Programm soll im Sommer vom Kabinett beschlossen werden. Noch vor dem Sommer will Wissings Ministerium zusätzlich noch einen Masterplan zum Ausbau der Ladeinfrastruktur vorlegen. Außerdem soll wieder mehr Verkehr auf die Schiene verlagert werden. Dafür sollen u.a. Nutzfahrzeuge ab 3,5 Tonnen in die Mautpflicht einbezogen werden. Ab 2024 soll es zudem einen CO2-Zuschlag in der Maut geben.

 

Microlino-Produktion steht in den Startlöchern

Der Hersteller des Microlinos hatte den Beginn der Serienproduktion bereits mehrfach nach hinten verschoben. Der Grund waren wohl auch in diesem Fall die globalen Lieferengpässe und die damit fehlenden Teile für die Produktion in großen Stückzahlen. Gleichzeitig betont der Hersteller aber, dass gut 80 Prozent der benötigten Teile für den Microlino in Europa hergestellt werden. Aber bekanntermaßen kann manchmal ein winziges Bauteil die Produktion verhindern, wenn es nicht verfügbar ist.

Foto: Micro Mobility Systems AG

Nun sollen die Engpässe aber überwunden sein und der Hersteller steht kurz vor der Serienproduktion des elektrischen Leichtkraftfahrzeugs. In einem kürzlich veröffentlichten Video auf dem YouTube-Kanal von Microlino ist zu sehen, wie die letzten Vorserienfahrzeuge im Werk in Turin gebaut werden. Der Microlino wird also ein echter Italiener und könnte damit zum “kleinen Bruder” des Fiat 500e werden. Angeboten wird der Zweisitzer in den Ausstattungslinien “Edition Urban”, Dolce und Competizione. Zur Auswahl stehen dann drei verschiedene Akkugrößen mit Kapazitäten von 6; 10,5 und 14 kWh. Die Top-Version soll eine Reichweite von bis zu 230 Kilometern bieten - sie ist aber erst ab dem dritten Quartal dieses Jahres verfügbar. Die kleine Batterie hat eine Ladelsitung von 1,35 kW und die beiden größeren Akkus können mit bis zu 2,6 kW geladen werden. Damit ist der Microlino an einer normalen Haushaltssteckdose in ca. 3 - 4 Stunden vollständig aufgeladen.

Das Fahrzeug wiegt je nach Größe der verbauten Batterie um die 500 Kilo und ist damit erheblich leichter als andere Elektro-Kleinstwagen. Dabei muss man allerdings berücksichtigen, dass der Microlino nochmal ein ganzes Stück kleiner ist als ein Smart oder ein e-go. Die Länge beträgt knapp über 2,5 Meter und die Breite ungefähr 1,5 Meter. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 90 kmh darf man sogar auf der Autobahn fahren - da bleibt es aber jedem selber überlassen, ob man sich das zutraut… Eine konkrete Preisliste existiert noch nicht, der Basispreis soll aber bei 12.500 € liegen.

 

Neue Tesla Supercharger Standorte in Deutschland

Tesla hat auf seiner Internetseite die Karte der Supercharger-Standorte aktualisiert. Aktuell sind 125 Standorte verzeichnet, die meisten davon im Süden und Westen des Landes. Allerdings sind zusätzlich zu den aktiven Superchargern 79 weitere Standorte vermerkt, die noch grau unterlegt sind. Das bedeutet, dass diese noch nicht verfügbar sind, aber in naher Zukunft ans Netz gehen werden. Bereits im Frühjahr dieses Jahres ist das Supercharger-Netz im Vergleich zum Jahresbeginn schon um 10% gewachsen. Durch die noch folgenden fast 80 Standorte ist man von einer Verdopplung nicht mehr weit entfernt. Im Hinblick auf die mögliche Öffnung der Supercharger für alle Fremdmarken dürfte dieser rasante Ausbau allerdings dringend notwendig sein, um auch den bisherigen Kunden, also den  Tesla-Fahrern, in Zukunft noch den gewohnten Service bieten zu können.

Grafik: Tesla

Die neuen Standorte werden sich vor allem an den wichtigen Verkehrsachsen und in der Nähe von Großstädten befinden. Besonders auf der A7 z.B. zwischen Seesen und Bispingen gab es bisher eine relativ große Lücke. Auf diesen Routen werden noch in diesem Jahr nach und nach neue Supercharger eröffnet. In den größten Städten Deutschlands wie z.B. Berlin, Hamburg, Köln und München sollen auch im städtischen Bereich neue Supercharger aufgebaut werden. In der bayerischen Hauptstadt und im direkten Umfeld sollen alleine 7 Standorte entstehen.


nextnews: ID.Buzz-Preise, Wer verliert BAFA & neue Fallen, Porsche Akkus, Smart #1, Ladetarife,Lucid

Neuer Smart #1 kommt noch in 2022

Bereits vor ein paar Wochen haben wir den Smart #1 kurz vorgestellt. Damals gab es nur ein paar Außenaufnahmen und das Fahrzeug war auch noch leicht getarnt. Nun hat Smart die Hüllen fallen lassen und wir schauen uns das neue vollelektrische City-SUV nochmal genauer an. Mit seinem zweisitzigen Vorfahren ForTwo hat der neue Smart allerdings nichts mehr gemeinsam. Mit 4,27 Metern ist das Fahrzeug sogar etwas länger als ein ID.3 und ist daher eindeutig der Kompaktklasse zuzuordnen. Gebaut wird das Auto in China, denn mittlerweile ist Smart ein Joint-Venture Unternehmen von Mercedes und dem chinesischen Konzern Geely.

Foto: Smart

Von außen erinnert der #1 etwas an größere SUV’s aus dem Mercedes-Konzern z.B. an den vollelektrischen EQB. Innen präsentiert er sich sehr aufgeräumt, der 12,8 Zoll Bildschirm in der Mitte erinnert ein wenig an das Tesla Model 3 bzw. Model Y.

Foto: Smart

Die wichtigsten Fahrleistungen des Smarts sind auch schon bekannt. Der Akku wird eine Kapazität von sehr großzügigen 66 kWh haben und damit für eine WLTP-Reichweite von 420-440 Kilometern sorgen. Wie man es bereits von den bisherigen elektrischen Smart-Modellen gewohnt ist, wird das Laden mit Wechselstrom mit bis zu 22 kW möglich sein. Bei Gleichstrom soll die Ladeleistung bis zu 150 kW betragen. Ein Ladevorgang von 10 auf 80 Prozent soll damit in unter 30 Minuten möglich sein. Die Motorleistung ist mit 200 kW mehr als ausreichend und die Höchstgeschwindigkeit beträgt 180 km/h. Obwohl der Smart im SUV-Look daherkommt, wird es zunächst nur einen Heckantrieb geben - ob eine Allrad-Variante folgt ist noch nicht bekannt.

Genauere Angaben zum Preis gibt es bisher noch nicht, Medienberichten zufolge könnte der Basispreis zwischen 35.000 € und 40.000 € liegen.

 

Porsche repariert Akkus

Mit steigenden Zulassungszahlen wird die Nachhaltigkeit von Elektroautos zunehmend häufiger in Frage gestellt. Kritiker bemängeln vor allen Dingen die begrenzte Lebensdauer und den hohen Ressourcenbedarf bei der Herstellung der Akkus. Damit Elektroautos in Zukunft nicht nur “vor der eigenen Haustür” lokal emissionsfrei unterwegs sind, sondern auch weltweit zu einem nachhaltigen Umgang mit den endlichen Ressourcen beitragen, hat Porsche jetzt ein umfassendes Reparatur-Konzept für Hochvoltbatterien vorgestellt. Man achte schon bei der Konstruktion des Akkus auf einen einfachen Aufbau, um eine anschließende Reparatur und den Austausch einzelner Zellen möglich zu machen. Laut Aussage des Herstellers kann das Batteriegehäuse geöffnet werden, damit Zellmodule oder andere Komponenten gewechselt werden können. Diese Möglichkeit ist besonders wichtig, da schon eine einzelne defekte Zelle dafür sorgen kann, dass sich die Reichweite des Fahrzeugs stark verringert. Bei Akkus gilt also der altbekannte Grundsatz: Eine Kette ist immer nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Um herauszufinden, welche Zelle defekt ist, sind die Porsche-Zentren mittlerweile mit Diagnosegeräten ausgestattet, die den Akkuzustand auslesen können. In Zukunft sollen die Kunden sogar mit einer Smartphone-App den Zustand ihrer Batterie überprüfen können.

nextmove Porsche Taycan Turbo mieten
Foto: Nextmove

Um vorort Akkus reparieren zu können muss in den Porsche-Zentren natürlich die notwendige Infrastruktur geschaffen werden. Der Hersteller spricht hier von so genannten Hochvolt-Stützpunkten, die über spezielle Werkzeuge und natürlich über das speziell ausgebildete Personal verfügen. Da noch nicht jede Werkstatt einen solchen Hochvolt-Stützpunkt hat, werden auch überregionale Hub’s eingerichtet in denen die Batterien repariert werden oder von denen aus mobile Mitarbeiter entsandt werden können.

Ein Reparatur-System mit entsprechend konstruierten Akkus und einer eigens dafür entwickelten Infrastruktur ist aktuell natürlich sehr zu begrüßen. Es bleibt zu hoffen, dass andere Hersteller einen ähnlichen Weg einschlagen, damit die wertvollen Ressourcen bei der stark steigenden Anzahl an Elektroautos auch weiterhin verantwortungsvoll und sinnvoll genutzt werden können.

 

Lucid Air Deutschland-Start

Die Oberklasse-Limousine Lucid Air wird bereits seit einigen Monaten in den USA in geringen Stückzahlen ausgeliefert. Vergleichsweise früh erfolgt jetzt der Schritt nach Europa. In knapp zwei Wochen soll im Zentrum von München das erste Studio eröffnet werden. Presseberichten zufolge will das Unternehmen ab Mitte dieses Jahres in Deutschland die ersten Autos ausliefern. Auch auf Deutschlands Straßen kann man den Lucid Air mit etwas Glück schon beobachten.

Foto: Lucid Motors

 

Flux Mobility zeigt neue Transporter

Moderne Technik im altbekannten Design. Diese Bezeichnung trifft auf die neuen vollelektrischen Transporter von Flux Mobility zu. Das junge Unternehmen aus der Schweiz hat seine umfangreiche Produktpalette an elektrischen Kleintransportern bis 5,5 Tonnen vorgestellt. Die Konfigurationsmöglichkeiten sind sehr umfangreich, die Kunden können zwischen mehreren Radständen und Aufbauten wähen. Die Karosserie wird von MAN geliefert und entspricht daher der des MAN TGE bzw. des VW Crafter. Die Akkukapazität kann dem Einsatzgebiet des Fahrzeugs angepasst werden. Zur Auswahl stehen ein 33 kWh Akku für Kurzstreckenfahrten, ein 66 kWh Akku für einen erweiterten Radius und eine Version mit 99 kWh für größere Distanzen, mit der dann eine Reichweite von bis zu 350 Kilometern möglich sein soll. Bei der Antriebsart steht entweder ein Heck- oder ein Allradantrieb zur Auswahl. Die Motorleistung beträgt 140 kW und die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 130 km/h. Die Ladeleistung ist bei Wechselstrom mit bis zu 22 kW angegeben. Die Version mit dem 99 kW Akku kann mit Gleichstrom mit bis zu 100 kW laden.

Foto: Flux Mobility

nextnews: Tesla Tempolimit, Skoda Wortbruch, E-Auto Diebstahl, Nissan Ariya, KIA EV6 GT, Mach-E

Zulassungszahlen im März

Die Corona-Krise, der Chip-Mangel und der Ukraine-Krieg haben derzeit starke Auswirkungen auf den Automarkt. Im März 2022 wurden insgesant 241.330 PKW neu zugelassen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat bedeutet das einen Rückgang von 18%. Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor sind besonders deutlich betroffen: Diesel: -30%, Benzin: -27%, Plug-in-Hybride: -23%.

Doch auch an den Elektroautos geht die Krise nicht spurlos vorüber. Das jährliche Wachstum verlangsamt sich auf lediglich 15%, da einige Hersteller die Produktion im Zuge des Ukraine-Krieges verringern oder ganz stoppen mussten. Insgesamt wurden daher lediglich 34.474 Elektroautos neu zugelassen, was einem Marktanteil von 14% entspricht. Dass der Marktanteil von Elektroautos überhaupt wachsen konnten, liegt an der Marke Tesla. Der Hersteller hat im vergangenen Monat 8045 Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert. Daher verwundert es nicht, dass sich Tesla auch im März mit dem Model 3 sowie dem Model Y an die Spitze der Modellstatistik setzt.

Quelle: KBA. Grafik: Nextmove
Quelle: KBA. Grafik: Nextmove

 

Preiserhöhung Model 3

Die Fabrik in Shanghai ist vom Lockdown betroffen und war diese Woche geschlossen. Auch der Hafen in Shanghai könnte zum Nadelöhr werden, denn auch dort gibt es Lockdown-bedingte Einschränkungen. Die Lieferungen von Model 3 und Model Y aus China könnten ausgesetzt oder zumindest reduziert werden. Das Werk in Grünheide steht gerade erst am Anfang und kann das Volumen aus China vermutlich nicht kurzfristig ersetzen.

Für das Model 3 mit Allradantrieb stiegen die Preise in Deutschland im März um 10%. Den Preis vom Basis-Modell hatte Tesla bisher nicht erhöht, u.a. weil eine Preiserhöhung die Förderfähigkeit aller Model 3 gefährdet hätte. Am 01.04.22 hat Tesla jedoch den Preis des günstigsten Model 3 um 7000 € und damit auf 49.990 € erhöht. Eine entsprechende Neulistung bei der BAFA erfolgte bis Redaktionsschluss nicht, ist aber wahrscheinlich bereits von Tesla beantragt.

Konfigurator des Tesla Model 3 nach der Preisanpassung. Quelle: Tesla

Vor dem Hintergrund der Zwangspause in Shanghai konnte man vermutlich nicht länger warten und Tesla versucht jetzt die Nachfrage über den Preis zu reduzieren. Die neue Basis-Variante aller neu bestellten Model 3 wird vermutlich als “Model 3 2022 Europe” gelistet. Der gelistete Netto-Grundpreis wird bei mindestens 44.508,40 € liegen. Des Weiteren erhalten die Kunden aller neu bestellten Model 3 nur noch 5000 € staatliche Förderung.

 

Marktstart Nissan Ariya in Deutschland

Nissan nimmt Bestellungen für den Ariya an und nennt damit auch erste Preise. Zum Marktstart gibt es 3 Versionen und damit einen vereinfachten Konfigurator. Das erleichtert den Anlauf der Produktion. Preislich startet der kleine Akku mit 63 kWh bei 47.490 € und damit knapp unter der Schwelle von 40.000 €. Daher ist das Modell im vollen Umfang förderfähig. Die Basis-Variante bietet einen Frontantrieb mit 160 kW Leistung und eine Reichweite von bis zu 420 Kilometern.

Der Nissan Ariya ist ab sofort auch in Deutschland bestellbar. Foto: Nissan

Bestellstart des neuen KIA Niro EV

Am Montag haben wir den neuen KIA NIRO EV auf unserem YouTube Kanal vorgestellt. Das Auto wurde umfangreich technisch aufgewertet, zumindest in der von uns gezeigten vollen Ausstattung. Zur Ausstattung gehören jetzt ein HUD-Display, eine V2L-Funktion, mehr Platz im Auto und im Kofferraum, eine optionale Anhängerkupplung und weitere Verbesserungen, z.B. eine Vorkonditionierung für den Akku für verbesserte Ladeleistung im Winter. Am Dienstag war der Bestellstart und die finale Preisliste wurde veröffentlicht.

Preislich liegen die Varianten geringfügig über dem Niveau des Vorgängers. Durch die Aufwertungen könnte man KIA aber fast schon eine Preiskonstanz bescheinigen, da der V2L-Adapter ab der mittleren Ausstattungslinie beispielsweise schon zur Serie gehört.

Wenn ihr mehr über den neuen KIA Niro EV erfahren wollt, dann schaut euch gerne unser ausführliches Video an.

Tempolimit für Tesla-Fahrer

In den USA hat Tesla bereits im Mai 2021 das Radar aus den Autos entfernt und setzt für den Autopilot ausschließlich  Kameras ein. Laut Elon Musk geschah dies aus Kostengründen und weil künstliche Intelligenz mit Kameras langfristig besser fahren wird als jeder Mensch. Nun ist es auch in Europa und Asien soweit. Alle Model 3 und Model Y, die im April ausgeliefert werden, haben kein Radar mehr an Board.

Für einen kurzen Zeitraum während dieser Umstellung können Fahrzeuge mit Tesla Vision vorübergehend mit eingeschränkten oder inaktiven Funktionen ausgeliefert werden. Darüber hinaus ist der Lenkassistent auf eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h und eine längere Mindestfolgedistanz begrenzt. Das bedeutet ein Tempolimit von 130 km/h für Tesla-Fahrer, wenn diese mit Autopilot unterwegs sind.

 


nextnews: 1. April, Tesla Autopilot Urteil, Skoda & Audi Software, Batterie Garantie, Benzinknappheit

Rüge und Klage gegen Teslas Autopilot

Die Marke Tesla ist für viele fest mit dem Begriff Autopilot verbunden. Bereits 2016 hatte Elon Musk angekündigt, ein Tesla-Protoyp werde 2017 voll autonom von Los Angeles nach New York fahren. Inklusive automatisierter Ladevorgänge. Anfang 2018 wurde das Versprechen für die zweite Jahreshälfte erneuert. Und 2020 wurde es für alle Fahrzeuge mit Full Self Driving angekündigt. In der Praxis dauert es erfahrungsgemäß relativ lange, bis den Ankündigungen die versprochenen Funktionalitäten folgen.

Getuntes Tesla Model 3_nextmove_Wallpaper_17
Quelle: nextmove

In unserem Video zum großen Test der neuen VW-Software kommentierten viele Tesla-Besitzer, sie würden sich eine Schilderkennung mit automatischer Übernahme von Tempolimits in die Fahrassistenz wünschen. VW und und viele andere Hersteller bieten das bereits länger an - Tesla jedoch nicht. Der Hersteller verkauft aktuell für das Model 3 und das Model Y in Deutschland “Volles Potenzial für autonomes Fahren” für 7500 €. Jedoch werden auch damit auf Autobahnen keine Schilder erkannt.

Im Tesla-Konfigurator kann das FSD für 7500 € bestellt werden. Quelle: Tesla

In Deutschland hat jetzt ein Tesla-Fahrer den Hersteller wegen Nichterfüllung der versprochenen Autopilot-Funktionalität verklagt und Recht bekommen. Tesla wurde wurde verklagt, ein Model 3 zurücknehmen, weil das sogenannte FSD-Paket (Volles Potenzial für autonomes Fahren) erhebliche Mängel aufweist. Die Einzelheiten und Begründungen zum Urteil erfahrt ihr in unseren nextnews.

Elon Musk hat jedoch auf Twitter reagiert und angekündigt, dass "Full Self Driving" in diesem Sommer verfügbar sein soll. Genauere Angaben zum Termin machte er jedoch nicht.

 

Neuer Kia E-Niro

Vor einigen Wochen hatten wir erste Bilder des neuen KIA e-Niro gezeigt. Beim Lesen der ersten Pressemitteilung drängte sich damals der Eindruck auf, dass nur der Look neu ist und das Autos selbst technisch weitgehend unverändert bleibt. Das liegt daran, dass Kia bisher noch keine Aussagen zu technischen Neuerungen gemacht hat.

Der neue Kia e-Niro ist bald bei uns im Test. Quelle: Kia

Inzwischen hatten wir die Gelegenheit das Auto aus der Nähe anzuschauen und wir sind sicher, dass der erste Eindruck getäuscht hat. Es wird sich jede Menge ändern. Was genau, das erfahrt ihr am kommenden Montag in einem Video.

 

Stolperfalle Elektroauto

Von einer eigenen Wallbox können Elektroauto-Fahrer in Städten oftmals nur träumen. Besonders dann, wenn das eigene Fahrzeug auf einer öffentliche Straße parkt, kann man eigentlich nur auf die öffentlichen Ladesäulen zurückgreifen. Aber dennoch kursieren im Internet immer wieder Bilder von E-Autos, die auf der Straße stehen und aus dem Fenster einer Wohnung mit Strom versorgt werden. Doch ist das überhaupt erlaubt?

Ladekabel können auf dem Gehweg zu einer Stolperfalle werden. Quelle: nextmove

Das Verwaltungsgericht Frankfurt hat dazu im Februar ein Urteil veröffentlicht. Im konkreten Fall ging es um einen E-Auto-Besitzer, der das Ladekabel über einen Bürgersteig verlegen wollte und dafür eine straßenrechtliche Sondernutzung beantragt hat. Das Kabel sollte allerdings nicht ungeschützt auf dem Gehweg verlegt werden, sondern durch eine Kabelbrücke überdeckt werden. Das hätte auf der einen Seite die Stolpergefahr verringert und das Kabel vor Beschädigungen geschützt. Das Gericht hat die Verwendung von Kabelbrücken allerdings nicht für ausreichend befunden, da dennoch ein Hindernis z.B. für gehbehinderte Personen bestehe. Die zuständige Behörde darf deshalb keine Genehmigung erteilen.

 


nextnews: THG-Auszahlung, Aral überholt IONITY, bebende E-Autos, Audi Kleinwagen, BMW iX1,GigaBerlin

Lieferengpässe bei Elektroautos verschärfen sich

Aktuell folgt eine Krise die auf die nächste und wir leben in einer Welt, in der man leider nichts mehr ausschließen kann, was noch schlimmers kommen könnte. Die Klimakrise, die Corona-Pandemie, der Chipmangel, und jetzt ein Krieg in Europa. Absehbar ist seit Putins Ankündigung von dieser Woche, dass Russland Öl und Gas jetzt in Rubel bezahlt haben möchte, dass sich durch unsere Abhängigkeit von Russlands fossiler Energie die Energiekrise weiter verschärfen wird. Es drohen daher Preissteigerungen und Lieferengpässe.

Das hat auch Auswirkungen auf die Autoindustrie und damit auf die Elektromobilität. Bei vielen Herstellern steigen Preise und Lieferzeiten. Bei vielen Marken gibt es besonders für E-Autos feste Kontingente, Beispiele sind Skoda, Seat und zuletzt auch VW für die Modelle ID.3 und ID.4, sowie den E-up. Oftmals dürfen kleine Händler dieses Jahr nur eine einstellige Anzahl von Bestellungen annehmen. Auch der neue ID.5 ist für dieses Jahr bereits ausverkauft, bevor überhaupt das erste Auto bei den Händlern ankam. Bereits zu Beginn des Jahres hatten wir unsere Erwartung geäußert, dass wir dieses Jahr weniger neue E-Autos auf die Straßen bekommen als im Vorjahr. Außerdem wird nicht die Nachfrage der Kunden nach bestimmten Modellen die Zulassungszahlen bestimmen wird, sondern die Lieferfähigkeit einzelner Hersteller. So war im Januar erstmals der Fiat 500 auf Platz 1 der deutschen Zulassungsstatistik. Die Lieferzeiten für Neubestellungen lagen zu Jahresbeginn noch bei 3-4 Monaten.

Die vollelektrische Version des beleibten Fiat 500 ist vorerst nicht mehr bestellbar. Foto: Stellantis

Diese Woche gab es dann einen Rückschlag, nämlich einen Bestellstopp für dieses Modell. Aber auch Renault musste die Notbremse ziehen. Noch vor ca. 2 Wochen hieß es dort selbstbewusst  “(...) im Gegensatz zu einigen namenhaften Wettbewerbern sind wir noch in diesem Jahr lieferfähig.” Um das zu unterstützen gab es eine BAFA-Garantie für alle Kunden, gekoppelt an eine zugesicherte Auslieferung bis zum 20.12. diesen Jahres.

Renault Megane E-Tech Electric
Der Renault Megan E-Tech ist das Flaggschiff unter den Elektroautos von Renault. Quelle: Renault

Und diese Woche heißt es in einer internen Mitteilung an die Händler: “Aktuell sehen wir uns mit einer kurzfristig aufgekommenen Unsicherheit bezüglich Elektro- und Plug-in-Hybridfahrzeugen konfrontiert. Bis zur Klärung sind wir leider gezwungen, vorübergehend die Annahme von Kaufanträgen auszusetzen.” Konkret bedeutet das eine vorübergehende Sperre für Neubestellungen und das schnelle Ende der BAFA-Garantie. Stichtag war der 25.03.22. Immerhin wurde der Bestellstop vorab angekündigt, sodass die Händler noch die Möglichkeit hatten, Kunden die sich gerade im Bestellprozess befinden entsprechend zu informieren. Und offenbar besteht Hoffnung: “Seien Sie versichert, dass wir alles daran setzen werden, die Situation möglichst kurzfristig zu klären.” Betroffen sind alle drei Elektromodelle: Zoe, Twingo und Megane E-Tech.

Vor dem Hintergrund der langen und vor allem unplanbaren Lieferzeiten bei zugleicher Verknappung fossiler Energieträger, drängt sich natürlich die Forderung nach einer Verlängerung von Umweltbonus und Innovationsprämie in gleicher Höhe auf. Wir halten es trotzdem für sinnvoll, die Fördersätze leicht abzusenken und die Haltefrist zu erhöhen. Egal wie man sich im Wirtschaftsministerium entscheidet, die Kunden sollten möglichst kurzfristig Klarheit bekommen und eine neue Förderrichtlinie zum Umweltbonus für 2023 muss eigentlich noch im ersten Halbjahr kommen.

 

VW ID. Produktion startet wieder

Gute Nachrichten gab es diese Woche für alle Kunden die auf eines der folgenden Fahrzeuge warten: VW ID.3, ID.4, ID.5, Cupra Born, Audi Q4 e-tron und Skoda Enyaq. In Zwickau, Dresden und Mlada Boleslav musste die Produktion kurz nach Beginn des Krieges in der Ukraine gestoppt oder heruntergefahren werden. Grund waren ausbleibende Lieferungen von Kabelbäumen aus den Produktionsstandorten des Zulieferers Leonie in der Ukraine. Die Produktion von Kabelbäumen erfordert viel Handarbeit und erfolgt deshalb häufig in Osteuropa. Zwei Drittel der Belegschaft sind Frauen. Am Mittwoch berichtete der Spiegel, dass jetzt die Produktion der Kabelbäume wieder anläuft.

Aktuell sei man bereits im Zwei-Schicht-Betrieb, wobei die Schichten teilweise verkürzt werden. Ukrainische Mitarbeiter, die nach Rumänien geflüchtet sind, würden dort teilweise in anderen Leonie-Werken aufgenommen. Ursprünglich wollte man bei VW in Zwickau im April wieder starten. Laut einem MDR-Bericht, wurde der Start auf den kommenden Montag vorgezogen - zunächst im Zwei-Schicht-Betrieb. Die Gläserne Manufaktur in Dresden produziere ab Mittwoch wieder.  Was den Ausblick angeht hieß es, dass die Produktion in den nächsten Wochen je nach Versorgungslage gesteuert wird.

 

BMW iX1

Im nächsten Jahr soll die Produktion in Leipzig anlaufen und jetzt wurden erste Informationen zum iX1 veröffentlicht. Neben einigen wichtigen Eckdaten gab es auch ein erstes Teaser-Bild, das die Front-Partie des iX1 zeigt. Viel kann man auf dem Bild allerdings nicht erkennen, die Front erinnert ein wenig an den BMW i3. Besonders markant sind hier natürlich auch die Nieren im Kühlergrill.

Erstes Teaser-Bild des BMW iX1. Foto: BMW

Die Reichweite des iX1 gibt BMW mit über 400 Kilometern an.  Laut Prognose des aktuellen Entwicklungsstands liegt die WLTP-Reichweite wohl im Bereich von 413-438 Kilometern.  Zur Akkugröße hat BMW noch keine Angaben gemacht, aber für über 400 Kilometer müssten mindestens 60 kWh verbaut werden.

Der iX1 basiert nicht auf einer reinen Elektro-Plattform, es wird zusätzlich auch einen Verbrenner sowie einen Plug-in-Hybriden als Antrieb geben. Der Verbrenner wird als herkömmlicher X1 schon dieses Jahr verfügbar sein, Plug-in-Hybrid und vollelektrischer Antrieb folgen dann später.

 

Kleinwagen von Audi

Kürzlich hat VW mit dem ID. Life einen Ausblick in die Zukunft von elektrischen Kleinwagen aus dem VW-Konzern gegeben. Nun hat auch Audi die Planung eines elektrischen Kleinwagens angekündigt. Laut Entwicklungsvorstand Oliver Hoffmann sollen bis 2027 in allen Kernsegmenten der Marke vollelektrische Modelle angeboten werden.

Das A-Segment (also die Kleinwagen-Klasse) soll hier vor allen Dingen im Premium-Segment eine wichtige Rolle spielen. Zunächst wird es jedoch für die Verbrenner-Kleinwagen A1 und Q2 keinen Nachfolger geben. Diese Fahrzeugklasse könnte daher bei Audi in den nächsten Jahren vollelektrisch werden. Laut Zulassungsstatistik des KBA wurden im Jahr 2021 von Audi 38 Audi A1 mit rein elektrischem Antrieb zugelassen. Das zeigt, dass der Hersteller schon seit einiger Zeit am Testen ist.

Der beliebte Audi A1 wird vorerst keinen Nachfolger bekommen. Foto: Audi

Allerdings dürfte es unwahrscheinlich sein, dass auf Basis des aktuellen A1 noch ein Elektroauto in Serie gebaut wird, da das Modell ja in Zukunft auslaufen soll.

Wir bei nextmove begrüßen ausdrücklich jegliche Pläne zu elektrischen Kleinwagenn, da wir eine Trendumkehr in der Autoindustrie brauchen. Was Audi angeht, wird man natürlich auch im Kleinwagen-Segment auf Premium statt günstig setzen. Aber Klein ist schon mal gut.


nextnews: Tesla Preisprognose, Audi A6 etron Kombi, Mercedes EQE, BMW i7, Ford, Sion, Carsharing

Neue E-Autos von Ford

Diese Woche hat Ford seine Pläne für die nächsten Jahre konkretisiert. Bis 2024 sollen sieben neue E-Autos in die Produktpalette aufgenommen werden. Bereits eingeführt ist der Mustang Mach-E, den nextmove schon in mehreren Videos vorgestellt hat. 2024 wird der Puma elektrisch kommen. Das Auto ist aktuell Ford's meistverkauftes Modell in Europa. Die Produktion soll dann im rumänischen Craiova anlaufen.

Aktuell gibt es den Ford Puma ausschließlich als Verbrenner - das soll sich aber bald ändern. Foto: Ford

Bereits länger bekannt ist eine Kooperation mit Volkswagen, konkret geht es um zwei neue Modelle auf der Basis von VW's MEB-Plattform. Auch dazu gab es jetzt weitere Daten: Im kommenden Jahr startet in Köln die Produktion eines “mittelgroßen, fünfsitzigen Sport-Crossover” mit 500 Kilometern Reichweite. Auch das zweite Modell auf MEB-Basis soll in Köln gebaut werden und ab 2024 vom Band laufen.

Am Standort Köln sollen insgesamt 2 Milliarden Dollar investiert werden. Die Investition umfasst auch den Aufbau einer neuen Anlage zur Montage von Fahrzeugbatterien. Die weiteren Fahrzeuge sind allesamt Nutzfahrzeuge, basierend auf den bekannten Ford-Modellreihen in den jeweiligen Segmenten. Die Kooperation mit Volkswagen ist zunächst auf sechs Jahre angelegt. Das Volumen wurde gegenüber den bisherigen Planungen auf 1,2 Millionen MEB-Fahrzeuge verdoppelt.

 

Mercedes EQE

Bei Mercedes sind ab sofort die ersten beiden Varianten des neuen EQE bestellbar. Dabei handelt es sich um den EQE 350+ sowie das Topmodell AMG EQE 43 4Matic. Die Listenpreise beginnen ab ca. 70.000 €. Die Variante 350+ ist aktuell förderfähig mit 2975 € vom Hersteller und 5000 € vom Staat, wobei das Modell Stand 17.03.2022 noch nicht auf der BAFA-Liste stand. Für diesen Preis bekommt man dann das Modell 350+ mit einer Leistung von 215 kW und einer Reichweite von 639 Kilometer nach WLTP. Der Verbrauch soll bei um die 16 kWh auf 100 Kilometern liegen, die Ladeverluste sind bei Hersteller-Verbrauchsangaben grundsätzlich schon mit eingerechnet.

Die vollelektrische Alternative zur Mercedes E-Klasse. Foto: Mercedes

Das AMG-Modell startet bei ca. 104.000 €. Der Allradantrieb bietet 350 kW Leistung. Das spiegelt sich allerdings im Verbrauch bzw. der Reichweite wider. Bei einem WLTP-Verbrauch von fast 20 kWh liegt die Reichweite nur noch bei 530 Kilometern, das sind über 100 Kilometer weniger als beim EQE 350+. Beide Varianten haben einen Akku mit einer Kapazität von 90,6 kWh. Es ist wahrscheinlich, dass sich Mercedes für eine später verfügbare, günstigere Einstiegsversion einen kleineren Akku vorbehält. Das würde erklären, weshalb der derzeitige EQE 350 schon ein “Plus” im Namen trägt.

 

Audi A6 e-tron

Gestern präsentierte Audi das seriennahe Concept-Car Audi A6 etron. Sowohl der Sportback als auch der Avant sind knapp 5 Meter lang und basieren auf der neuen PPE-Plattform von Porsche und Audi. Angekündigt sind eine leistungsstarke 800-Volt-Technik, 270 kW Ladeleistung und eine WLTP-Reichweite von bis zu 700 Kilometern. Dafür sorgt zum einen ein großer Akku mit ca 100 kWh Kapazität und ein CW-Wert von ca. 0,22. Die Nutzung der gesamten Fahrzeugbasis macht für den Akku ein relativ flaches Layout möglich.

Foto: Audi

Neben Allradantrieb wird es im Programm auch Basisvarianten mit Heckantrieb geben, die auf minimalen Verbrauch und maximale Reichweite hin optimiert sind. In der Top-Allrad-Variante ist ein Sprint auf 100 km/h in unter vier Sekunden angekündigt. Für normales Laden soll optional ein 22 kW onbaord-Lader angeboten werden. Neben dem A6 will Audi auf dieser Plattform ab dem kommenden Jahr mehrere Fahrzeuge vorstellen.

Die deutschen Wettbewerber setzen in ihren gerade eingeführten Topmodellen Mercedes EQE und EQS, sowie BMW iX aktuell noch auf ein 400-Volt System. Audi kündigt eine Ladezeit von 5% auf 80% in unter 25 Minuten an. Bei BMW und Mercedes sind es aktuell bei etwas größeren Akkus 32 bzw. 34 Minuten.

 

Produktion des Sion

Das Münchner Unternehmen will in diesem Jahr mit der Erprobungsphase der Serienproduktion starten. Diese Prototypen sollen grundsätzlich dem späteren Serienfahrzeug entsprechen, kleinere Änderungen beispielsweise beim Design behält man sich aber noch vor. Die produzierten Prototypen sollen in ein einem weiteren Schritt dann weltweit unter verschiedenen Extrem-Bedingungen getestet werden. Insbesondere die verschiedenen klimatischen Bedingungen dürften bei der Batterie- und vor allem der Solartechnologie besonders interessant sein.

Foto: Sion

Die öffentliche Vorstellung des Sions ist für diesen Sommer geplant - mit der Serienproduktion will das Unternehmen dann im Jahr 2023 beginnen. Der geplante Bruttolistenpreis soll bei 28.500€ liegen. Der LFP-Akku soll mit 54 kWh eine Reichweite von 300 Kilometer ermöglichen. Spannend wird, ob die angekündigten durchschnittlich 112 Kilometer eigene Solar-Ladung pro Wochde in der Praxis zu erreichen sind.

 

Autonom und elektrisch übers Feld

Bei schweren Nutzfahrzeugen, zum Beispiel auch Landmaschinen, galt der vollelektrische Antrieb lange Zeit als eher ungeeignet. Das liegt natürlich an dem extrem hohen Gewicht und dem damit verbundenen Energieverbrauch der Fahrzeuge. Zudem sind Ladestops bei Arbeiten auf dem Feld nicht möglich und die teuren Maschinen müssen in der Saison über viele Stunden ohne Unterbrechung laufen.

Der Landmaschinen-Hersteller John-Deere will mit seinem neuen Prototyp mit dem Namen Sesam 2 nun beweisen, dass Traktoren nicht nur elektrisch, sondern dazu auch noch autonom fahren können.  Der Sesam 2 kann völlig selbstständig und lokal emissionsfrei den Acker pflügen, während sich die Landwirte mit anderen Arbeiten beschäftigen können. Dabei verfügt das Fahrzeug nicht mehr über eine feste Fahrerkabine.

Foto: John Deere

Für Überführungsfahrten z.B. vom Hof zum Feld kann die Maschine eine mobile Fahrerkabine aufnehmen, in der der Fahrer das Fahrzeug im öffentlichen Straßenverkehr bis zum Acker bewegt. Danach wird die Kabine einfach wieder abgesetzt. Für ausreichend Strom sorgt ein 1.000 kWh großer Akku. Dieser ist damit fast 10 mal größer als der eines E-Autos der Oberklasse. Das reicht für einen ganzen Arbeitstag auf dem Feld. Besonders bei sehr großen Ackerflächen dürfte so ein autonomer Traktor eine erhebliche Arbeitserleichterung für den Alltag sein. Noch handelt es sich bei dem Sesam 2 allerdings um einen Prototypen.

 

 

 

 


nextnews: Elektro-Kombi, VW eUp ausverkauft & ID Lieferzeiten, Toyota bZ4X, Tesla, Ladetarife, MG5

Erster vollelektrischer Kombi

In den letzten Wochen hat Nextmove wiederholt darüber berichtet, dass es auf dem Markt  nach wie vor viel zu wenig elektrische Kleinwagen gibt. Doch wie sieht das eigentlich bei vollelektrischen Kombis aus? Bisher gab es in dieser Fahrzeugklasse neben den klassischen Benzinern oder Dieseln nur Plug-in Hybride. Der Hersteller MG will diese Lücke jetzt mit dem MG 5 Electric schließen. Es handelt sich hierbei um einen 4,60 Meter langen Kombi, der mit seinen knapp 480 Litern Kofferraumvolumen in der Kompaktklasse angesiedelt ist und eine vollelektrische Alternative zu den Platzhirschen VW Golf Variant oder Ford Focus Kombi bietet.

Foto: MG

Zum Marktstart im März wird es einen Akku mit einer Kapazität von 61 kWh geben, mit dem nach WLTP eine Reichweite von 400 Kilometern möglich ist. Später soll dann noch ein kleinerer Akku mit 50 kWh folgen, der dann um die 320 Kilometer Reichweite bieten wird. Bei der kleinen Batterie beträgt die Motorleistung 115 und bei der großen 130 kW. Geladen wir der Akku bei Wechselstrom dreiphasig mit bis zu 11 kW und bei Gleichstrom mit bis zu 87 kW. Damit soll man im besten Fall in ca. 40 Minuten von 5 auf 80 Prozent laden können.

Foto: MG

Der MG 5 mit dem 50 kWh Akku soll in der günstigeren Ausstattungslinie “Comfort” nach Abzug aller Förderungen bei 25.920€ starten. Der Aufpreis für den größeren Akku mit 61 kWh beträgt genau 3000€ - daher ergibt sich ein  Einstiegspreis von 28920€ nach Förderung. Nextmove ist schon sehr gespannt auf das Fahrzeug, da der Hersteller beim MG5 eindeutig vom derzeitigen SUV-Trend abweicht und damit zeigt, dass praktische Autos nicht zwangsläufig mehr Bodenfreiheit oder zusätzliche Plastikverkleidung brauchen. Wir glauben, dass das Auto aufgrund des günstigen Einstiegspreises besonders bei jungen Menschen und Familien beliebt sein wird.

 

Bestellstart VW eUp

Nextmove hat das Comeback des VW e-Up als Comeback des Jahres ja bereits am 14. Januar angekündigt. Vergangenen Freitag war es dann soweit und VW hat medienwirksam die Bestellbücher geöffnet. Preislich liegt das nahezu voll ausgestattete Sondermodell Style “Plus” wie von Nextmove angekündigt bei knapp 27000€ Listenpreis.

Abholung blauer Elektroautos VW eUp
Foto: Nextmove

In der Pressemeldung hieß es: “Der e-up! trägt mit seinem Markterfolg zur E-Offensive von Volkswagen bei.” Viele Händler sehen das allerdings anders, denn erwartungsgemäß hat VW trotz der Ausreizung der Preisobergrenze auch dieses Modell wie schon zuvor ID.3 und ID.4 einer Quotierung unterzogen. Die Stückzahlen für die Verkaufsfreigabe der Händler liegen auf dem Niveau des ID.3 und 4. Damit ist die Schlagzeile zum Verkaufsstart nach gut einer Woche bereits wieder überholt und der e-Up ist nach unserer Einschätzung allein durch die Bestellungen von vorgemerkten Interessenten für 2022 wieder ausverkauft.

 

VW reagiert auf Chipmangel

Der Chipmangel und die unterschiedlichen Reaktionen der Hersteller sind nahezu jede Woche ein Thema bei Nextmove. Diese Woche gibt es gravierende Einschnitte bei Volkswagen zu vermelden. In den vergangenen Tagen gab es umfangreiche Umstellungen im Konfigurator für die ID-Modelle. Für die Modelle ID.4 und ID.5 ist beispielsweise kein Infotainmentpaket Plus mehr bestellbar. Der wichtigste Bestandteil dieses Pakets ist das Head-Up-Display, dass bei der Markteinführung der Modelle noch zentrales Argument des Marketings für die neuen MEB-Modelle war. Für den ID.3 ist das Paket allerdings noch bestellbar.

Hintergrund dieser Umstellungen ist der Chipmangel. Und natürlich ist das auch der Grund für lange Lieferzeiten und Verschiebungen der Liefertermine von bereits bestellten Fahrzeugen. Dazu heißt es am 18. Februar in einer internen VW-Mitteilung an das Händlernetz: “Durch die aktuelle Situation bei der Verfügbarkeit von Halbleitern ergibt sich auch bei den ID.-Modellen ein steigender Bestellbestand von noch nicht zur Produktion eingeplanten Fahrzeugen und verlängerten Lieferzeiten.”

Der Baukasten an Maßnahmen wird nun erweitert.

  • Wegfall von preisgünstigen Basismodellen.
  • Preiserhöhungen im Modelljahreswechsel.
  • Quotierung der Auftragsannahme.
  • Ausdünnen relevanter Pakete im Konfigurator.
  • Und jetzt neu: Änderungen von bestehenden Bestellungen!
  • Dazu heißt es in der internen Mitteilung:

“Nichtsdestotrotz können bei Verzicht folgender Pakete Fahrzeuge kurzfristig gebaut werden:” Konkret können Kunden, die auf ihr Auto warten, beim Händler unter dem Stichwort “Ausstattungsanpassung” ihre laufende Bestellung entsprechend zusammenstreichen, um deutlich früher ein Auto zu bekommen.

Folgende Ausstattungsoptionen sind davon betroffen:

Quelle: VW

 

Tesla Supercharger-News

Nach dem offenbar erfolgreichen Testlauf an ausgewählten Superchargern in den Niederlanden hat Tesla nun alle Supercharger für Elektroautos anderer Marken freigegeben. 35 Supercharger Standorte im Land sind nun für jedes E-Auto mit einem CCS-Anschluss nutzbar. Das einzige was es dazu braucht ist die Tesla-App. Jede Ladestation hat eine Plakette mit einer Kennung am Sockel. Wenn z.B. das Kabel von Ladesäule 2A gestartet werden soll, muss diese in der Tesla-App ausgewählt werden. Ab dann hat der Nutzer zwei Minuten Zeit, um den Vorgang zu starten.

Laut der Homepage von Tesla dürfen derzeit nur Elektroautofahrer aus den Niederlanden, Frankreich, Norwegen, Deutschland und Belgien dieses Angebot nutzen. In den Niederlanden werden für das Laden von Gelegenheitsnutzern 69 bis 71 Cent aufgerufen. Wer ein Abo mit 13 Euro Monatsgebühr abschließt, lädt zum gleichen Preis wie die Tesla-Fahrer. In den Niederlanden sind das aktuell weniger als 30 cent pro kWh.

Verkaufstart Toyota bZ4X

Weltweit ist man bei den Stückzahlen Marktführer, bei rein elektrischen PKW hat sich der Hersteller allerdings lange Zeit zurückgehalten. Jetzt beginnt die Elektro-Offensive auch bei Toyota. Das erste  Modell ist der bZ4X. Hier sind die wichtigsten Daten zum Marktstart im März. Es gibt eine Akkugröße mit 71,4 kWh für Reichweiten im Bereich von 410 bis 450 Kilometern nach WLTP. Angeboten wird ein Heckantrieb mit 150 kW Leistung und eine Allrad-Version mit 160 kW. Für beide Varianten gibt es eine optionale Anhängerkupplung für bis 750 kg Zuglast.

Foto: Toyota

Die Listenpreise beginnen in Deutschland bei 47.490€ für den Heckantrieb. Der Allrad kostet 3000€ Aufpreis. Ein Comfort und Technik-Paket sind für 3900€ bzw. 3700€ erhältlich. Ein Panoramadach und Metallic-Zweifarblackierung für zusammen 1900€ runden die Ausstattungsliste ab. Voll ausgestattet landet man als Kunde bei einem Listenpreis von ca. 60.000€. Alle Ausstattungsdetails sind allerdings noch nicht bekannt.


nextnews: VW ID.Buzz Varianten, Jeder 10. Tesla fällt durch, Smart #1, Zulassungszahlen, Erlkönige

ID.Buzz Vorschau

Am 9. März findet nach langem Warten die Weltpremiere des VW ID.Buzz statt. Nextmove erwartet zum Start nur eine Motorisierung, und zwar den bekannten Heckantrieb mit 150 kW Leistung und dem Akku mit einer Kapazität von 77 kWh. Beim Cargo wird es Varianten mit jeweils zwei oder drei Sitzplätzen geben. Bei der sogenannten "People-Variante" kommt zum Start ein Fünfsitzer. Das Auto ist mit 4,70 Metern Länge und einem Radstand von 3 Metern in diesem Segment vergleichsweise kompakt und daher nur 12cm länger als ein ID.4.

Zwar noch leicht getrant, dennoch erkennt man die dynamische Form des ID. Buzz. Foto: Martin Meiners, Volkswagen

Beim Preis hatten Medien letzte Woche zunächst die Marke von 60.000€ zum Einstieg vermeldet. Nextmove hat erfahren, dass der Einstiegspreis im Bereich von 55.000€ Listenpreis liegen wird. Beim Cargo kann von einem einem Preis von um die 47.000€ ausgegangen werden. Außerdem platziert sich das Auto damit im Netto-Basispreis unterhalb der 40.000€- Marke und qualifiziert sich daher für den vollen staatlichen Umweltbonus. Die ersten Kunden können so den Cargo nach Abzug des Umweltbonus zumindest dieses Jahr für unter 38.000€ kaufen. Nächstes Jahr wird die Förderung aller Voraussicht nach abgeschmolzen.

Aus der Sicht von Nextmove differenziert sich VW mit dem Buzz klar von den Wettbewerbern, die aktuell vor allem aus dem Stellantis-Konzern kommen und in der Gesamtbetrachtung des Marktes momentan eher als Exoten eingeordnet werden müssen. Der ID. Buzz wird in den Zulassungszahlen wahrscheinlich eine ganz andere Rolle spielen, als die bisherigen Wettbewerber. Der frische Auftritt wird unterstützt von einer mutigen Farbpalette. Weiß, Grau und Schwarz sind nicht mehr zeitgemäß. Der ID.Buzz kommt zum Start in sechs Farben, darunter auch ein Limonengelb, Orange Metallic und ein helles Grün Metallic. Außerdem sind vier verschiedene Kombilackierungen mit weiß verfügbar. Auch eine schwenkbare Anhängerkupplung ist zum Verkaufsstart optional erhältlich, zur Zuladung gibt es noch keine näheren Informationen.

Foto: Volkswagen

Als Ersatz für den Langstrecken-Familienvan ist ist das Auto mit dem 77 kWh Akku gerade in Deutschland allerdings nur bedingt geeignet. Auch wenn die WLTP-Reichweite über 400 Kilometer beträgt, bedeutet das im Realbetrieb auf der Autobahn, dass man Etappen von maximal 200 Kilometern zwischen den Ladestops fahren kann. Allerdings könnte VW in naher Zukunft beim Akku noch aufrüsten, da das Fahrzeug auf der MEB-Plattform basiert und somit bei Akku und Motorisierung flexibel ausgelegt ist. Mit hoher Wahrscheinlichkeit kommt noch ein kleinerer und ein größerer Akku, der dann ca. 100kWh bieten wird und voraussichtlich über 500 Kilometer WLTP-Reichweite ermöglicht. Dazu wird es auch einen Allradantrieb im Angebot geben.

 

Zulassungszahlen im Januar

Nach dem starken Dezember wurden im Januar nur vergleichsweise wenige Elektroautos zugelassen. 20.892 Neuzulassungen sind zwar ein Plus von 28% gegenüber Januar 2020 aber dennnoch deutlich weniger als im Durchschnitt des Jahres 2021. Auf den vorderen Plätzen gab es in diesem Monat trotzdem große Überraschungen. Zum ersten Mal auf Platz 1 befindet sich der Fiat 500 und damit ein Vertreter der Kleinstwagenklasse. 1261 Fahrzeuge hätten im Dezember gerade mal für Platz 12 gereicht. Ebenfalls zum ersten Mal auf einen vorderen Platz schafft es der Kleinwagen Opel Corsa mit 1051 Neuzulassungen. Im Jahr 2021 hat es für den Corsa nur für Platz 11 gereicht.

Quelle: KBA; Grafik: nextmove

 

Jedes zehnte Model S fällt beim TÜV durch

Die Zahl der Elektroautos auf unseren Straßen ist in den letzten beiden Jahren stark angestiegen. Aber bisher gab es kaum Erfahrungen dazu, wie technisch zuverlässig und vor allen Dingen sicher E-Autos im Alltag eigentlich sind. Das liegt vor allem daran, dass PKWs nach ihrer Neuzulassung erst nach 3 Jahren zum ersten mal zur Hauptuntersuchung müssen. 2021 betraf das erstmalig die Fahrzeuge, die im Jahr 2018 zugelassen wurden. Im Zeitraum von Juni 2020 bis Juni 2021 hat der TÜV über 5000 Elektroautos geprüft und konnte deshalb zum ersten Mal Statistiken für einige Modelle erstellen.

nextmove smart fortwo Elektroauto in Leipzig
Der Smart ForTwo ED macht beim TÜV-Report unter den Elektroautos die beste Figur. Foto: nextmove

Am besten schneidet bei diesem Vergleich der Smart Fortwo ED mit einer Mängelquote von 3,5% ab. Das bedeutet, dass 3,5% der Fahrzeuge “erhebliche Mängel” hatten und daher keine Plakette bekommen haben. Auf dem 2. Platz befindet sich der BMW i3. 4,7% der Autos hatten “erhebliche Mängel”. Platz 3 belegt  mit einer Mängelquote von 5,7% der Bestseller Renault Zoe. Der Zoe hatte überdurchschnittlich häufig Probleme mit der Beleuchtung und den Achsaufhängungen.

Der letzte Platz in diesem Vergleich geht an das Tesla Model S. Mehr als jedes 10. genauer gesagt: 10,7% der Fahrzeuge fallen bei der HU durch und bekommen daher keine Plakette. Schuld an diesem schlechten Ergebnis sind in vielen Fällen defekte Querlenker und Mängel bei der Beleuchtung.

nextmove Tesla Model S grau
In der Flotte von nextmove gab es beim Tesla Model S bisher keine Auffälligkeiten bei der Hauptuntersuchung. Foto: nextmove

Ein Problem, dass viele Besitzer von Elektroautos haben, sind korrodierte Bremsscheiben. Aufgrund der Rekuperation, die in vielen Fahrsituationen bereits genügend Verzögerung erzeugt, wird die Bremsanlage viel seltener und auch geringer beansprucht. Deshalb rosten die Bremsscheiben teilweise so stark, dass auch kein Freibremsen mehr hilft und die Bremse erneuert werden muss.

Getuntes Tesla Model 3 aus der nextmove-Flotte - Räderwechsel
Besonders die hinteren Bremsscheiben werden bei Elektroautos oftmals zu wenig beansprucht und rosten daher stark. Foto: nextmove

 

Neuer Smart aus China

Bereits im letzten Jahr wurde bekannt, dass der Smart ForTwo und der etwas größere Forfour in naher Zukunft auslaufen und keinen direkten Nachfolger  mehr bekommen. Trotzdem will Smart im Segment der elektrischen Kleinwagen stark bleiben bzw. noch stärker werden. Dazu wird die Marke Smart zu einem Gemeinschaftsunternehmen von Mercedes und dem chinesischen Geely-Konzern. Die seriennahe Studie, die noch dieses jahr auf den Markt kommen soll, trägt den Namen #1. Hierbei handelt es sich um einen Kleinwagen im SUV Look, dessen Design etwas an die verwandten aber deutlich größeren Modelle von Mercedes erinnert. Im Vergleich zu den bisherigen Smart-Modellen wird der neue mit einer Länge von knapp 4,3 Metern und einer breite von 1,9 Metern deutlich größer.

Der cW-Wert des #1 beträgt lediglich 0,29. Foto: Smart

Entwickelt und produziert wird das Fahrzeug in China. Dort liefen vor kurzem bereits die ersten Härtetests. Bei Temperaturen von ca. -40 Grad habe das Fahrzeug laut Smart bewiesen, dass das Batterie-Managementsystem auch bei extrem niedrigen Temperaturen für eine optimale Betriebstemperatur des Akkus sorgt. Nähere technische Details zum Akku oder zum Antrieb gibt es allerdings noch nicht. Die Reichweite soll aber deutlich höher ausfallen, als bei den bisherigen Modellen ForTwo oder ForFour.

Laut Smart brachten die Härtetests in China bei -40 Grad postive Erkenntnisse. Foto: Smart

Mit dem #1 hat Smart natürlich nach wie vor die urbane Zielgruppe im Visier, die Fahrzeuge der Kleinwagenklasse kauft. Und das ist aus Sicht von nextmove auch wichtig, da elektrische Kleinwagen auf dem europäischen Markt immer noch Mangelware sind und von den Kunden daher besonders stark nachgefragt werden. Der #1 könnte also ein richtiger und wichtiger Schritt hin zur Elektrifizierung der Kleinwagenklasse sein.


nextnews: Gratis-Laden, BAFA Fördertopf, harte VW-Quoten, Tesla Sheriffs, BMW i4, Skoda Enyaq

Begrenzte BAFA-Förderung

Dazu hat nextmove in letzter Zeit einige Fragen von besorgten Zuschauern erreicht. Hintergrund ist folgender Satz im Gesetz: “Sofern die nach dem Wirtschaftsplan des EKF zur Verfügung stehenden Mittel ausgeschöpft sind, können keine weiteren Fördergelder bewilligt werden.” Konkret bedeutet das: Es richtet sich nach dem Datum der Antragstellung. Wenn die Mittel aufgebraucht sind, dann geht der Antragsteller leer aus. Das Problem besteht darin, dass der Antrag erst dann gestellt werden kann, wenn das Fahrzeug zugelassen ist.

Aktuell können aber nur wenige Hersteller mit Gewissheit sagen, wann ein Auto bei einer frei konfigurierten Bestellung überhaupt dem Kunden ausgeliefert wird. Der Teilemangel ist eine große Herausforderung für die gesamte Branche. Das birgt grundsätzlich die Gefahr, dass man als Kunde keine Förderung erhält.  ADAC Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand sagte: "Lieferschwierigkeiten der Hersteller dürfen nicht zum finanziellen Nachteil für Verbraucher werden. Insofern tritt der ADAC dafür ein, dass bei Abschluss eines Kauf- oder Leasingvertrags eine Möglichkeit zur Reservierung der Fördersumme eingeräumt wird. Diese Zusage sollte für mindestens 12 Monate gelten.” Das ist allerdings nicht neu, denn genau dieses sogenannte "zweistufige Antragsverfahren" gab es schon einmal zum Beginn des Förderprogramms. Es führte aber zu sehr viel Mehraufwand und deutlich längeren Bearbeitungszeiten. Deshalb hatte man davon Abstand genommen und den Prozess optimiert.

Für Sicherheit kann an dieser Stelle nur die Politik sorgen und nach der Einschätzung von nextmove gibt es bereits eine klare Aussage dazu im Koalitionsvertrag. “Insbesondere aufgrund bestehender Auslieferungsschwierigkeiten der Hersteller bei bereits bestellten Plug-In-Hybrid-Fahrzeugen werden wir die Innovationsprämie zur Unterstützung der Anschaffung elektrischer PKW unverändert nach der bisherigen Regelung bis zum 31. Dezember 2022 fortführen.” Rechtlich bindend ist das allerdings nicht.

Die Einschätzung von nextmove zu diesem Sachverhalt: Für Autos die in diesem Jahr noch zugelassen werden, braucht man sich keine Sorgen zu machen. Sollte der Fördertopf im Laufe des Jahres ausgeschöpft sein, wird er vermutlich neu aufgefüllt. Gleiches wurde auch beim KfW- Förderprogramm für Wallboxen getan.

Aber selbstverständlich besteht für alle Käufer das Risiko, dass ihr Auto aufgrund der Lieferschwierigkeiten erst nach dem 31. Dezember zugelassen wird. Wer sich in diesen Tagen für den Kauf oder Leasing eines Elektroautos entscheidet, der sollte sich genau über die Lieferzeiten informieren, da die Förderung im Jahr 2023 mit großer Wahrscheinlichkeit abgeschmolzen wird.

 

Händler-Quoten für ID. Fahrzeuge

nextmove hatte bereits im letzten Blog-Beitrag über die starken Lieferprobleme beim VW ID.3 berichtet. Kunden die sich erst in den nächsten Wochen für den einen Kauf eines ID.3 entscheiden müssen damit rechnen, dass ihr Fahrzeug in diesem Jahr nicht mehr ausgeliefert wird. Aufgrund der angespannten Situation gibt Volkswagen seinen Händlern jetzt jährliche Verkaufs-Quoten für den ID.3 und den ID.4 vor. Diese sollen für Bestellungen ab dem 04.02.2022 gelten. Das Coupe-Modell ID.5 kann bisher noch unbegrenzt verkauft werden. Die jeweilige Quote für den Händler bemisst sich dabei an der Anzahl aller jährlich verkauften Fahrzeuge.

Händler-Umsatz ID.3 ID.4
(Anzahl gesamt) (Anzahl) (Anzahl)
bis 199 5 6
bis 499 7 12
bis 999 15 25
> 1.000 35 50
Grauer ID.3 - nextmove
Grauer ID.3. Quelle: nextmove

 

Tesla sucht Lade-Sheriffs

nextmove hatte bereits vergangenen Sommer über den Einsatz von Stauhelfern an einigen Tesla Superchargern berichtet. Da sich der Bestand an Tesla-Fahrzeugen in den letzten Monaten strak erhöht hat, plant der Hersteller nun diesen Service verstärkt anzubieten

Quelle: Insider-Postfach von nextmove

In einer Stellenausschreibung sucht Tesla freiwillige Instruktoren für über 30 deutsche Supercharger. Das interne Dokument trägt den Namen “Infoblatt Tesla Supercharger Valet Service”. Neben grundsätzlichen Erläuterungen zur Funktionsweise des Supercharger Netzwerks gibt es sehr konkrete Handlungsanweisungen für Stau-Situationen an Superchargern. Die vollständige Stellenbeschreibung kann unter folgendem Link heruntergeladen werden:

Infoblatt Tesla Supercharger Valet Service 2022_geschwärzt

 

Gratis-Laden am Tesla-Supercharger

Eine digitale Reaktion von Tesla auf bevorstehende Staus erhielten Tesla-Kunden am 04.02.2022. Gratis-Laden während der Winter-Urlaubszeit in den Nebenzeiten. Auf der Tesla-Website wurde eine umfangreiche Liste mit den betroffenen Reiserouten und Standorten veröffentlicht. Betroffen sind fast 70 Standorte in Frankreich, Deutschland, Schweden und Norwegen. Die kostenlosen Tage sind zeitlich in den Ländern unterschiedlich verteilt, aber immer Freitag bis Sonntag in den Nachtstunden. In Deutschland gilt das Gratis-Laden vom 18. Februar bis 6. März vor 8:00 Uhr und nach 19:00 Uhr an 31 Standorten. Es dürfte also nicht nur tagsüber voll werden, sondern auch in den Nachtstunden.

 

Rückruf für BMW-Topseller?

Seit gut einem halben Jahr ist das vollelektrische Gran Coupe von BMW mittlerweile auf dem Markt und jetzt könnte schon der erste Rückruf anstehen. Die Europäische Kommission warnt mit Hilfe ihres Systems “Safety Gate” vor einer erhöhten Brandgefahr des i4 im Falle eines Unfalls. Das “Safety Gate” ist ein Schnellwarnsystem auf dem in kürzester Zeit europaweit vor gefährlichen Produkten gewarnt werden kann.

In der Warnmeldung wird darauf hingewiesen, dass bei Fahrzeugen im Produktionszeitraum vom 15. September bis 30. November 2021 der Crash-Schutz für die Hochvoltbatterien fehlen könne. Es könnte im Falle eines Aufpralls zu einem Kurzschluss kommen durch den dann ein Brand entstehen kann.

Quelle: BMW

Medienberichten zufolge sind allerdings nur 315 Fahrzeuge insgesamt von dem Fehler betroffen, 69 davon in Deutschland. Bei dem Großteil der betroffenen Autos handelt es sich offenbar um Vorserienfahrzeuge, die gar nicht an Endkunden ausgeliefert wurden. Momentan ist der Hersteller dabei die Fehler zu beheben. Die Prüfung, ob der verbaute Crash-Schutz unvollständig ist, soll ca. eine Stunde dauern, die Nachrüstung soll dann nochmal um die sieben Stunden in Anspruch nehmen. Ob in Deutschland aufgrund der geringen Anzahl an betroffenen Fahrzeugen noch eine offizielle Rückrufaktion des KBA’s erfolgt, ist noch nicht klar.

 

Skoda Enyaq Coupe

Skoda hat vor wenigen Tagen in Prag den Enyaq als Coupe-Variante offiziell vorgestellt. Bereits zu Beginn des Jahres hatte der Hersteller eine Design-Skizze veröffentlicht, die einen Vorgeschmack auf den tschechischen Bruder des ID.5 geben sollte.

Quelle: Skoda

Wie auch beim ID.5 sind die großen Unterschiede erst ab der zweite Hälfte des Fahrzeugs zu erkennen. Ab der B-Säule fällt die Dachlinie nach hinten ab und verleiht der Karosserie so seine Coupe-Form. An der Front des Fahrzeugs gibt es auch einen kleinen Unterschied: Der beleuchtete Frontgrill mit dem Namen „Crystal Face“ ist beim Coupe serienmäßig verbaut. Beim SUV ist er nur gegen Aufpreis erhältlich.

Quelle: Skoda

Beim Enyaq Coupe kann der Kunde anders als beim Konzernbruder von VW zwischen zwei verschiedenen Akkus wählen. Im Angebot gibt es die Batterien mit einer Kapazität von 58 bzw. 77 kWh. Bei dem Modell iV80, also mit dem größeren Akku wird nach WLTP eine Reichweite von 545 Kilometern angegeben, dass sind 11 Kilometer mehr als beim SUV. Insgesamt stehen 4 verschiedene Motorisierungen mit einer Leistung von 132 kW bis 220 kW im RS-Modell zur Verfügung. Das Kofferraumvolumen beträgt 570 Liter und ist daher fast identisch mit dem des SUV.